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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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fassen, sie würgte und hätte sich fast übergeben. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht, vor ihrem geistigen Auge tauchte das Bild des verkohlten Stumpfes auf, sie taumelte weiter, auf die Lichtung zu, nur am Rande merkte sie, dass Patrick ihr nacheilte. Als sie durch die Büsche trat, atmete sie im ersten Moment erleichtert auf, der Baum stand noch, ebenso war das Moos zu seinen Füssen unversehrt, aber Paolo hatte zweifellos recht gehabt, die Aura dieses Ortes hatte sich verändert. Patricks Stimme holte sie aus ihren Überlegungen zurück, er sagte zögernd: „Es ist seltsam." „Was fühlst du?“, fragte sie leise. „Es ist als ob …, ich weiß nicht, aber es ist nicht so wie das letzte Mal, ich kann dich kaum noch fühlen, es ist, als ob man in einer Schlammpfütze angeln würde.“ Das traf es genau, sie konnte zwar ihre Verbindung noch spüren, aber es war, als ob jemand eine Schicht aus Dreck darüber abgelagert hätte, magischer Dreck, oder besser gesagt schwarze Magie, was zur Hölle hatte der Zirkelherr nur getan.

    Patrick stand neben Anna auf der Lichtung und beobachtete sie, seine Hexe war besorgt und verwirrt. Er zwang sich den Impuls sie in den Arm zu nehmen in Schach zu halten, als ihm plötzlich eine Witterung in die Nase stieg. Er zog die Luft bewusst tief ein um den Eindruck zu verschärfen, ein tiefes Knurren glitt wie von alleine seine Kehle hoch, es stank nach Verfall, gemischt mit einem teuren Rasierwasser, „Anna pass auf, wir bekommen unerfreuliche Gesellschaft.“ Er wusste nicht was sie tat, aber er konnte fühlen, wie die Aura der Lichtung in Bewegung geriet, und er konnte die Qual in ihren Augen sehen, was immer hier los war, es verletzte seine Gefährtin. Als ein Rascheln in den Büschen erklang, fuhr er mit einem Knurren herum und stellte sich zwischen Anna und den Ankömmling. Ein Mann trat auf die Lichtung, er musste um die fünfzig sein, sein Anzug, der hier im Wald völlig fehl am Platz wirkte, war sichtlich teuer, der Ausdruck seines Gesichts war kalt ebenso wie seine Stimme, als er herablassend sagte: „Anna du bist ein böses Mädchen, hatte ich dir nicht verboten vor dem Ritual herzukommen?“ Anna stand immer noch hinter Patrick, aber er konnte hören, wie sie zittrig die Luft einsog, sie flüsterte gebrochen: „Joseph, was hast du getan?“ „Was ich getan habe? Was nötig war, da du offenbar nicht in der Lage bist, die richtige Entscheidung zu treffen.“ „Anna wer ist der Kerl?“, fuhr Patrick dazwischen. „Wer ich bin? Ihr Herr und Meister und bald auch deiner Zweigestaltiger“, erwiderte der Mann höhnisch. Anna flüsterte hinter seinem Rücken: „Pass auf Patrick, er ist der Zirkelherr.“ Lauter fragte sie: „Was redest du denn da? Ich habe mich doch für deinen Sohn entschieden.“ „Ja Hexe, aber gegen mich.“ „Ich verstehe nicht, wieso gegen dich? Du hast doch nie zur Auswahl gestanden.“ „Du kannst mich nicht täuschen Anna. Glaubst du wirklich, ich weiß nicht was mein Sohn vorhat. Die Macht des Erdenkindes ist dazu bestimmt uns Hexern unseren rechtmäßigen Platz auf dieser Erde zurückzugeben, und zwar an der Spitze der Nahrungskette, vor den Menschen und vor all diesen primitiveren magischen Ausgeburten, aber was will mein Sohn, eine sanftere Welt, ich hatte mehr von ihm erwartet. Und sieh dich an, du bringst einen dieser Gestaltwandler hierher, an einen unserer heiligsten Orte, du bist noch schlimmer als David. Ich wusste gleich, dass mein Eingreifen notwendig ist, als ich hörte, dass du Probleme hast, dich zu entscheiden.“ Patrick spannte jeden Muskel im Körper an, um möglichst schnell reagieren zu können, sobald es hässlich wurde, er zweifelte zwar daran, dass er den mächtigen Hexer erlegen konnte, aber er würde seine Gefährtin bis zum letzten Atemzug verteidigen. Zu seinem Verdruss dachte sie allerdings nicht daran hinter ihm in Deckung zu bleiben, sie trat nach vorne, bis sie neben ihm stand, und sah dem Zirkelherrn jetzt direkt in die Augen, „Du bist verrückt, du kennst doch die Prophezeiung, du brauchst mich um die Veränderung herbeizuführen, aber so etwas wie das hier“, sie deutete auf den Baum, „werde ich niemals unterstützen.“ „Natürlich nicht du dummes Mädchen. Aber ich werde dich nicht brauchen. Wäre mein Zauber fertig geworden, hätte ich dir bei dem Bindungsritual unbemerkt deine Macht stehlen können. Aber der Zauber ist weit genug gediehen, um mir jetzt wenigstens einen Teil davon holen zu

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