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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
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schlecht, denn al­les Gute hast Du nur ge­träumt!«
    Was mein­te er?
    »Be­sitzt Du eine Frau?«
    Rech­ter Zei­ge­fin­ger.
    »Tust Du nicht! Nur ein Traum!«
    Ver­dammt, der Kerl war irre und wahr­schein­lich so­gar mein Pei­ni­ger.
    »Der Erd­be­woh­ner, also Du und ich, ha­ben sich in ei­ner Mil­li­on Jah­re sehr ver­än­dert, weißt Du?«
    Rech­ter Zei­ge­fin­ger, da ich nicht wuss­te, auf was er hin­aus woll­te.
    »Vor ein paar hun­dert­tau­send Jah­ren war der Mensch die Kro­ne der Schöp­fung und er dach­te, die­ser Pla­net sei sein Ei­gen­tum. Er woll­te al­les. Al­les und noch viel mehr«, er lach­te, »Und an­fangs sah es gut für ihn aus. Er bau­te Städ­te, man­che von ih­nen wur­den reich, aber die meis­ten arm. Man griff nach den Ster­nen, griff nach al­lem. Beu­te­te den Pla­ne­ten aus, ver­seuch­te und zer­stör­te ihn fast, aber ir­gend­wann wen­de­te sich das Blatt.«
    Ich lag be­we­gungs­los auf dem Rücken und lausch­te den Wor­ten ei­nes Ver­rück­ten. Kein Zei­ge­fin­ger.
    »Wahr­schein­lich be­gann es, als sich nur noch die Men­schen der un­ters­ten Kas­te ver­mehr­ten, während die An­de­ren im­mer mehr ha­ben woll­ten. Lang­sam ver­wahr­los­te al­les, weil die Rei­chen zu gie­rig wa­ren und die Ar­men zu macht­los. Die Um­ge­bung, die Sit­ten, die Mo­ral, die In­tel­li­genz. Al­les. Es ging zu Ende mit den Men­schen und an­de­re Le­be­we­sen wur­den zur Kro­ne der Schöp­fung.« Er lach­te jetzt lau­ter, viel lau­ter als vor­hin und es dau­er­te ei­ni­ge Se­kun­den, bis er fort­fuhr mit sei­ner ir­ren Rede.
    »Dies ist mehr als hun­dert­tau­sen­de von Jah­ren her und wur­de die­se Ent­wick­lung an­fangs noch be­lächelt, war sie bald nicht mehr zu leug­nen. Wir, die Men­schen, wa­ren nur noch ei­nes ...«
    Was wa­ren wir?
    »Du glaubst mir na­tür­lich kein Wort, Du ar­mes Mensch­lein, aber es ist wahr! All dies weiß ich aus ur­al­ten Auf­zeich­nun­gen und den jet­zi­gen Zu­stand der Men­schen sehe ich je­den Tag. Es gibt die, die noch se­hen und spre­chen kön­nen und die Hum­logs, die al­les im Lau­fe der Evo­lu­ti­on nicht mehr brauch­ten. Du bist ein Hum­log!«
    Die, die noch se­hen und spre­chen kön­nen? Ich kann doch se­hen, ver­dammt, ich kann se­hen, nur jetzt nicht. Nur jetzt nicht. Und spre­chen kann ich auch. Ich bin ein Mensch. Ich habe Kin­der, eine Frau, einen gu­ten Job. Was für ein teuf­li­sches Spiel wur­de hier dar­ge­bo­ten?
    Er lach­te ver­zwei­felt und schi­en zu wei­nen: »Und was ma­chen wir? Wir, die noch spre­chen und se­hen kön­nen? Wir Hum­beig? Was ma­chen wir? Wir sind Skla­ven! Rei­ni­gen die Nes­ter, kon­trol­lie­ren das Fut­ter, wi­schen die Ex­kre­men­te weg. Uns geht es noch schlim­mer als euch, denn wir wis­sen, was pas­siert und le­ben im Dreck. Ihr aber träumt Euch ein schö­nes Le­ben!«, er lach­te und schrie, »welch´ kran­ke Wen­dung der Evo­lu­ti­on! Die Hum­logs de­ge­ne­rier­ten, als sie noch Men­schen wa­ren, aber er­hiel­ten ein Ge­schenk. Ih­nen wur­den Er­in­ne­rung und Träu­me ver­erbt. Wie war das mög­lich? Aber doch ist es wahr. Ihr träumt Mil­lio­nen Jah­re alte Er­in­ne­run­gen, der frühe­ren Men­schen. Ihr träumt ein gan­zes Le­ben, als sei es real! Ihr träumt Spra­chen und Er­leb­nis­se, als wärt Ihr wach!«
    War ich wirk­lich blind? War ich stumm? Al­les in mir ver­krampf­te sich und ich brüll­te in­ner­lich auf.
    »Ihr Hum­logs be­nötigt kei­ne Au­gen mehr. Be­nutzt kei­ne Spra­che. Wie der Grot­te­nolm verlort Ihr eure Seh­kraft hier in der Dun­kel­heit. Ihr braucht kei­ne Au­gen! Fut­ter braucht kei­ne Au­gen!«
    Ich war blind. Um Him­mels wil­len, blind! Fut­ter? Was für Fut­ter? War die­ser kran­ke Typ ein Kan­ni­ba­le, ein Ir­rer oder -und dies wäre das Al­ler­schlimms­te- hat­te er Recht? Fut­ter? Für wen?
    »Gleich wird eine von ih­nen kom­men, da Du dich be­wegt hast. Sie wis­sen längst, dass Du wach bist, aber Du bist noch nicht reif und da­her musst Du wei­ter schla­fen. Und ich wer­de Dich füt­tern. Füt­tern mit ih­rem halb Ver­dau­tem, da­mit Du schön fett wirst und das kor­rek­te Al­ter er­reichst. Du wirst eine De­li­ka­tes­se für sie sein! Sie wird ihr Ver­dau­ungs­se­kret in Dich

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