Verbotene Begierde (German Edition)
hatte Dylan ihre Sorge mitgeteilt, peinlich berührt angesichts der verdorbenen Situation, verunsichert, einen Fremden um Hilfe zu bitten, doch er hatte vorbildlich reagiert und ihr angeboten, bei Vanessa vorbeizufahren, um zu prüfen, ob ihr Wagen noch vor der Haustür stand oder ob sie schon losgefahren war.
Bange hatte sie verfolgt, wie die Sanitäter Vanessa abtransportierten, die in einem Zustand zwischen Wachsein und Besinnungslosigkeit schwebte und anscheinend kaum etwas bewusst wahrnahm. Dylan und sie waren der Ambulanz hinterhergefahren und fast gleichzeitig am Krankenhaus angekommen, wo er sie an der Notaufnahme abgesetzt hatte, um anschließend einen Parkplatz zu suchen. Bis jetzt war er noch nicht wieder aufgetaucht, aber Lauren wusste auch nicht, ob das Ganze zwei oder bereits zwanzig Minuten her war.
Endlich öffnete sich die Tür, an der ein auffälliges Schild ›Röntgen – Kein Zutritt‹ klebte.
Ein Arzt schritt auf sie zu und sie las den Namen von einem Ansteckschild ab.
»Doktor Willems, wie geht es Vanessa?« Vor Aufregung bekam sie einen Schluckauf.
»Sie sind Lauren Priest, Frau Carters Freundin?«
»Ja.«
»Frau Carters Zustand ist den Umständen entsprechend gut. Sie hat eine Schienbeinfraktur, einen glatten Bruch, der bislang keine Komplikationen aufweist. Wir werden ihr Bein in den nächsten Minuten schienen, aber sie wird eine gewisse Zeit in der Klinik verbringen müssen. Gibt es jemanden, der zu informieren ist?«
Lauren atmete auf. Vanessa war nicht in Lebensgefahr. »Kann ich das übernehmen? Wir wollten im Laufe der nächsten Stunden zur Hochzeit ihrer Schwester fahren.«
Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter. Dylan stand neben ihr und die Berührung durchflutete sie mit beruhigenden und wohltuenden Gefühlen.
»Sonst gibt es keine Angehörigen? Einen Ehemann?«
»Sie hat noch ihre Mutter, aber zu der hat sie keinerlei Kontakt.«
»Nun gut. Wir werden uns von Frau Carter die Erlaubnis geben lassen, uns mit Ihnen in Verbindung zu setzen, sollte sich eine Notwendigkeit ergeben.«
Die Tür öffnete sich erneut und ein Bett wurde herausgeschoben. Vanessa lag auf dem Rücken, eine Decke war über ihrem Körper ausgebreitet und ihr Gesicht hatte wieder Farbe bekommen. Lauren eilte auf sie zu und die Krankenschwester stoppte.
»Was machst du nur für Sachen, Süße?«
Ihre Freundin befeuchtete sich die trockenen Lippen. »Ich bin ein Tollpatsch, nicht wahr?«
»Sie können sie nachher kurz auf ihr Zimmer begleiten, sie bekommt jetzt einen Gips.« Die Pflegerin schob resolut das Bett vorwärts und trennte Laurens und Vanessas Hände.
Der Arzt verabschiedete sich mit der Bitte, die Formalitäten für die Anmeldung an der Pforte zu erledigen und Sekunden später war sie allein mit Dylan im Flur. Er schloss sie in die Arme. Ermattet ließ sie die Stirn an seine Brust sinken und holte Luft. So musste es sich anfühlen, wenn man einen starken Partner hatte, sich an jemanden anlehnen konnte, der Trost und Mut spendete und einem in jeder Situation zur Seite stand. Sie seufzte. Er war ihr so vertraut und so nahe, als würden sie sich bereits Ewigkeiten kennen und trotz der Angst und der Sorge um ihre Freundin nahm Laurens Herzschlag einen schnelleren Rhythmus an. Erneut versank die Zeit für sie in einer nicht messbaren Dimension und sie genoss die Wärme und die Ruhe, die Dylans Körper ausstrahlte.
Sie ging noch mit auf Vanessas Zimmer, versprach der fast Schlafenden, am Vormittag zurückzukommen und ihr Sachen zu bringen und verabschiedete sich. Sie küsste Vanessa auf die Wange und hörte das gehauchte »Danke, dass ihr …«, da war sie eingeschlafen und Lauren verließ das Krankenzimmer.
Dylan erwartete sie, streckte ihr eine Hand entgegen und brachte sie nach Hause. »Du wirst morgen früh wieder einen Chauffeur brauchen, nicht wahr?« Sein Lächeln war der Situation angemessen und zeigte neben Freundlichkeit Fürsorge und Anteilnahme.
Lauren nickte.
»Darf ich noch mal mit hinaufkommen? Ich schlafe auch auf der Couch.« Jetzt war sein Gesichtsausdruck belustigt, aber dennoch warmherzig und offen.
Sie schaffte es wieder nicht, mehr als ein Nicken hervorzubringen.
Dylan stieg aus, öffnete die Beifahrertür und half ihr beim Aussteigen. Sie ergriff seine Hand und fühlte sich wunderbar geborgen. Erneut floss die Wärme seiner Berührung wie Balsam durch ihren Körper.
Lauren war müde und kaputt, die Aufregung hatte sie viel Kraft gekostet und mittlerweile war
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