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Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
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brauchte, um seine Armada zu vervollständigen. Die Zeit, sie zu seiner Königin zu machen, war noch nicht ganz reif. Auf keinen Fall durfte er weitere Fehler riskieren und musste unter allen Umständen verhindern, dass Vanessa weitere Treffen mit Männern einging.
     
    *
    Jack verfluchte sich, als er in Gestalt von Rob am frühen Morgen Vanessas Wohnung verließ. Charakterlos und schwach, nichts anderes war er. Dass er der Versuchung nachgegeben hatte, seinen kurzen Heimatbesuch für einen One-Night-Stand auszunutzen, war verantwortungslos und unverzeihlich gegenüber Vanessa, aber auch gegenüber seiner Gemeinschaft. Gleichwohl Vanessa es gewollt und er keine übersinnlichen Fähigkeiten eingesetzt hatte, kam er sich schlecht vor.
    Er hatte ihr die Erinnerung gelassen, um sich nicht noch miserabler zu fühlen. Nie wieder würde er Robs Figur annehmen, das schwor er bei allen Heiligen! Auch in seiner normalen Gestalt oder in irgendeiner anderen Form würde er Vanessa niemals wieder gegenübertreten. Er musste dieses Kapitel unwiderruflich aus seinen Gedanken streichen, sonst würde es ihm ergehen wie Alec und Dylan, die es nicht geschafft hatten, die Liebe einer Frau von sich abzustreifen.
    Ein weiteres Problem bereitete ihm Bauchschmerzen. In der Nacht hatte er für den Bruchteil einer Sekunde geglaubt, eine Gefahr am Fenster zu spüren, doch als er seine Aufmerksamkeit konzentrierte, war keine Bedrohung wahrnehmbar gewesen. Dennoch blieb ein ungutes Gefühl, das seine Gefühle hin und her zerrte zwischen dem Wunsch, Vanessa vor etwas Unbestimmten beschützen zu wollen und seiner Pflicht, die ihm den Kontakt verbot und ihn darüber hinaus heute wieder für mehrere Monate nach Afrika führte.
    In Wahrheit gab es keine Wahl. Er war seinem Team verpflichtet, und nur, wenn tatsächlich eine akute Gefahr für Vanessa bestanden hätte, hätte er es verantworten können, seine Teilnahme an diesem Einsatz abzusagen.
     
    Als er den Flughafen betrat und den Abflugschalter suchte, blickte er sich in der Hoffnung um, Alec und Dylan irgendwo zu entdecken. Er hatte ihnen eine Nachricht zukommen lassen und sie gebeten, sich erneut der Gestaltwandlergruppe anzuschließen und gemeinsam den nächsten Einsatz anzutreten. Gegen seine Überzeugung hatte er versprochen, das Thema Lauren nicht anzurühren und ihre Beziehung zunächst stillschweigend zu tolerieren. Das war keine endgültige Lösung, das war ihm bewusst und er war sich sicher, dass auch Alec und Dylan das wussten. Fürs Erste würde es ihm gelingen, die Proteste innerhalb der Gruppe zu dämpfen, doch dauerhaft war davon nicht auszugehen. Eine Entscheidung musste getroffen werden, die ihm so unmöglich schien wie das Erreichen des am weitesten entfernt gelegenen Sterns im Universum.
    Jack schob die Gedanken beiseite und reichte der Angestellten von South African Airways seinen Ausweis. Er hob den Koffer aufs Band, nahm die Bordkarte in Empfang und bedankte sich mit einem kurzen Nicken. Beim Umdrehen bemerkte er Alec, der wenige Meter hinter ihm in der Schlange stand, dicht gefolgt von Dylan.
    Er stellte sich an die Seite und wartete, bis die beiden eingecheckt hatten, dann trat er ihnen entgegen und streckte die Hand aus.
    »Freunde?«
    Dieses Wort war nicht nur unter den Menschen zu einem Schlagwort geworden. Auch die Gestaltwandler nutzten es, sooft sie in Stress gerieten. Sie gebrauchten es als Friedensangebot bei Konflikten oder um dem Kumpel scherzhaft zu verstehen zu geben, dass man zwar unterschiedlicher Ansicht war, die Meinung des Gegenübers aber akzeptierte, und sie wandten es an, wenn sie in einer gefährlichen Lage steckten und sie dem Partner Glück bei einer schwierigen Aufgabe wünschten, während dieser einem den Rücken deckte, das Vordringen unterstützte, den Abzug sicherte. Es war ein Allroundwort in jeder Situation, die Vertrauen gab oder forderte.
    Alec und Dylan warfen sich einen Blick zu, nickten bedächtig und schlugen in seine Rechte ein.
    Bis zum Boarding hatten sie noch eine gute Stunde Zeit, die sie bei einer Tasse Kaffee in einem Bistro verbrachten. Es gab nicht viel zu reden, das heikle Thema würden sie in einigen Wochen oder Monaten besprechen, wenn sie ihren Einsatz erfolgreich hinter sich gebracht hatten.
    Jack versank im Geiste in der Aufgabe, die vor ihnen lag. Ein schwieriges Areal erwartete sie, sie brauchten alle Kraft und Mut, um sich den Weg zu einer Gruppe Eingeschlossener in einem Dorf zu bahnen. Jegliche Unstimmigkeit konnte

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