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Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Titel: Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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gebeugt miteinander verhandelten. Yasuko schritt mit gesenktem Blick zwischen ihnen hindurch.
    »Entschuldige, dass ich dich so überraschend hierherbestellt habe«, sagte Kudo und lächelte. »Was möchtest du trinken?«
    Eine Bedienung kam an ihren Tisch, und Yasuko bestellte Tee mit Milch.
    »Ist etwas passiert?«
    »Nichts Schlimmes.« Kudo griff nach seiner Tasse. »Aber gestern war ein Kommissar von der Polizei bei mir«, sagte er, bevor er einen Schluck Kaffee nahm.
    Yasuko machte große Augen. »Also doch!«
    »Hattest du der Polizei von mir erzählt?«
    »Ja, tut mir leid. Nachdem wir neulich essen waren. Ich war kaum zu Hause, da stand schon einer vor der Tür und stellte aufdringliche Fragen. Wo ich gewesen sei und mit wem. Ich dachte, Schweigen würde unnötigen Verdacht erregen.«
    Kudo winkte ab. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich mache dir keinen Vorwurf. Wenn wir uns ganz normal treffen wollen, muss die Polizei von uns wissen. Ich finde es sogar gut, dass du ihnen von mir erzählt hast.«
    »Wirklich?« Yasuko sah ihn an.
    Er nickte. »Die Polizei wird uns sicher eine Weile im Auge behalten. Auch vorhin, als ich herfuhr, ist mir jemand gefolgt.«
    »Wirklich?«
    »Anfangs habe ich es gar nicht bemerkt, aber dann wurde es immer offensichtlicher. Die ganze Zeit war der gleiche Wagen hinter mir. Das habe ich mir nicht eingebildet. Bis in das Parkhaus vom Hotel ist er mir nachgefahren«, erzählte Kudo, als wäre es das Normalste auf der Welt, während Yasuko ihn wie versteinert anstarrte.
    »Und dann?«
    »Ich weiß nicht.« Kudo zuckte die Achseln. »Er war zu weit weg, deshalb konnte ich das Gesicht nicht erkennen, und auf einmal war er verschwunden. Bevor du kamst, habe ich den ganzen Raum sondiert, aber mir ist niemand aufgefallen. Natürlich könnte man uns auch unbemerkt von irgendwo anders beschatten.
    Yasuko wandte sich um und musterte die anderen Gäste. Aber niemand schien als Beschatter in Frage zu kommen.
    »Also wirst du jetzt auch verdächtigt?«
    »Anscheinend haben sie sich eine Geschichte zurechtgelegt, in der du die Anstifterin im Mordfall Togashi bist. Ich bin dein willfähriger Komplize. Der Kommissar, der gestern bei mir war, wollte unbedingt ein Alibi von mir.«
    Die Bedienung brachte den Tee. Yasuko ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, bis sie gegangen war.
    »Wenn sie uns jetzt beobachten und zusammen sehen, werden sie dann nicht etwas mutmaßen?«
    »Egal. Ich möchte, dass wir uns in aller Öffentlichkeit treffen. Jede Heimlichtuerei würde noch mehr Verdacht erregen. Überhaupt bin ich kein Mensch, der etwas auf die Leute gibt.«Kudo lehnte sich im Sessel zurück und trank seinen Kaffee aus.
    Auch Yasuko griff nach ihrer Teetasse.
    »Ich bin sehr froh, dass du das sagst, aber ich möchte dir keine Unannehmlichkeiten bereiten. Vielleicht sollten wir uns eine Weile nicht sehen.«
    »Ich habe mir schon gedacht, dass du etwas Ähnliches sagen würdest.« Kudo stellte seine Tasse ab und beugte sich vor. »Deshalb habe ich dich heute hergebeten. Mir war klar, dass du in jedem Fall von dem Besuch des Kommissars bei mir erfahren würdest, und ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich sage es dir ganz ehrlich: Ich bin nicht im geringsten beunruhigt. Ich sagte ja schon, dass er nach meinem Alibi gefragt hat. Zum Glück habe ich einen Zeugen. Die Polizei wird bald das Interesse an mir verlieren.«
    »Darüber wäre ich sehr froh.«
    »Viel mehr Sorgen mache ich mir um dich«, sagte Kudo. »Dass ich nicht dein Komplize war, finden sie früher oder später heraus. Aber den Verdacht gegen dich werden sie nicht aufgeben. Mich bedrückt der Gedanke, dass sie dich nicht in Ruhe lassen werden.«
    »Aber da kann man nichts machen. Offenbar hat Togashi tatsächlich kurz vorher noch nach mir gesucht.«
    »Ja, verdammt! Was hat sich dieser Kerl nur gedacht? Selbst als Toter ist er noch eine Plage für dich.« Kudo verzog das Gesicht. »Du hattest wirklich nichts mit der Sache zu tun, nicht wahr? Das soll nicht heißen, dass ich dich verdächtige, aber falls du doch Verbindung zu Togashi hattest, solltest du es mir anvertrauen.«
    Yasuko erwiderte seinen Blick. Wie gut er doch aussah. Anscheinend hegte Kudo doch einen gewissen Verdacht. Daswar der wahre Grund für dieses plötzliche Treffen. Sie rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Nein, wirklich nicht. Ich hatte keinen Kontakt mehr zu ihm.«
    »Ich habe es zwar gewusst, aber es tut gut, das noch einmal aus deinem Mund zu

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