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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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ermitteln in alle Richtungen.« Mason hatte diese Antwort bereits dreimal wiederholt. Der verdammteReporter hörte einfach nicht auf, Theorien in den Raum zu stellen und immer weiterzubohren. Nachdem er Brodys Artikel über den Fall auf der Titelseite gelesen hatte, hatte Mason ein paar Recherchen über den Mann angestellt. Allgemein hieß es, Brody sei wie besessen, wenn er eine Story witterte, und schonungslos ehrlich, wenn er schrieb.
    Mason wandte sich demonstrativ Dr. Campbell zu. Er hoffte, Brody würde dann einen Augenblick lang die Luft anhalten. Sie saß angespannt auf der Kante des Sofas in einem großen, repräsentativen Wohnzimmer. Das Dekor wirkte wie direkt aus einer edlen Wohnzeitschrift kopiert. Dunkle Bodendielen glänzten, weiße Sockelleisten und Kranzprofile akzentuierten den Designeranstrich an den Wänden.
    Dr. Campbell trug einen roten Skipullover und Jeans. Mit ihrem Pferdeschwanz sah sie aus wie achtzehn. So lang man ihr nicht in die Augen schaute. Ihr Blick war vorsichtig, abwägend und verschlossen. Sie strahlte eine kontrollierte, professionelle Ruhe aus, die Mason an einen erfahrenen Chirurgen bei einer Mandeloperation denken ließ. Wenn er sie nicht bei der Bergung der Knochen am Samstagmorgen um Fassung hätte ringen sehen, hätte er geglaubt, nichts könne sie erschüttern.
    Brody wich nicht von ihrer Seite. Bereit, beim kleinsten Anlass zum Angriff überzugehen, saß er auf der Armlehne der Couch.
    Er erinnerte Mason an einen Habicht.
    »Sind Sie sicher, dass Calvin Trenton Ihnen nie begegnet ist?«, fragte Mason noch einmal. Er versuchte immer noch, eine Verbindung zwischen Suzannes Skelett und Trentons Dienstmarke herzustellen.
    Dr. Campbell warf die Hände in die Luft. »Ich habe jedes Jahr mit hunderten von Patienten zu tun. Da behalte ich nicht jeden einzelnen Namen. Außerdem arbeite ich bei verschiedenen Ermittlungen mit den jeweiligen Polizeidienststellen zusammen, unter anderem auch mit denen in Lakefield und Corvallis. Es würde mich nicht überraschen, wenn wir uns mal über den Weg gelaufen wären.«
    Rays Handy klingelte. Nach einem Blick aufs Display zog er sich in die Küche zurück.
    Callahan unterbrach die Befragung. Ohne Ray wollte er nicht weitermachen. Er bemühte sich, die Wartezeit mit höflichem Smalltalk zu überbrücken – nicht unbedingt eine seiner Stärken. »Schönes Haus.«
    Dr. Campbell fing den Ball auf. »Danke. Es hat meinen Eltern gehört. Ich bin hier aufgewachsen.«
    »Dann wohnen Ihre Eltern jetzt nicht mehr hier? Nur Sie?«
    Dr. Campbell schüttelte den Kopf. »Meine Mutter ist vor ein paar Jahren gestorben. Danach hielt Dad es hier nicht mehr aus. Aber er brachte es auch nicht übers Herz, das Haus zu verkaufen. Jetzt gehört es mir.«
    »Ihr Vater ist der Chefpathologe von Oregon.« Das war keine Frage.
    »Ja.« Sie beließ es dabei.
    Brody räusperte sich, Dr. Campbell sah ihn an. Die beiden kommunizierten stumm. Schließlich schüttelte Dr. Campbell andeutungsweise den Kopf.
    Mason fühlte sich ausgeschlossen.
    Diese beiden waren sehr vertraut miteinander. Ihre Körpersprache verriet ein hohes Maß von Intimität. Doch sie benahmen sich nicht wie ein Liebespaar. »In welchem Verhältnis stehen Sie beide eigentlich zueinander?«
    Wieder tauschten die zwei einen Blick aus. Brody zog sein iPhone aus der Tasche und fing an, sich damit zu beschäftigen. Die Beantwortung der Frage überließ er der Frau.
    Die warf dem Reporter einen versengenden Blick zu, sah Mason dann aber höflich an. »Wir haben uns in der Stadt kennengelernt. Ich wusste spätnachts nicht, wie ich nach Hause kommen sollte, und Michael bot an, mich zu fahren.«
    Sie stieg einfach so zu einem Fremden ins Auto? Das nahm Mason ihr nicht ab. Anscheinend sah sie ihm das an. Jedenfalls schob sie eine Erklärung nach.
    »Ich hatte ein Problem mit meinem … ähm … Date. Vor einem Restaurant. Er hatte zu viel getrunken und als die Sache ein wenig … unschön wurde, mischte Michael sich ein.«
    Ihr verschlossener Blick sagte Mason, dass »unschön« vermutlich ein eher milder Ausdruck für die Geschehnisse war. Fast gegen seinen Willen empfand er so etwas wie Respekt für den Habicht an ihrer Seite. Er taxierte ihn mit einem forschenden Blick.
    »Ich habe ihm die Nase gebrochen«, sagte Brody leichthin. Er war immer noch intensiv mit seinem iPhone beschäftigt. Bevor Mason einen Kommentar abgeben konnte, kam Ray zurück.
    »Mason.« Ray war blass geworden. Mit einer

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