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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Ich glaube nur nicht, daß ich sie habe. Ich brauche meine
gesamte Zeit dazu, um einen Sinn in die dürftigen Tatspuren zu bringen.«
    »Wollen
Sie behaupten, Sie wissen, wer der Mörder ist?«
    »Nein,
Sir«, gab ich zu. »Alles, was ich habe, sind besagte dürftige Hinweise. Keine
Beweise, kein Motiv, kein Garnichts. Aber Sie können sich darauf verlassen, daß
ich tue, was ich kann.«
    »Ich
will Ihnen sagen, wie die Sache steht, Wheeler«, sagte er. »Der Druck verstärkt
sich im Augenblick. Aus dem Büro des Distriktstaatsanwalts ertönt großes
Geschrei, warum ich Sie nicht durch ein reguläres Team aus der Mordabteilung
ersetzt habe. Der Commissioner und der
Distriktstaatsanwalt haben die Angelegenheit für ausreichend wichtig gehalten,
um aus dem Bett zu steigen und in ihre Büros zu gehen. Der Distriktstaatsanwalt
hat zwei seiner eigenen Ermittlungsbeamten bei sich, und sie kritzeln jedes
Wort nieder, das dieser windige Magier und sein Gehilfe ihm erzählen.«
    »Das
kann ich mir vorstellen«, sagte ich.
    »Wenn
Sie also diese Sache nicht einwandfrei aufklären, stecken wir beide in der
Tinte.«
    » Wieviel Zeit können Sie mir geben?«
    »Das
ist eine weitere Schwierigkeit«, sagte er düster. »Nicht viel. Ich kann für
vielleicht eine Stunde verhindern, daß ein Team der Mordabteilung zu Ihnen
hinausgeschickt wird — bestenfalls. Mehr Zeit haben Sie nicht, Wheeler — eine
Stunde.«
    »Das ist nicht lange. Halten
Sie die Burschen auf, solange Sie können, Sheriff. Ich rufe Sie an, sobald sich
hier etwas ereignet.«
    »Wenn sich innerhalb einer
Stunde nichts ereignet, machen Sie sich keine Sorgen«, sagte er. »Ich werde
zusammen mit den Leuten von der Mordabteilung draußen sein!«
    Ich legte auf und starrte etwa
eine halbe Minute lang auf das Telefon, wobei ich mich fragte, ob sie wohl in
Paraguay gute Polizeibeamte brauchten.
    Polnik und Slade kamen ins Büro, blieben stehen und blickten mich an.
    »Lieutenant«, sagte Polnik dumpf, »würden Sie mir eines erklären? Was sollen
wir hier eigentlich tun? Alles, was ich bis jetzt tue, ist: an Türen klopfen,
um herauszufinden, ob Sie dahinter sind.«
    Slade rieb sich sachte den Schädel.
»Und alles, was ich tue, ist, mir eines über den Schädel wichsen zu lassen.«
    »Sie!« sagte ich. »Der helle
Junge, der die Kerle aus der Heizung herausgelassen hat. Mephisto und Spike
sind anderthalb Kilometer von hier von einem Streifenwagen aufgegriffen worden —
jetzt sind sie in der Mordabteilung.«
    »Na ja!« Slades Gesicht erhellte sich. »Das ist doch eine gute Nachricht, oder?«
    »Oh, großartig!« sagte ich.
»Und sie sind damit beschäftigt, dem Staatsanwalt mitzuteilen, wie wir sie in
die Heizung gesperrt haben, und der Staatsanwalt saugt diese Nachricht förmlich
ein. Ich habe das aus erster Quelle — deshalb hat der Sheriff eben angerufen.«
    Polnik zuckte zusammen. »Nun ja, Lieutenant«,
murmelte er freundlich, »warum kaufen wir nicht jetzt gleich eine Hühnerfarm?«
    »Beteiligen Sie ja Slade nicht daran«, warnte ich ihn. »Bevor noch eine Woche
um ist, werden die Hühner viereckige Eier legen.«
    »Wissen Sie, Lieutenant«, sagte Slade begeistert, »das wäre eigentlich ein guter
Gedanke — viereckige Eier! Sie würden nicht mehr vom Tisch herunterrollen!«
    »Können Sie ihn nicht mit
irgendwohin nehmen und ihn einfach unterwegs verlieren?« flehte ich Polnik an.
    »Das habe ich schon versucht«,
sagte er. »Aber er findet immer wieder den Weg zurück.«
    »Haben Sie Dufay noch nicht
gefunden?«
    »Nein, Sir«, sagte er und
schüttelte den Kopf. »Ich habe das Zimmer dieser Tomlinson durchsucht, aber er
war nicht dort.«
    »Okay«, sagte ich. »Suchen Sie
weiter!«
    »Klar«, sagte er. »Kommen Sie, Slade .«
    Die beiden verschwanden wieder.
Ich ging zu Jean Craigs Zimmer und trat ein. Es war bereits einmal von Slade durchsucht worden, der dabei den Frontier-Colt
gefunden hatte. Es war unwahrscheinlich, daß ihm etwas entgangen war, aber ich
überlegte, daß ich ebensogut noch einmal nachsehen
konnte — jedenfalls war es besser, als nur herumzustehen und auf Lavers und die Jungen von der Mordabteilung zu warten.
    Eine Viertelstunde später hatte
ich die Durchsuchung beendet und nichts von Interesse gefunden. In der einen
Ecke des Zimmers stand ein Plattenspieler, Ich ging hinüber und betrachtete
ihn. Auf dem Plattenteller lag eine Platte — New Faces of 1952. Das war die Show gewesen, in der Eartha Kitt ins Rampenlicht gerückt war,

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