Verfault 2 xinxii
Suche nach einer außergewöhnlichen Spezialität, der ich zwar nichts abgewinnen kann, aber jedem Tierchen sein Pläsierchen.« Er stoppte kurz, um dann seine Ausführungen näher zu erklären: »Dieser Herr ist Besitzer einer Diamantenmine in Angola und ich kann ihm einfach keinen Wunsch abschlagen. Er wünscht sich den Bauchspeck eines fetten Europäers oder fetten Bauchspeck eines Europäers, was so ziemlich dasselbe ist!« Er lachte auf und auch seine Begleiter fanden diesen Satz witzig, da sie zum ersten Male eine Bewegung ihrer Gesichtsmuskeln zeigten. Buchhagen verstand nicht sofort, was gemeint war, aber dann wurde es ihm klar und alle Farbe, alles Blut, das zuvor noch in erhöhtem, aber zumindest regelmäßigen Tempo durch seinen Körper strömte, verschwand in seine unteren Extremitäten und ließ ihn zusammensacken. Bevor er auf den Boden traf, fingen die Männer ihn auf und stellten Buchhagen wieder hin, wobei sie ihn allerdings fest unter den Achseln hielten.
Alles drang nur noch gedämpft zu ihm hervor, aber wie das Schwert eines Henkers manifestierte sich ein Bild scharf und klar in seinen Gedanken. Er als Bauchspeck für diesen Afrikaner. Er als Auslage im Frankfurter Fleischmarkt.
»Wissen Sie, Buchhagen. Es ist von großem Vorteil, dass man hinter dem Markt direkt den Schlachthof hat. Dieser Kunde wird von mir persönlich und zuvorkommend bedient werden. Danke, dass Sie auch heute den Weg nach Frankfurt fanden, Herr Buchhagen!«
Er schaute kurz zu den beiden Aufpassern, nickte dem Afrikaner zu und zischte: »Bringt ihn weg!«
GARTENARBEIT
Ging es denn schon wieder los? Zum dritten Male innerhalb von 4 Jahren war ich umgezogen. Ein weiteres Mal in einen anderen Staat erneut weit weg von allem, was ich kannte. Es hatte mich nach Flagstaff verschlagen, einem netten Städtchen, gelegen an der ehemals berühmten Route 66. Flagstaff hatte noch Glück gehabt, denn viele Touristen kamen immer noch hier vorbei, auf oder von ihren Wegen der großen Naturattraktionen wie Monument Valley, Canon de Chelly oder dem Grand Canyon. Andere Städte an der Route 66 hatten weniger Glück. Sie lagen einsam und verlassen im jetzigen Nirgendwo, das einmal das Symbol der Freiheit war.
Ich hatte mir ein Häuschen im Arbeiterstil gemietet, das einen reizvollen großen Garten besaß und etwas abseits der Hauptstraße lag. Ein stattlicher Garten war mir sehr wichtig, denn hier konnte ein Mann noch Mann sein und seinen Hobbys nachgehen. Ein kleines Stückchen Freiheit in dieser reglementierten Welt. Aber auch in dieser Idylle schien es wieder loszugehen! Konnte ich niemals Frieden finden? Bei meinen Nachbarn handelte es sich um ein junges Pärchen, vielleicht Mitte 20 und sie verhielten sich merkwürdig. Ich spürte förmlich ihre Blicke in meinem Rücken und hatte auch schon einige Gespräche zufällig mitgehört. Sie mochten mich nicht. Das war offensichtlich, denn sie beobachteten mich zu jeder Tageszeit. In dem 2 Meter hohen Gartenzaun zu ihrem Grundstück waren einige Löcher und dies waren keine zufällig entstandenen Löcher. Nein, es waren gebohrte Löcher und als ich eingezogen war, hatte es sie noch nicht gegeben. Einmal versuchte ich hin durchzublicken und ich schlich mich seitlich an die Öffnung heran. Sie war so groß wie ein Kronkorken, also breit genug für einen Versuch und was erkannte ich zu meinem Schrecken dahinter? Ein Auge, genauer gesagt sein Auge, das mich in meinem Garten beobachtete. Ich zog mich schnell zurück und lief ins Haus. Dies war der Beweis: Ich wurde bespitzelt!
Früher, als ich noch in Ruhe die Augen schließen konnte, hatte ich nie Probleme mit meinen Nachbarn gehabt, aber irgendwann fing es an. Beim ersten Mal wohnte ich in
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