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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Loesel
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kann.
Zuhause … ich bin zuhause!
Langsam setzt meine Erinnerung wieder ein.
Sie haben es tatsächlich gemacht. Kay hat mich wieder zurück in mein Gefängnis gebracht.
„Schhh“, höre ich eine sanfte männliche Stimme. Warme Finger streicheln meine Wange. „Du bist in Sicherheit, Kim.“
In Sicherheit? Das soll wohl ein Witz sein! Und wenn ja, dann ist es ein verdammt schlechter! „Hör mir bitte zu!“, sagt unser Gärtner , „ich werde dir alles erklären.“
Ich. Hasse. Diesen. Satz.
Beim letzten Mal, als diese Worte zu mir gesprochen wurden, zersprang mein Herz in kleine Stücke.
Ich weiß, dass ich keine Chance habe, hier raus zu kommen, also gebe ich auf und füge mich ins Unvermeidliche.
„Ich bin Phil“, sagt der Mann, den ich als unseren Gärtner identifiziert habe, „Phil Prescott. Und Selena kennst du ja bereits.“
Selena? Ach ja, ein weiteres Puzzleteilchen … Miss Viola. „Selena ist meine Lebensgefährtin.“
Wie um seine Worte zu unterstützen, streckt er seine Hand nach der noch immer im Hintergrund stehenden Selena aus. Sie kommt auf Phil zu und schmiegt sich in seine Arme. Die zärtliche Geste verursacht mir Herzschmerzen.
… weil ich das nicht haben kann.
Selena lächelt mich aufmunternd an, macht aber keine Anstalten, zu mir zu kommen.
Und plötzlich bin ich wieder bei klarem Verstand. Alles ist wieder da!
Ich springe von dem Bett und stürze in die ausgebreiteten Arme von Selena.
„Oh Gott, Selena“, hauche ich und befingere unbeholfen ihr zerkratztes Gesicht, „was ist passiert?“
Meine Fingerspitzen kribbeln angenehm, als ich ihre Wunden berühre.
Was in aller Welt …?
Selena scheint es auch zu spüren und hastig ziehe ich meine Hand zurück, als habe ich mich verbrannt.
„Nicht so schlimm, Süße“, beruhigt mich Selena und tut, als habe sie nichts bemerkt. Doch die tiefen Kratzer, die ihre rechte Wange zieren, strafen ihre Worte Lügen.
„Ehrlich, Schatz, mach‘ dir keine Sorgen. Das heilt wieder. Wichtig ist nur, dass du in Sicherheit bist.“
Bin ich das wirklich? In Sicherheit!
Ich kann es nicht ertragen, in ihr geschundenes Gesicht zu sehen, also blicke ich mich in dem Zimmer, in das man mich gebracht hat, um.
Die Wände sind in einem zarten Pfirsichton gestrichen. Eine der Wände wird eingenommen von einem Bücherregal, in das ein zierlicher Schreibtisch eingelassen ist.
Sind das etwa meine Twilight-Bücher, die ich da entdecke?
Vor dem Schreibtisch ist ein großes Fenster, durch das die Morgensonne ungehindert herein strahlt und das Zimmer in einen rot-goldenen Schimmer badet.
Ungehindert … Keine Gitter vor den Fenstern.
„Wo … wo bin ich hier?“, krächze ich heiser.
„In Sicherheit“, wiederholt unser Gärtner, ähm, Phil.
Und zum ersten Mal seit Monaten erlaube ich mir, daran zu glauben.

14)

    G anze vierundzwanzig Stunden lässt man mir Zeit, mich von dem Erlebten zu erholen. Nicht gerade viel, aber mir ist klar, dass das wirklich schon ein großes Zugeständnis ist.
Ich bin zwar aus der Gefahrenzone – sozusagen – aber in Sicherheit bin ich vermutlich noch nicht.
Gelegenheit, den Ort zu erkunden, an den man mich gebracht hat, habe ich aber dennoch.
Völlig frei und ungehemmt kann ich mich durch das große Gebäude bewegen. Angst, mich zu verlaufen, habe ich nicht. Mir ist klar, dass man mich in gewisser Weise überwacht. Dennoch verspüre ich nicht einen Moment das unangenehme Gefühl, das ich aus dem Haus meines Vaters kenne. Eher das seltsam ungewohnte und gleichzeitig beruhigende Gefühl, dass man auf mich aufpasst.
Ich habe ein riesiges mit allem Komfort und zurück ausgestattetes Labor gesehen und umgehend einen riesigen Bogen darum gemacht. Es erinnert mich an das Babylabor!
Die Männer, denen ich auf meiner Erkundungstour begegne, schenken mir allesamt ein freundliches, ja, erleichtertes Lächeln.
Sind sie etwa froh, mich zu sehen ?
Ich passiere ein heimelig eingerichtetes Wohnzimmer, eine Küche, diverse Zimmer, deren Türen mit Namensschildern versehen sind, die darauf schließen lassen, dass es sich hierbei um Privaträume handelt, - und eine atemberaubende Bibliothek. Am liebsten würde ich mich sofort in einen der kuscheligen Ohrensessel fläzen und mich in eines der annähernd tausend Bücher vertiefen.
Später, Kim!
Von Kay oder den beiden anderen Jungs, Renee und Vic, ist weit und breit nichts zu sehen. Ganz tief in meinem Inneren weiß ich, dass ich wohl auch noch nicht bereit bin, ihnen gegenüber zu treten – obwohl ich

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