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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
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be­merk­te, dass Cla­ra die Bei­ne ge­ra­de nach vor­ne streck­te und die Füße selt­sam an­zog. Ich be­gann zu lächeln: »Nein. Je­den­falls nicht so­fort.«
    Bob ver­zog das Ge­sicht in Rich­tun­gen, die ich nicht für mög­lich hielt und es war ein amüsan­tes Schau­spiel, das Gift wir­ken zu se­hen. Bobs Hän­de ver­krampf­ten und er schrie kurz, aber laut auf. Nun war Cla­ra an der Rei­he: »Ich fühle mich hun­de­elend. War der Fisch schlecht? Ver­dammt, ich hät­te das Zeug nicht es­sen sol­len!«
    »Kei­ne Sor­ge we­gen des Fi­sches. Die Fi­sche wa­ren ab­so­lut frisch ...«, wei­ter kam ich nicht.
    »Es ist die ge­hei­me Zutat, ver­dammt, Sie ha­ben uns ver­gif­tet ...«, Bob röchel­te in­zwi­schen ein we­nig und lang­sam, müss­te ihm auch das At­men schwe­rer fal­len. Cla­ra schau­te apa­thisch ge­ra­de­aus und ich hoff­te, dass sie noch auf­nah­me­fähig war.
    Ich stand im­mer noch, das Wein­glas in der rech­ten Hand und fuhr fort: »Die ge­hei­me Zutat war ge­nau­so frisch wie der Rest, aber Ihr seid un­dank­bar! Ihr mögt doch Gold­fi­sche so sehr, da dach­te ich mir, ich schen­ke Euch auch noch mei­ne rest­li­chen in Form die­ser köst­li­chen Sup­pe!«
    Cla­ra sag­te kein Wort und kotzte über den ge­sam­ten Tisch. Der ge­ra­de erst ver­schluck­te Fisch rutsch­te über ihn und der Ge­stank ih­res Er­bro­che­nen ekel­te mich an. Der net­te Bob sah denk­bar wütend aus und ver­such­te einen Satz nach vor­ne zu ma­chen, was nur dazu führ­te, dass er wie ein nicht be­fes­tig­ter Zaun­pfahl nach hin­ten fiel. Sei­ne Bei­ne zuck­ten, wie die ei­ner halb to­ten Schna­ke und er be­gann nach Luft zu schnap­pen, was mich er­neut an die Fi­sche den­ken ließ. Mein Lächeln wur­de zu ei­nem Grin­sen.
    »Dach­tet Ihr et­was, Ihr wür­det da­mit durch­kom­men? Clar­as Stirn lag in­zwi­schen in ih­rem Er­bro­che­nen und Bob starr­te wie vers­tei­nert an die Decke. Ich wuss­te, dass sie mich noch hören konn­ten, und sprach mit ru­hi­ger Stim­me wei­ter: »Mich be­ob­ach­ten und drang­sa­lie­ren. Die Be­hör­den auf mich het­zen wäre si­cher der nächs­te Schritt ge­we­sen. Aber nicht mit mir, Ihr wert­lo­ses Pack!«
    Mei­ne Stim­me wur­de lau­ter und ich be­gann zu la­chen. Ich hör­te mich ger­ne la­chen, denn allzu häu­fig kam es nicht vor: »Das Gift war üb­ri­gens im Wein, nicht in der Sup­pe. Te­tro­do­to­xin, um ge­nau zu sein; auch Voo­doo-Gift ge­nannt. Je­den­falls habe ich es rich­tig do­siert und euer Kör­per­ge­wicht kor­rekt ge­schätzt. 50 kg bei der hüb­schen Cla­ra und 85 kg beim net­ten Bob, habe ich Recht? Oh, ent­schul­digt. Ihr könn­te ja nicht mehr ant­wor­ten, da die Mus­ku­la­tur nach und nach kom­plett ge­lähmt wird. Tra­gi­sches Ende, aber Ihr hät­tet mich ein­fach in Ruhe las­sen sol­len!«
     
    Ich schau­te zufrie­den nach drau­ßen, um den ehe­ma­li­gen Teich zu se­hen, der mo­men­tan nur noch eine Gru­be, mit ei­ner wei­te­ren Aus­buch­tung in die Tie­fe war. Da wür­den mei­ne stören­den Nach­barn ein schö­nes Plätz­chen fin­den und mich end­lich in Ruhe las­sen. Ich wür­de einen neu­en Teich dar­über an­le­gen und hat­te mir ein pas­sen­des Fer­tig­pro­dukt aus schwar­zem Kunst­stoff be­sorgt. Häss­lich, aber so ging es schnel­ler und nie­mand wür­de et­was mer­ken, je­den­falls nicht so­fort und ich wäre schon lan­ge wei­ter­ge­zogen. Ich er­wähn­te ja be­reits, dass es im Gar­ten im­mer et­was zu er­le­di­gen gab und viel­leicht wäre Va­ter dies­mal end­lich stolz auf mich.
     
     
     
     
    DAS ENDE
     
    2070 - Die Erde. Wüs­te, wo früher Wäl­der wa­ren. Was­ser, wo da­mals Land war. Müll­ber­ge, wo sei­ner­zei­tig fla­ches Land war. Ein­sam­keit, wo Le­ben herrsch­te. Sied­lun­gen, wo vor Jahr­zehn­ten Gift­müll ent­sorgt wur­de. Lee­re, wo früher Ar­ten­viel­falt be­stand. Tod, wo sich vor Ur­zei­ten Le­ben aus­brei­te­te.
    Pro­fes­sor Dok­tor Leit­ner, ein ehe­mals hoch an­ge­se­he­ner Wis­sen­schaft­ler der Uni­ver­si­tät Wien, saß in sei­ner glä­ser­nen Zel­le in Lyon. Hier war der In­ter­na­tio­na­le Ge­richts­hof an­ge­sie­delt, seit es die Nie­der­lan­de nicht mehr gab. Auch der Su­per­deich konn­te den

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