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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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aus - sie hatte einen Bodybuilder mit rasiertem Schädel und regloser Miene erwartet. Aber Ramos war langbeinig und schlank, hatte breite Schultern und schulterlanges dunkles Haar, das er mit einem Band zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Niemand trug seine Haare noch so, aber sie verstand, warum Ramos es tat. Der strenge Stil verlieh seinem Gesicht etwas Unbewegliches. Die tief gebräunte Haut spannte sich über ein markantes Gesicht. Er lächelte die Frau an seinem Arm an, und die Frau erwiderte sein Lächeln stolz.
    Kate überraschte das nicht. Er war der Typ von Mann, der selbst auf einem Foto noch pure Sexualität verströmte. Hätte sie ihn als Bodyguard gehabt, wäre sie ebenso stolz gewesen. Sie starrte das Foto an und versuchte, Details zu erkennen. Er sah ... vertraut aus. Sie versuchte, das Bild zu vergrößern, bekam aber nur verschwommene Konturen.
    Während sie das Foto anblinzelte, zischte der Reporter neben ihr eine Warnung. »Brad ist im Anmarsch.«
    Die Reporter um sie herum wirkten plötzlich sehr geschäftig oder sprangen auf und eilten davon. Brad platzte in die Redaktion und schrie mit voller Kraft: »Wer, zum Teufel, sollte den entgleisten Zug machen? Weil die Waggons nämlich Gefahrgut transportiert haben und ich noch kein einziges Bild von der Evakuierung gesehen habe!«
    Kate griff nach ihrem Notizblock und hastete aus der Redaktion.
    Das Büro von Ramos Security befand sich in einem zweistöckigen Gebäude in einem restaurierten alten Stadtviertel in der Nähe des Gouverneurssitzes. Der Stuck an der vorderen Veranda war frisch gestrichen, die Treppen hatten frische Dielen bekommen, und die Vordertür trug einen tiefroten Anstrich. Auf der kleinen Messingplakette stand Ramos Security - Treten Sie ein. Also drehte Kate den Türknauf. Die Tür knarrte beim Öffnen. Die Rezeptionistin hob den Kopf und lächelte. »Miss Montgomery? Kommen Sie herein. Oh, du meine Güte.« Sie runzelte die Stirn, als sie Kates Verletzungen sah. »Der Bastard hat Sie ziemlich erwischt, was? Machen Sie sich keine Sorgen. Ramos wird ihn bald haben.«
    »Danke« - Kates Augen streiften das Messingschild auf dem Schreibtisch -, »Brenda.« Es war ein wenig unheimlich, erkannt zu werden, aber ein guter Reporter musste sich an so etwas gewöhnen.
    Brenda wies auf eine Tür mit eleganter geschliffener Verglasung. »Mr. Ramos erwartet Sie.«
    Kate trat ein und fand sich in dem Raum wieder, der früher der Salon gewesen war. Von draußen fiel das Licht durch die hohen Eichen auf dem Hof, und Kate stand still da, bis ihre Augen sich an das gedämpfte Licht gewöhnt hatten.
    Dann begutachtete sie den Salon. Ein eleganter Raum in strahlenden Farben, der perfekt modernisierte klassische Salon des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Unterhalb der Stuhlleiste waren die Wände in einem dunklen Grün gestrichen, oberhalb in einem sanften Goldton. Die hohen Fenster trugen Sonnenblenden aus Kirschbaum, und auf dem glänzenden Eichenboden lag ein burgunderroter Perserteppich. Der Schreibtisch war aus massivem, geschnitztem Kirschbaum, und ein Mann stand dahinter - groß, schlank und mit breiten Schultern, um die sich ein weißes Hemd und ein perfekt geschnittener Armani-Anzug schmiegten. Er drehte der Sonne den Rücken zu, und sein Gesicht lag im Schatten ... bis er sich nach vorn beugte und die Schreibtischlampe anmachte.
    Das Licht gab einem Mann Substanz und Kontur, der zuvor nur ein Schatten gewesen war. Sein Gesicht war von strahlender Schönheit und hatte die Gnadenlosigkeit eines Aztekenkriegers. Aus dem Nachnamen zu schließen war er lateinamerikanischer Herkunft. Aber seine Statur - groß, mit langen Beinen und Armen - ließ Kate vermuten, dass er auch eine Spur angelsächsischen Bluts besaß. Er hatte die machtvollen Schultern eines Olympia-Ruderers, und sie nahm an, dass sich unter den Anzugärmeln mächtige Bizepse wölbten. Eine weiße Narbe zog sich über seine Wange, und seine Augen waren von schönstem, tiefgoldenem Braun ...
    Sie schnappte nach Luft wie eine viktorianische Jungfrau. »Sie!«
    Das war der Mann, der sie dabei beobachtet hatte, wie sie zum ersten Mal für KTTV auf Sendung gewesen war. Der Mann in dem ärmellosen schwarzen T-Shirt, den sie in Verdacht gehabt hatte, ihren Reifen aufgeschlitzt zu haben.
    »Ich?«, spöttelte er. Er wusste offenkundig, worauf sie anspielte. Er kam um den Tisch herum zu ihr. »Sollten wir einander schon einmal getroffen haben, Miss Montgomery? Sollten Sie mich

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