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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
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fol­gen­den Nacht plag­ten mich fürch­ter­li­che Alb­träu­me. Es war ein lau­ter Alb­traum und je­der, der be­haup­tet, Träu­me be­säßen kei­ne Töne, hat kei­ne Ah­nung. Es war ein Traum vol­ler Dröh­nen von Ma­schi­nen, Stamp­fen und das Kra­chen ei­ner Ab­riss­bir­ne, die auf mas­si­ven Stein trifft. Es kratzte, es quietsch­te wie eine alte Brem­se und häm­mer­te wie ein Schlag­boh­rer. Al­les zu­gleich oder ab­wech­selnd oder auch län­ge­re Zeit ein­zeln. Es war grau­en­voll und ich wälzte mich pau­sen­los hin und her. Als ich das ers­te Mal er­wach­te, war mein Kopf­kis­sen ge­nau­so nass wie mei­ne ver­schwitzten Haa­re. Ich leg­te ein Hand­tuch dar­über und schlief bald wie­der ein, um den nächs­ten Alb­traum zu emp­fan­gen. Dort er­war­te­te mich wie­der der un­be­kann­te Frem­de mit dem dunklen Man­tel. Er stand wie ge­habt im Wald, aber dies­mal schnei­te es nicht, son­dern es reg­ne­te un­auf­hör­lich. Dies­mal sprach er mit mir und dies über­rasch­te mich, denn das letzte Mal hat­te er in Bal­ti­mo­re mit mir ge­spro­chen. Sei­ne Stim­me klang laut und klar und sie ver­dräng­te alle an­de­ren Ein­drücke die­ses Traums. Der Wald ver­schwand, der Re­gen ver­schwand und nur noch sei­ne Stim­me drang zu mir vor: »Du jäm­mer­li­cher Ver­sa­ger! Du be­schis­se­ner klei­ner Wurm! Lernst Du es denn nie?«
    Ich woll­te im Traum ant­wor­ten, aber kein Laut kam durch mei­ne Lip­pen und so blieb mir nur das un­er­wi­der­te Zu­hören.
    »La­chen sie wie­der über Dich? Du bist so ein Jam­mer­lap­pen. Mann-Oh-Mann. Wie lan­ge willst Du noch weg­lau­fen? Es än­dert sich doch nichts! Du bist nichts wert, lässt Dich ver­ar­schen. Lässt Dich be­ob­ach­ten und ver­hin­derst nicht, dass man Dich schlecht macht. Ich schä­me mich so für Dich Ed­gar. Du hät­test nie ge­bo­ren wer­den dür­fen Du Nichts­nutz!« Ich wein­te bit­ter­lich und end­lich wuss­te ich, wer dort vor mir stand. Ich glau­be, ich wuss­te es schon im­mer, aber hat­te es ver­drängt.
    Ich schreck­te hoch, saß in­ner­halb ei­ner Se­kun­de auf­recht im Bett und japs­te wie ein al­ter Bern­har­di­ner. Das Hand­tuch war in­zwi­schen auch durch­nässt und ich warf es wütend zu Bo­den. Ich hat­te tat­säch­lich ge­weint, denn ich spür­te eine leich­te Krus­te auf mei­ner Wan­gen, die noch sehr frisch war. Ich hass­te die­se Träu­me, hass­te die­se Trä­nen aber na­tür­lich wuss­te ich, wer all dies zu ver­ant­wor­ten hat­te. Der »net­te« Bob und die »hüb­sche« Cla­ra!
    Am nächs­ten Tag tat ich et­was, das gar nicht mei­nem Na­tu­rell ent­sprach, aber ich den­noch tun muss­te. Ich schrieb eine Ent­schul­di­gung an Bob und Cla­ra und lud sie am Wo­chen­en­de zum Es­sen ein. Kaum eine knap­pe Stun­de später klin­gel­te das Te­le­fon, des­sen Num­mer nie­mand ken­nen soll­te, und sie sag­ten er­freut zu. Bob fa­sel­te noch et­was von Miss­ver­ständ­nis­se aus­räu­men, Neu­an­fang und ähn­li­chem ge­heu­chel­tem Zeug, aber ich ging dar­auf nicht. Na­tür­lich freu­ten sie sich über mei­ne Ein­la­dung, denn es war eine pri­ma Ge­le­gen­heit in mei­nem Haus rum­zuschnüf­feln, alle mög­li­chen Fra­gen zu stel­len und mich aus­zu­hor­chen. Dach­ten sie je­den­falls. Es war jetzt Diens­tag und bis zum Wo­chen­en­de hat­te ich noch alle Hän­de voll zu tun, da ich noch im Gar­ten ar­bei­ten muss­te.
     
    Das Abendes­sen
    Am Sams­tag­abend er­schie­nen Cla­ra und Bob pünkt­lich auf die Mi­nu­te an mei­ner Haus­tür. Ich öff­ne­te und in den Maßen freund­lich, dass ich nicht er­bre­chen muss­te. Ich führ­te sie in mein frisch ge­putztes Wohn­zim­mer und bat sie, am Ess­tisch Platz zu neh­men. Nun hat­ten sie end­lich Ge­le­gen­heit sich um­zuschau­en, zu glot­zen und sich Mei­nun­gen über mei­nen Le­benss­til zu bil­den. Mir war es mo­men­tan egal. Als wir am Tisch saßen, nahm ich stelz­füßig noch­mal zu den Vor­fäl­len am Grill Stel­lung: »Also Bob, Cla­ra. Die Sa­che tut mir furcht­bar leid, aber ich hat­te et­was ge­trun­ken und Schmerz­mit­tel ge­nom­men. Wa­ren wohl ir­gend­wel­che Ne­ben­wir­kun­gen, aber dies hät­te na­tür­lich nicht pas­sie­ren dür­fen!«
    Der net­te Bob war

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