Verbotene Gefühle - prickelnd wie Champagner
Augenbrauen.
„So? Umso besser. Für neue Ideen bin ich immer zu haben. Wie wäre es mit morgen?“
„Morgen passt gut.“
„Ich weiß, es ist für dich nicht einfach“, mischte Gavin sich jetzt ein. „Plötzlich bist du mit etwas konfrontiert, von dessen Existenz du vor einer Woche noch nichts wusstest.“
„Ja, es ist nicht einfach.“
„Ich hatte mir fest vorgenommen, dich nicht zu mögen“, gab er zu und lächelte versöhnlich, als er sah, wie Erica zusammenzuckte. „Aber ich habe sehr viel Respekt vor jemandem, der sich nicht unterkriegen lässt und für sich selbst einsteht.“
„Und ich habe großen Respekt vor jemandem, der seine Familie schützen will.“ Sie seufzte leise. „Mein ganzes Leben lang habe ich für mich selbst einstehen müssen. Da bin ich bei den Prentices durch eine harte Schule gegangen.“
„Das kann ich mir vorstellen“, erwiderte Gavin freundlich. „Und ich bin sicher, du wirst dir hier deinen Platz erobern … Schwesterchen.“
Überrascht sah Erica ihn an und lächelte zaghaft. Noch traute sie sich nicht, jegliche Vorsicht außer Acht zu lassen. Die beiden Brüder nickten ihr noch einmal kurz zu und verließen dann den Raum.
Als sie die Tür ins Schloss zogen, fuhr Christian leicht zusammen. Er war ganz in den Anblick dieser mutigen jungen Frau versunken, die jetzt den Blick aus ihren großen Augen auf ihn richtete. Offenbar war sie zufrieden, wie sie die Situation gehandhabt hatte, und das konnte sie auch wirklich sein!
Absichtlich hatte er das Treffen so gelegt, dass er anwesend war, wenn sie den Brüdern das erste Mal begegnete. Nicht dass er den Brüdern zutraute, wirklich unhöflich zu sein. Dazu waren sie zu gut erzogen. Aber er wollte da sein, damit sie seine Unterstützung spürte. Warum das so war, wollte er lieber gar nicht wissen.
Sie war immer noch nervös, aber die anderen hatten ganz sicher nichts bemerkt. Seltsam, er hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, ihr vom Gesicht ablesen zu können, was in ihr vorging. Bei ihrem ersten Treffen war sie sehr offen gewesen. Doch auch jetzt brauchte er ihr nur in die Augen zu sehen, um zu wissen, was sie empfand. Obgleich sie den Kopf in den Nacken warf und sehr aufrecht dastand, sah er ihr an, dass sie immer noch gegen ihre Ängste ankämpfte. Offenbar mit Erfolg, sonst hätte sie den Brüdern gegenüber nicht so ihren „Mann“ stehen können. Er bewunderte sie maßlos dafür. Beinah so sehr, wie er sie begehrte.
Ständig musste er an sie denken. Nachts träumte er von ihr. Noch nie hatte er sich derart zu einer Frau hingezogen gefühlt, noch nie hatte eine ihn dermaßen erregt. Und je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto drängender wurde sein Verlangen.
„Das ist ja ganz gut gegangen“, sagte sie leise und seufzte erleichtert auf.
„Allerdings. Ich glaube, Sie haben die beiden sehr beeindruckt.“
Stirnrunzelnd sah sie ihn an. „Das war aber nicht meine Absicht.“
„Deshalb ist es Ihnen wohl auch so gut gelungen. Sie waren ganz Sie selbst. Und innere Stärke hat die beiden schon immer beeindruckt.“
Sie lachte leise. „Gut, dass sie nicht sehen konnten, wie mir die Knie gezittert haben.“ Langsam ging sie zu dem Fenster hinter Christians Schreibtisch und blickte auf die weite Rasenfläche, die sich bis zu den Bergen zu erstrecken schien. „Sie haben dieses Treffen absichtlich so gelegt, dass ich den beiden nicht plötzlich und unvorbereitet gegenüberstehe, oder?“
„Ja. Ich dachte, es wäre einfacher für Sie, wenn ich dabei bin.“
Sie wandte sich um und sah ihm direkt in die Augen. „Das war es auch. Danke.“
Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen, um sie nicht in die Arme zu ziehen und so lange zu küssen, bis sie beide außer Atem waren. „Das habe ich gern getan. Jetzt haben Sie nur Blake noch nicht kennengelernt. Er soll in ein paar Tagen zurückkommen.“
„Nach dem, was so über ihn gesagt wird, bin ich nicht wild darauf, ihm zu begegnen.“
„Blake ist ganz in Ordnung“, versuchte Christian sie zu beruhigen und trat näher an sie heran. „Die ganze Situation passt ihm nicht. Aber er weiß, dass das nicht Ihre Schuld ist.“
„Immerhin …“ Sie senkte den Kopf, hob ihn dann aber wieder langsam und sah Christian fragend an. „Was meinen Sie? Sie sind ja so etwas wie ein objektiver Beobachter bei der ganzen Sache. Glauben Sie, dass etwas daraus werden kann?“
„Dass Sie alle gut miteinander auskommen, meinen Sie? Ja, davon bin ich überzeugt. Sie haben
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