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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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irgendwo gesehen und sich ausgemalt haben, dass dieser schmuddelige Mexikaner einen guten Stalker abgeben könnte?«
    Sie straffte den Rücken, während er mit voller Absicht viel zu dicht bei ihr stand, in ihre Sphäre eindrang, sie zurückweichen lassen wollte.
    »Den schmuddeligen Mexikaner habe ich eher für einen Drogendealer oder das Mitglied einer Gang gehalten.« Sie sah ihm direkt in die schönen Augen und fragte forsch: »Ist es das, was ich denken sollte, Mr. Ramos?«
    Er lachte kurz belustigt auf. »Sie sagen mir, dass ich meine Rolle überzeugend spiele, aber meinen Job nicht mache.«
    »Wie meinen Sie das?« Er war größer, als sie gedacht hatte. Einen Meter neunzig, während sie knapp einen Meter siebzig maß. Er strahlte eine Spannung aus, die ihre feinen Härchen im Nacken zu Berge stehen ließ.
    »Wenn ich mich im Kapitol aufhalte, dann möchte ich, dass die Leute, die mich sehen, gleich wieder wegsehen. Aus Angst, ich könne sie sehen. Niemand will von jemandem, der wie ich aussieht, angesprochen werden, nur weil er mich irrtümlich freundlich angesehen hat. So bin ich zwar sichtbar, aber völlig anonym.« Er fixierte sie und sagte in eindringlichem Tonfall. »Aber Sie haben mich erkannt.«
    »Ich bin Reporterin. Ich sehe den Leuten ins Gesicht.« Sie atmete kontrolliert und achtete darauf, dass ihre Bluse - ihre Brüste - nicht sein Jackett berührten.
    »Die meisten Reporter scheren sich nur um ihre eigenen Gesichter - auf dem Bildschirm, wo sie von tausenden Leuten gesehen werden.«
    Sie hatte kein Problem damit, ihm die Wahrheit zu sagen. »Ich mag das übrigens auch.«
    Er lächelte wieder, ein langsames, gedehntes Lächeln. »Aufrichtig und eine gute Beobachterin. Das erleichtert mir die Arbeit.« Er entfernte sich.
    Sie holte tief Luft und versuchte, ihre Gänsehaut mit bloßer Willenskraft loszuwerden.
    »Bitte setzen Sie sich, Miss Montgomery« Er wies auf den Stuhl, der direkt vor seinem Schreibtisch stand.
    »Danke, Mr. Ramos.« Sie setzte sich.
    Er hockte sich mit einer Pobacke auf den Schreibtisch, brachte sie mit voller Absicht in eine untergeordnete Position. »Sie sehen nicht wie eine Frau aus, die gerne mit einem Leibwächter herumläuft.«
    Aber sie war eine Frau, die es erkannte, wenn man sie einschüchtern wollte - wenn er sie einschüchtern wollte -, und sie wusste, wie sie dem zu begegnen hatte. Sie saß vollkommen still - kein Gezappel -, sah ihm ins Gesicht und sagte erneut die Wahrheit. »Ich bin ein Feigling.«
    »Gut. Das ist genau die Antwort, die ich hören wollte. Leute, die Angst haben, sind vorsichtig.« Er lächelte immer noch, lud sie zu weiteren Bekenntnissen ein.
    Sie wählte ihre Worte achtsam. »Ich bin vernünftig genug, um zu erkennen, wann ich bedroht werde und mir Hilfe suchen muss.«
    »Und ...?«
    Woher wusste er, dass es da ein »und« gab? »Meine Mutter darf nichts davon erfahren.«
    »Weil...?«
    »Mr. Ramos, Sie haben wirklich eine merkwürdige Art, Leute zu interviewen.« Mal sehen, wie sehr ihm diese Art von Aufrichtigkeit gefiel.
    »Miss Montgomery, ich interviewe Sie nicht. Ich befrage Sie.«
    Er schleuderte die Aufrichtigkeit auf direktem Weg zurück.
    »Und wenn Sie mir gleich alles erzählen, ersparen Sie mir eine Menge Ärger.«
    Seine Stimme klang immer noch träge, aber er war eindringlich und ernsthaft, und sie begriff, dass er recht hatte.
    Sie legte den Kopf schief. »Meine Mutter hat Angst... mein Vater ist in Übersee von einer einflussreichen antiamerikanischen Organisation ins Visier genommen und ermordet worden .
    »Wo? Wie lange ist das her?«
    »Im Mittleren Osten, vor etwa fünf Jahren.« Es waren fast auf den Tag genau fünf Jahre. Kate würde es niemals vergessen.
    »Ihr Vater speziell?«, fragte Teague nach. »Warum ausgerechnet er?«
    »Er hatte einen Hang, die Nase in gefährliche Angelegenheiten zu stecken, wenn er es für richtig hielt.« Kate lächelte, ein wehmütiges Lächeln, das dem Mann galt, den sie so geliebt hatte. »Er ist auf ein paar Witwen und Waisenkinder gestoßen, die Hilfe brauchten. Also hat er geholfen. Aber manche Leute sehen es nicht gern, wenn Amerikaner Gutes tun, weil das nicht zu ihrem Bild vom Großen Satan passt.«
    »Hört sich an, als sei Ihr Vater ein großartiger Mensch gewesen.« Teagues Stimme war absolut neutral, und er strich eine Falte an seinem Hosenbein glatt, als sei ihm das wirklich wichtig.
    »Ja, das war er.« Kate war in der Defensive und mochte das gar nicht. Warum glaubte

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