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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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musste. Jetzt.
    Kein Job war es wert, für ihn zu sterben.
    Als sie die weiße Mittellinie der Straße passierte, hörte sie einen Motor aufheulen und Reifen quietschen. Ein graues Auto kam um die Kurve geschossen - und direkt auf sie zu.
    Sie hechtete in Richtung Gehsteig, landete hart, rollte herum, verzweifelt. Die Panik hatte mit scharfen Klauen ihren Verstand gepackt. Weg hier! Er ist hinter dir her!
    Der Wagen fuhr weiter. Er schleuderte von einer Straßenseite auf die andere, war außer Kontrolle und überschlug sich fast. Dann fuhr er wieder geradeaus. Er stieß eine schwarze Wolke aus, als er davonraste.
    Kate wusste nicht, ob er sie erwischt hatte oder ob sie nur hart aufgeschlagen war. Sie wusste nicht, wie sie wieder Luft bekommen sollte. Sie lag auf dem Gehsteig, einen Fingernagel abgebrochen und blutig, die Handflächen aufgeschürft, die Hose über den Knien zerrissen. Sie zwinkerte gegen die schwarzen Punkte vor ihren Augen an und kämpfte gegen den Brechreiz.
    »Was in aller Welt...?«
    Kate hörte eine schrille, ungeduldige Stimme und hob den Kopf.
    Linda kniete neben ihr, die dunklen Augen ärgerlich blitzend. »Was war das denn, verdammt?«
    »Jemand hat versucht, mich zu überfahren.« Der Gehsteig neben Kates Kopf war rot gesprenkelt. Sie berührte ihr Kinn, und als sie die Finger wegzog, waren sie blutverschmiert.
    »Werden Sie jetzt bitte nicht hysterisch.« Linda griff nach ihrem Handy. Während sie die 911 wählte, sagte sie: »Wer immer das war, war vermutlich betrunken. Das Nummernschild konnte ich zwar nicht erkennen, aber es war definitiv ein grauer Infiniti Sedan G35, denke ich.«
    Langsam drangen die Schmerzen zu Kate durch.
    »Den Fahrer konnte ich nicht sehen, die Scheiben waren getönt.«
    Linda schien die Notrufzentrale erreicht zu haben, denn sie sagte: »Ich brauche einen Krankenwagen an die Ecke Fünfzehnte und San Jacinto. Es hat einen Unfall mit Fahrerflucht gegeben ...«
    »Nein.« Kate schüttelte heftig den Kopf. »Nein, das war kein Unfall.«
    Linda nahm langsam das Telefon vom Ohr. »Was meinen Sie damit?«
    »Ich werde verfolgt.« Kate sprach es endlich laut aus. »Ich habe einen Stalker.«
    »Ich sage Ihnen jetzt, was wir tun werden.« Am Montagmorgen saß Brad in seinem Büro und tippte mit zwei kleinen, dicken Zeigefingern hastig eine E-Mail. »Wir lassen Sie eine Reportage über den wichtigsten Bodyguard-Service der Stadt drehen. Ramos Security sorgt für die Sicherheit im Kapitol. Diese Bodyguards begleiten alle wichtigen Bosse, die in Austin zu Besuch sind, und sie eskortieren die Ladys, wann immer sie ihre dicken Diamanten tragen.«
    Kate stand vor seinem Schreibtisch, hörte zu und nickte. Sie hatte verbundene Hände und Knie, und die Wunde am Kinn war mit mehreren Stichen genäht worden. Sie trug einen cremefarbenen Rollkragenpullover, einen dunkelbraunen, knielangen Tweedrock und ein streng geschnittenes, dazu passendes Sakko. Die formelle Kleidung gab ihr Selbstvertrauen, ein Selbstvertrauen, das sie üblicherweise im Übermaß besaß. Ein Selbstvertrauen, dem man übel mitgespielt hatte.
    Abgesehen davon verdeckten die langen Ärmel und die dunklen Strümpfe die Kratzer. An der Hüfte, wo der Wagen sie anscheinend getroffen hatte, hatte sie einen großen Bluterguss. »Ich wüsste gerne, warum er es ausgerechnet auf mich abgesehen hat«, sagte sie verbittert.
    »Sie sollten sich erst gar nicht fragen, warum dieser Stalker bei der Unmenge von Reporterinnen Sie ausgesucht hat. Ich habe das schon mehrmals erlebt. Diese Kerle - und es sind immer Kerle - sind irgendwelche Loser, die sich auf jemanden fixieren. Und zwar immer auf neue, junge Reporterinnen. Und dann fangen die Typen an, lästig zu werden.«
    »Lästig?« Sie betrachtete ihre verbundenen Hände.
    »Ja, dieser da scheint wirklich gefährlich zu sein. Aber die Kerle sind nie besonders intelligent, weswegen wir sie immer schnell kriegen.« Er warf ihr einen eindringlichen Blick zu. »Besonders, wenn die betreffende Reporterin klug genug ist, das Problem zu erkennen und zu melden.«
    »Ich würde sagen, ich habe genau eine Autofahrt zu lange gewartet.«
    »Das stimmt auch wieder.« Er klickte auf »Senden« und lehnte sich in dem Sessel zurück. »Wenn Sie ein paar Tage früher etwas gesagt hätten, hätte man Sie nicht angefahren, und Sie würden noch gut genug aussehen, um live zu senden. Aber so müssen wir mindestens eine Woche lang warten, bis wir Sie wieder vor die Kamera lassen können.«
    »Ich

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