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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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kein Recht, mir zuzusetzen. Also gut, ich habe ein paar Probleme. Wer trinkt nicht manches Mal zu viel oder zieht gelegentlich eine Line rein?« Sein britischer Akzent wurde stärker, und seine Stimme bei jedem Wort lauter.
    Im krassen Gegensatz dazu hörte Teague sich kühl und entschieden an. »Wir haben Sie nur angerufen und Ihnen ein paar Fragen gestellt.«
    »Wissen Sie, wie viele Leute mich anrufen? Ich habe genug davon. Ich habe genug von all diesen Aasgeiern. Sie umschwärmen mich, als sei ich ein Kadaver, den man abnagen kann.«
    Kate begriff, dass Winston entweder betrunken oder high war.
    Sie würde erneut die 911 rufen und ihnen sagen, dass sie sich beeilen sollten. Ihre Finger drückten die Zahlen.
    »Ich bezahle Sie, sobald ich das Geld habe«, schrie Winston. »Das habe ich Ihnen vorhin schon gesagt.«
    »Aber wir haben vorhin nicht miteinander geredet.« Teague stand absolut still, den Blick auf Winstons Hand gerichtet.
    »Das ist mein Haus. Meine Wohnung.« Winstons Arm schoss vor, und er schlug eine Vase von Kates Sideboard. Sie zerbarst auf dem Holzboden.
    Das Geräusch, diese Gewalt in ihren eigenen vier Wänden, ließ sie zusammenzucken.
    Etwas an Teagues Haltung hatte sich geändert.
    Er wartete nicht weiter ab. Er rechnete mit etwas und war bereit, die Sache zu beenden.
    »Sie hat alles verändert«, wütete Winston weiter. »Diese Schlampe hat alles verändert.«
    »Die Wohnung gehört jetzt ihr.« Teague hörte sich großspurig und blasiert an und starrte Winston ins Gesicht. »Sie sind ein Verlierer. Das weiß inzwischen jeder.«
    Winston sprang Teague wie ein aus der Spur gelaufener Waggon an.
    Teague trat zur Seite und packte Winston am Handgelenk. Er schickte den jüngeren Mann mit einer geschmeidigen, raschen Bewegung zu Boden, stellte ihm den Fuß aufs Rückgrat und drehte ihm die Arme auf den Rücken.
    Kate schnappte nach Luft, das erste Geräusch, das sie von sich gab. Sie schlug schnell die Hand vor den Mund.
    Teagues Blick streifte die Tür, vor der sie stand, und einen Augenblick lang schien es ihr, als habe er den kalten seelenlosen Blick eines Raubtiers.

7
    Teague zog die Gewichtheberhandschuhe an und dehnte die Finger.
    So weit wie möglich von ihm entfernt, besuchte Kate ihren Kickbox-Kurs. Er konnte sie durch die Glasscheibe sehen, die die beiden Räume trennte. Sie hob ein Bein und trat wieder und wieder gegen den Sandsack. Sie trug ein ärmelloses blaues T-Shirt und passende blaue halblange Hosen, und sie machte vor Anstrengung ein finsteres Gesicht. Im Moment wusste sie nicht einmal mehr, dass es ihn gab.
    Genauer gesagt, sie wollte es nicht wissen.
    Letzte Nacht hatte er ihr mit einem verdammten, unbedachten Blick Angst eingejagt.
    Und wofür das alles? Dieser Winston hatte ein fabelhaftes Alibi - er war die letzten paar Wochen wegen Drogenmissbrauchs und illegalen Drogenbesitzes im Gefängnis gewesen, und er hatte erst vor zwei Tagen Kaution gestellt. Also gehörte er nicht mehr zu den Verdächtigen.
    Teague stellte das Gewicht der Trizepsmaschine ein und begann, langsam und stetig zu ziehen.
    Teague hatte schon viele Menschen mit seinem Zorn verschreckt. Das erste Mal mit fünfzehn Jahren. Seine Mutter war betrunken gewesen. Er hatte schon seit frühester Kindheit die Striemen ihres Gürtels auf dem Rücken getragen. Und in der Vergangenheit hatte sie ihn so heftig geschlagen, dass ihre billigen Ringe ihm das Gesicht zerschnitten hatten. Diesmal hatte sie sich mit spitzen Fingernägeln auf ihn gestürzt und ihm die Wangen aufgekratzt.
    Und als ihm dieses Mal das Blut über das Kinn getropft war, hatte er genug gehabt.
    Er hatte sie an den Händen gepackt, das war alles gewesen. Er hatte sie nur gepackt und angesehen.
    Und sie hatte sich von einer kreischenden Furie in ein zitterndes Nervenbündel verwandelt.
    Sie hatte ihn nie mehr körperlich attackiert.
    Er hatte an jenem Tag gar nicht richtig begriffen, was vorgefallen war, aber dann war ihm langsam gedämmert, dass er Macht im Blick hatte. Immer wieder, wenn das Temperament mit ihm durchging, wenn die anderen vor ihm zurückwichen, wenn er kämpfte und ihn die Wut übermannte, hatte er mehr als einen gegnerischen Soldaten in Panik die Flucht ergreifen sehen.
    Rolf hatte ihn einen Berserker genannt, einen Wikinger, der im zornigen Schlachtgetümmel unbesiegbar war.
    Teague hatte gelacht und erklärt, keinen Tropfen Wikingerblut in den Adern zu haben. Aber ... wer wusste das schon so genau? Er, verdammt noch mal,

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