Verbotene Begierde (German Edition)
ihren Unterleib, sammelte sich und griff in einer unfairen Attacke ihr Herz an. Sie war dabei, sich in diesen Typen zu verlieben, rettungslos.
*
Lauren fuhr mit Dylan zu Vanessas Wohnung, und als sie vor dem Haus anhielten, bat sie ihn, mit hineinzukommen.
»Bist du sicher, dass es ihr nicht unangenehm ist?«
»Ich denke, es ist in Ordnung …«, antwortete sie vorschnell, besann sich dann aber eines Besseren. „Ich werde nicht lange brauchen. Warte lieber.«
Lauren wollte nicht, dass er sich unwohl fühlte, und sie war sich auch nicht hundertprozentig im Klaren, was Vanessa gesagt hätte. Sie fasste zum Türgriff, doch er hielt sie an der Schulter zurück. Seine hellblauen Augen erinnerten an schillernde Topase und umfingen sie mit derselben Faszination.
Während er ausstieg und auf die andere Wagenseite ging, um ihr die Tür zu öffnen, geisterte ihre Großmutter, die eine Bewunderung für alle möglichen Geschmeide hegte, durch ihre Gedanken. Sie hatte ihr, seit sie ein kleines Mädchen war, die unterschiedlichsten Edelsteine gezeigt und ihr deren Mystik und Heilwirkungen erklärt. Falls Lauren sich recht entsann, hatten Topase eine blutstillende, appetitanregende und kühlende Wirkung, vertrieben Zorn, Traurigkeit und nächtliche Furcht und bewahrten vor plötzlichem Tod. Männer sollten sie schön und intelligent machen.
Sie gluckste. Wenn diese Eigenschaften auch auf Augen zutreffend waren, die den wunderschönen Steinen glichen, dann träfe all das auf ihre Eroberung zu.
Sie stieg mit seiner Hilfe aus dem Wagen, fischte den Schlüsselbund aus ihrer Jeanstasche, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte Dylan einen Kuss auf den Mund. »Bin gleich wieder da.«
Lauren erklomm die Stufen und betrat die Wohnung. Im Schlafzimmer hob sie zunächst die Treppenleiter auf, klappte sie zusammen und verstaute sie in der Lücke neben dem Kleiderschrank. Verwundert darüber, dass die Leiter so weit vom Schrank weg gefallen war, beugte sie sich zur Wand hinunter und fuhr mit den Fingern über eine Stelle, an der sie eine Delle hatte. Die Raufasertapete war losgerissen und hatte sich zu einem Klumpen zusammengekräuselt.
Lauren wusste, wie sehr Vanessa so etwas hasste. Obwohl sie es eilig hatte, ging sie in die Küche, holte die Sprühflasche und füllte lauwarmes Wasser hinein. Im Schlafzimmer benetzte sie die beschädigte Wandfläche und das Papierknäuel. Schließlich räumte sie mit ein paar Handgriffen die leeren Verpackungsmaterialien von Tupfern und Einwegspritzen weg, die das Notarztteam hinterlassen hatte. Sie glättete die Bettwäsche und griff nach der unter das Bett geschobenen Reisetasche, deren Gurt noch hervorschaute. Ihr Blick fiel neben das Nachtschränkchen und sie entdeckte die vertrocknete Maus. »Iiih«, entfuhr es ihr. Sie eilte ins Bad, holte sich einige Blätter Toilettenpapier und fischte mit spitzen, in Papier verhüllten Fingern, das tote Tier hervor. Lauren brachte es in den Mülleimer und wusch sich die Hände in der Küche.
Vanessa hatte den Kühlschrank bereits geleert und den Stecker herausgezogen. Der Eimer war zum Ausleeren bereitgestellt und sie schob ihn mitten in den Flur, um ihn nur ja nicht beim Hinausgehen zu vergessen.
Als sie zurückkam, war die Tapete aufgeweicht. Sie zupfte das Papier auseinander, fühlte den aufgelösten Kleister klebrig an den Fingerspitzen und strich die Raufaser in ihre ursprüngliche Form. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk, es sah fast aus wie neu. Nach einem Blick auf die Uhr zuckte sie zusammen, sie war schon zehn Minuten beschäftigt. Eilig huschte sie erneut ins Bad, ließ Wasser über ihre Finger laufen und packte in fliegender Hast Vanessas Kulturtasche und ein paar Handtücher ein.
Im Schlafzimmer zog sie zwei Schlafanzüge und ein Nachthemd aus der Kommodenschublade, steckte Unterwäsche und einen Jogginganzug in die Reisetasche und rupfte die Sachen wieder heraus. Schlafanzüge würde Vanessa nicht über das Bein ziehen können. Sie kramte herum, bis sie mehrere Nachthemden aufstöberte, stieß bei ihrer Suche auf den Riesendildo und grinste breit bei dessen Anblick. Den Jogger räumte sie zurück, als sie einen weichen Hausanzug mit weiten Hosenbeinen ohne Bündchen fand, anschließend packte sie noch den Morgenmantel ein, der an einer offen stehenden Schranktür hing. Sie schloss die Türen, kontrollierte bei einem Rundgang die übrigen Zimmer und machte sich hastig auf den Rückweg.
Natürlich vergaß sie den Mülleimer,
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