Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
Vom Netzwerk:
Oberarzt vorgestellt hatte und der Dienstwechsel vollzogen war, begleitete Doktor Carrera sie zur Visite. Der anwesenden Schwester war an der Nasenspitze abzulesen, dass sie den neuen Arzt am liebsten in das nächstbeste freie Bett gezerrt hätte. Vanessa grinste. Chefärzte waren unter den Krankenschwestern beliebte Objekte offener und heimlicher Verliebtheit. Was würde die junge Pflegerin sagen, wenn sie erfuhr, dass seine Frau ebenfalls im Haus arbeitete?
    Vanessa war zur Assistenz von zwei Operationen am heutigen Tag eingeteilt und die Visite war noch nicht ganz zu Ende, als sie sich verabschieden musste, um pünktlich im Operationssaal zu sein.
    In ihrer Mittagspause traf sie in der Kantine auf Linda Carrera, die ihr aus der Entfernung zunickte, sie anschließend jedoch nicht weiter beachtete. Diese Frau vermittelte einen ernsten und distanzierten Eindruck, als hätte sie einen Stock verschluckt. Sie saß allein an einem der Tische und schien sich nicht daran zu stören, dass sie keine Begleitung hatte.
    Mit verstohlenen Blicken kontrollierte Vanessa mehrfach, ob sich ihr Mann zu ihr gesellte, aber Jack Carrera tauchte nicht auf.
    Der Nachmittag auf der Station verlief ruhig und der neue Chefarzt glänzte mit Abwesenheit. Als sie kurz nach 18:00 Uhr zum Umkleiden ging, begegnete sie ihm auf dem Flur.
    »Kann ich etwas für Sie tun, Doktor Carrera?«
    »Ja.«
    »Was denn?«
    »Würden Sie mich heute Abend zu einem Essen begleiten?«
    Vanessas Herzschlag hüpfte. Bevor sie reagieren konnte, fuhr er fort.
    »Ich möchte gern mit Ihnen über die Fälle der verschwundenen Patienten reden.«
    Enttäuschung breitete sich aus. Was hatte sie erwartet? Der Mann war verheiratet, er kannte sie nicht und es wäre unglaublich gewesen, wenn er sie so unverblümt zu einem Essen einlud, wie er es gerade getan hatte. Zwei Krankenschwestern hatten durch eine offen stehende Tür ihre Unterhaltung mitbekommen.
    Vanessa reagierte beherrscht. »Wird Ihre Frau uns begleiten?«
    Doktor Carrera zog leicht die Augenbrauen zusammen, seine Lippen zuckten und die Grübchen in seinen Wangen zeigten sich für einen Sekundenbruchteil. »Nein. Ich möchte die Gespräche mit den beteiligten Kollegen allein und in persönlicher Atmosphäre führen.«
    »Okay. Wann wollen wir uns treffen?«
    »Ist es Ihnen recht, wenn ich Sie gegen acht zu Hause abhole?«
    »Sie kennen meine Adresse?«
    »Aus der Personalakte.«
    Vanessa ging kurz durch den Kopf, dass Steven sie nicht daher gekannt haben konnte, denn er war auf einer anderen Station beschäftigt, sodass er keine Einsicht in die Unterlagen hatte.
    »Gern.«
    Sie verabschiedeten sich mit einem Händedruck und wieder verursachte die Berührung ein Kribbeln in ihrem Körper, das sie noch verspürte, als sie auf dem Parkplatz in ihren Wagen stieg.
    Es war kurz vor sieben, als sie zu Hause ankam. Sie duschte in Windeseile und überlegte, was sie anziehen sollte. Vanessa wollte sich nicht auftakeln, aber Jeans kamen ihr auch nicht passend vor. Sie entschied sich für einen knapp knielangen schwarzen Rock mit Schlitz und einen dunkelgrauen, ärmellosen Kaschmirpullover.
    Pünktlich holte Doktor Jack Carrera sie ab. Sie eilte die Treppen hinunter, kaum dass der Klingelton in ihrem Flur verklungen war. Er fuhr einen Porsche Cayenne, der perfekt zu seinem Erscheinungsbild passte. Auto und Mann vermittelten einen eleganten und kraftvollen Eindruck, der in diesem Fall Mensch und Karosse wie füreinander gemacht wirken ließ.
    Carrera öffnete ihr die Tür und sie glitt in den beheizten Ledersitz.
    Der November war kalt und der erste Schnee hatte sich bereits in die Baumwipfel gesetzt. Jack steuerte das Fahrzeug stadtauswärts und Vanessa fragte sich, wo er sie hinführen würde. Sie lachte sich aus bei der Erkenntnis, dass sie ihn in Gedanken beim Vornamen nannte, und arbeitete daran, seinen Titel und Nachnamen im Geiste vor sich herzusagen, damit es ihr nicht passierte, dass sie ihn aus Versehen laut mit der persönlichen Anrede ansprach. Bei Paolo, einem stadtbekannten italienischen Spezialitätenrestaurant, hielten sie an. Vanessa freute sich, dass es das Restaurant noch immer gab, sie war jahrelang nicht mehr hier gewesen. Sie konnte sich nicht einmal an den letzten Besuch erinnern. War das damals mit ihrem Exfreund? Brian – an ihn hatte sie seit Ewigkeiten nicht gedacht. Er musste die Zahlung seiner Alimente fortgeführt haben, sonst hätte Sophie ihr das erzählt.
    Ob er noch mit der drallen Blondine

Weitere Kostenlose Bücher