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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Loesel
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heute einige von der Organisation ankommen, jedoch wollten sie auf keinen Fall die Party sprengen.“
Zum Glück sind Rheena und Tiger mit sich selbst mehr als genug beschäftigt und beachten uns nicht weiter.
„Was meinst du damit?“, frage ich atemlos.
„Kim, wir holen dich hier raus!“
Kays Worte lassen mein Herz flattern.
Sie wollen mich tatsächlich von meinem Entführer entführen? „Warum hast du mir nichts davon erzählt?“
Er rollt mit den Augen.
„Okay, vergiss die Frage“, murmele ich, denn mir ist klar, was der Grund für sein Schweigen ist.
Hätte ich Bescheid gewusst, hätte ich mich lange nicht so normal benehmen können, wie jetzt.
Nicht, dass ich mich im Moment auch nur annähernd normal benähme.
„Ich … oh … aber … Kay, weißt du, wer under cover bei meinem Vater angestellt ist?“
„Wieso fragst du das, Kim?“ Kay zieht es vor, meine Frage unbeantwortet zu lassen und sieht mich stattdessen aufmerksam an. Alles an ihm ist angespannt und das entgeht, wie ich mit einem Seitenblick feststelle, auch Selena nicht.
Keine Ahnung, ob ich einfach nur paranoid bin. Wahrscheinlich bin ich genau das. Dennoch beschließe ich, im Hinblick auf die Geschehnisse der vergangenen Tage, meine Ängste nicht mehr alleine in Griff bekommen zu wollen und meine Paranoia mit ihm zu teilen.
Wenn schon Gefühle, dann das volle Programm!
„Weil“, antworte ich leise und nicht nur meine Stimme bebt, „ich einen Typen vom Catering-Service schon mal bei uns zuhause gesehen habe.“
Ich habe noch nicht ausgesprochen, als Kay schon meine Hand schnappt.
„Komm mit! Schnell!“
Okay! So paranoid scheine ich dann doch nicht zu sein.
Rheena und Tiger sehen uns erstaunt an, als Kay und ich Anstalten machen, aus dem Saal zu verschwinden. Hastig greife ich noch nach meiner Clutch und mache das gängige Zeichen mit Daumen und kleinem Finger in Rheenas Richtung, dass wir später miteinander telefonieren. Sogar ein vertrauliches Zwinkern gelingt mir.
Sie nickt mir zu und ich atme auf.
Verstanden! Auch wenn unsere beiden engsten Freunde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen anderen Grund hinter unserer Flucht vermuten.
Aber das ist gut so. Um nichts in der Welt möchte ich ihnen den Abend verderben.
Sie sollen sich keine Gedanken machen.
Lieber sollen sie glauben, dass Kay und ich unsere Gefühle nicht unter Kontrolle haben und irgendwo im Dunkeln knutschen wollen.
An Kays Hand stolpere ich durch den Garten. Wir halten auf das Feld zu. Meine hochhackigen Sandaletten sind hierfür nicht unbedingt geschaffen. Ich sinke in dem vom Regen aufgeweichten Weg ein und strauchele.
Ohne ein Wort hebt Kay mich auf seine Arme.
„Lass mich runter! Ich bin zu schwer.“
„Bist du nicht“, erwidert Kay und ich frage mich, ob eine seiner sogenannten Fähigkeiten eine gewisse Kraft ist. Viel wiege ich nicht, knapp einen Zentner. Nach meiner Diät der letzten Wochen vermutlich noch weniger.
Aber Kay hebt mich hoch, als wiege ich nicht mehr als eine Zeitschrift.
„Aber so dauert es zu lange“, nörgele ich, „ich kann meine Schuhe ausziehen, dann geht’s schneller.“
Ich bin sicher, dass Kay seine Augen verdreht, aber er lässt mich an sich hinabgleiten.
Er weiß, wie schnell ich bin. Im Sport habe ich es schon oft unter Beweis gestellt.
Schnell streife ich die Sandaletten von meinen Füßen, Kay nimmt sie mir ab und hakt die Riemchen in seinen Zeigefinger.
„Weiter!“, befiehlt er, greift nach meiner Hand und wir laufen in Richtung des Schuppens.
„Keine Angst, Kim! Ich bin bei dir.“
War ja klar, dass er meine aufkeimende Panik, als der Schuppen in Sicht kommt, sofort gespürt hat.
„Ich habe keine Angst“, sage ich mit fester Stimme und für einen Moment glaube ich es beinahe selbst.
Der Schlamm quillt durch die Zwischenräume meiner nackten Zehen und das schmatzende Geräusch lenkt mich von allem anderen ab.
Und dann sehe ich es … und fange augenblicklich an zu heulen.
„Was ist, Kim?“
Wir sind stehengeblieben und Kay ist hin- und hergerissen zwischen dem Drang, schnell weiter zu laufen und jenem, mich zu trösten.
Letzterer siegt.
Kay hebt mein Kinn an und versucht vergeblich, schlau aus meinem plötzlichen Stimmungswechsel zu werden.
„Mein Kleid“, flenne ich, „es ist ruiniert.“
Matsch und Schlammspritzer sind über den ganzen Traum verteilt.
Kim, du stehst kurz vor einem Nervenzusammenbruch! Wie sonst wäre dieses mädchenhafte Getue von mir zu erklären?
Welches Wesen, das noch alle Sinne

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