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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
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mit die­sen Aus­sa­gen nichts an­fan­gen! Wel­che Be­hand­lung? Ich lag tag­aus, tagein in die­sem Zim­mer und mein un­er­träg­li­cher Juck­reiz bes­ser­te sich nicht. Wenn es ganz furcht­bar war, fühl­te es sich an, als wür­den klei­ne Tie­re un­ter mei­ner Haut ent­lang­krab­beln. Ich konn­te sie förm­lich spüren. Wie win­zi­ge Wür­mer, die sich un­ter der Ober­fläche ent­lang schlän­gel­ten und auf­wärts kro­chen. Ich ver­such­te oft­mals mit mei­nem Fin­ger­na­gel einen die­ser Quäl­geis­ter zu er­wi­schen und drang bis ins Ge­we­be vor, aber dort war nichts. Wie soll­te ich auch? Es wa­ren kei­ne Wür­mer in mei­nem Kör­per, es war nur ein Ge­fühl. Ein Ge­fühl, dass mich lang­sam aber si­cher in den Wahn­sinn trei­ben wür­de. Ich war ver­zwei­felt und nie­mand half mir. Ich spür­te nichts von ei­ner Be­hand­lung!
    Heu­te Nach­mit­tag soll­te er­neut eine Vi­si­te statt­fin­den und ich war schon ge­spannt, was dies­mal für Ar­gu­men­te ver­wen­det wür­den, nur um mir mit­zu­tei­len, dass kei­ne Bes­se­rung auf­trat. Ich wur­de lang­sam schläf­rig und als hät­te ich einen Schal­ter um­ge­legt, be­gann mit der Mü­dig­keit der Juck­reiz. Es star­te­te wie im­mer un­ter mei­nen Fuß­soh­len und wur­de schon nach ei­ni­gen Se­kun­den stär­ker. Ich stell­te mir da­bei im­mer einen Schie­be­reg­ler vor, der von un­be­kann­ter Hand in gleich­blei­ben­der Ge­schwin­dig­keit nach oben ge­scho­ben wur­de. Ich woll­te mich durch in­ten­si­ves Krat­zen zur Wehr set­zen, als es an der Tür klopf­te. Mit ei­nem Male war das Jucken ver­schwun­den und die Tür öff­ne­te sich, ohne dass ich je­man­den her­ein ge­be­ten hat­te. Im Tür­rah­men er­schie­nen mein Der­ma­to­lo­ge Dr. Ber­ger in Be­glei­tung von Schwes­ter Ka­trin zur be­sag­ten Vi­si­te. Nach den bei­den be­trat über­ra­schen­der­wei­se ein wei­te­rer Mann mein Kran­ken­zim­mer. Er war ha­ger und alt, mit lan­gen sträh­ni­gen Haa­ren, ei­nem grau­en Zie­gen­bart und ei­ner rand­lo­sen Bril­le. Ich hat­te die­sen Herrn noch nie ge­se­hen und als Dr. Ber­ger mei­nen er­staun­ten Blick sah, be­eil­te er sich, ihn mir vor­zus­tel­len: »Herr Feld­hoff, dies ist mein Kol­le­ge Pro­fes­sor Haus­mann. Er lehrt an der Uni­ver­si­tät zu Köln und als er von Ih­rem Fall hör­te, bot er spon­tan sei­ne Hil­fe an!«
    Der er­wähn­te Pro­fes­sor nick­te kurz und lächelnd in mei­ne Rich­tung, der­weil ich zu Dr. Ber­ger schau­te: »Ist er eben­falls Haut­arzt?«
    »Nein«, Herr Feld­hoff, »Er ist ge­nau­so we­nig Der­ma­to­lo­ge wie ich! Ich er­wähn­te dies be­reits mehr­mals, aber viel­leicht ha­ben Sie es ver­ges­sen.«
    Was mein­te er? Ich streck­te dem Pro­fes­sor die Hand ent­ge­gen, aber er mach­te kei­ne An­stal­ten mich zu be­grüßen, son­dern sag­te nur: »Gu­ten Abend, Herr Feld­hoff!« Ko­mi­scher Kauz, aber so­lan­ge er mir viel­leicht hel­fen konn­te, wa­ren mir sei­ne Ver­hal­tens­wei­sen egal.
    »Herr Feld­hoff. Herr Ber­ger hat mir al­les über Ih­ren Fall erzählt und mir sämt­li­che Un­ter­la­gen ge­zeigt«, er mach­te eine Pau­se und schau­te auf das Com­pu­ter­ta­blet, dass er in der Hand hielt, »Sie sind seit über ei­nem Jahr in die­ser Kli­nik. Möch­ten Sie nicht ir­gend­wann wie­der heim?«
    Die Fra­ge Klang wie blan­ker Hohn und dement­spre­chend ant­wor­te­te ich ihm: » Na­tür­lich will ich heim! Was Glau­ben Sie denn? Stel­len Sie die­ses fürch­ter­li­che Jucken ab und ich bin weg!«
    Er sah mich an und schi­en eine Se­kun­de lang zu über­le­gen. Dann run­zel­te er die Stirn und sei­ne Fal­ten zeig­ten, dass er dies häu­fi­ger mach­te. »Ich fürch­te, ich kann das Sym­ptom des Juckens nicht ab­s­tel­len, aber ich möch­te die Ur­sa­che mit Ih­nen fin­den.«
    Ich lach­te kurz und spöt­tisch: »Ja, bit­te. Fan­gen wir an. Stel­len wir die Ur­sa­che ab, kein The­ma!«
    »Darf ich Ih­nen ein paar Fo­tos zei­gen, die mir Ihre Frau zur Ver­fü­gung ge­stellt hat?«
    »Na­tür­lich! Im­mer her da­mit, wenn es denn hilft?« Mei­ne Stim­me strotzte vor Sa­raks­mus, aber der Pro­fes­sor trat lächelnd mit dem iPad an mein Bett und zeig­te mir den Mo­ni­tor. Auf

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