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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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sich auf das Sofa seinen Freunden gegenüber. » Offiziell sind wir noch nicht verlobt. Das kommt erst in ein paar Wochen«, erklärte er.
    Armstrong lehnte sich zurück und streckte die langen Beine von sich. » Was zum Teufel habe ich verpasst? Ich hoffe, dass es nichts mit Missy zu tun hat. Denn falls du das Spiel nur spielst, um sie zu entmutigen, dann bin ich der Meinung, dass du entschieden zu weit gehst. Obwohl ich mich natürlich freue, wenn du dich deiner Aufgabe so fleißig widmest.«
    Was würde Armstrong sagen, wenn er die Wahrheit wüsste– nur die geringste Ahnung hätte, wie stark seine Schwester in diesen Albtraum verwoben war, der jetzt sein neues Leben bedeutete. James trank einen Schluck und genoss das Brennen des Alkohols in seiner Kehle. Er stellte den halb leeren Kognakschwenker zurück auf den dunklen Holztisch und legte beide Handflächen auf die Schenkel. » Lady Victoria ist guter Hoffnung.«
    Mit regloser Miene nippte Cartwright an seinem Brandy. Armstrong hingegen schoss mit dem Oberkörper hoch und zog die Stirn kraus. » Und du bist der Vater?«, fragte er durch und durch ungläubig.
    James senkte trostlos den Kopf.
    Langsam lehnte Armstrong sich wieder zurück. » Du lieber Himmel, seit wann interessierst du dich so eingehend für Lady Victoria? Versteh mich nicht falsch, sie ist schön und so weiter, aber es hätte voll und ganz gereicht, mit ihr die fleischlichen Gelüste zu befriedigen, ohne sie zu schwängern. Du bist doch kein Anfänger. Und hast du außerdem nicht behauptet, dass du dich nie und nimmer für sie erwärmen könntest?«
    » Ich war betrunken.«
    » Aha«, machte Cartwright, als ob die drei Worte alles erklärten. Fast alles, was ein Mann in betrunkenem Zustand tat, konnte entschuldigt werden, außer einem Mord natürlich. So gesehen war es ein minder schweres Vergehen, mit einer schönen, willigen Frau ins Bett zu steigen.
    » Bist du dir sicher, dass sie schwanger ist?«, hakte Armstrong nach.
    » Natürlich bin ich sicher. Glaubst du, ich würde mich noch tiefer in dieses Debakel stürzen, wenn ich daran Zweifel hegen sollte? Ich habe persönlich mit dem Arzt gesprochen.« Was er tatsächlich getan hatte, unmittelbar vor seinem Besuch bei Missy, und der Mann war ihm mit ausgestreckter Hand entgegengekommen, um ihm seine Glückwünsche auszusprechen.
    Unruhig stand James auf, ging hinüber zum Kamin und stützte sich mit einem Ellbogen auf den Sims. Funken stoben auf und flogen in die Luft, als ein Holzscheit in den prasselnden Flammen zerbarst und das Feuer heftig aufloderte. Eine unangenehme Hitze entstand, und James ging zurück zu den anderen.
    » Bist du auch sicher, dass es dein Kind ist?« Cartwright zog die linke Augenbraue hoch.
    James drehte den Kopf und musterte seinen Freund, der bedeutsam die Schultern zuckte und ihn zweifelnd anschaute. Das hätte James sich bei jeder anderen Frau ebenfalls gefragt, aber nicht bei Victoria. In all den Jahren, die er sie nun schon kannte, hatte sie sich noch nie auf einen Gentleman eingelassen– oder auch nur Interesse bekundet. Falls das Kind tatsächlich nicht von ihm stammte, dann musste es allen medizinischen Erkenntnissen zum Trotz so etwas wie eine unbefleckte Empfängnis geben.
    » Wir reden über Lady Victoria Spencer«, entgegnete James, als sei damit alles gesagt.
    » Ja, über dieselbe unnahbare Jungfrau, die es offenbar für angemessen hielt, mit dir ins Bett zu steigen«, meinte Armstrong trocken. » Sieht so aus, als fehle es ihr nicht an Verlangen. Und auch nicht an Raffinesse.«
    James lachte dumpf und hohl. » Stimmt. Aber ich kenne sie nur zu gut. In einer solch ernsten Angelegenheit würde sie mich niemals anlügen.« Er kehrte an seinen Platz zurück, griff sein Glas und trank es aus. Seine Freunde schwiegen, der Ausdruck auf ihren Gesichtern war unergründlich.
    » Wie geht es Missy?« Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen und verfluchte sich lautlos, während er ein Flackern in Cartwrights silbergrauen Augen entdeckte.
    » Ist vermutlich am Boden zerstört, wie nicht anders zu erwarten«, erwiderte Armstrong.
    James rutschte unruhig hin und her. » Ich wollte nur sagen…«
    » Ich dachte auch nicht, dass du damit etwas Spezielles meintest. Zerbrich dir nicht den Kopf, sie wird sich erholen und bald wieder ganz die Alte sein.« Armstrong wedelte lässig mit der Hand.
    Es ärgerte James gewaltig, wie unsensibel sein Freund über Missys Gefühle und ihre Reaktion auf seine bevorstehende

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