Verfault 2 xinxii
ein hübsches und noch nicht verbrauchtes Gesicht, wie es die meisten anderen Damen des Gewerbes ihr Eigen nannten. Das Dekolleté war atemberaubend, und immer wenn sie sich zu den Spielern am Tisch hinabbeugte, konnte man einen Eindruck von dem bekommen, was einen ohne störendes Mieder erwartete. Ihre langen roten Haare, die ein wenig gelockt waren, streiften mehr als einmal meine Schulter und sie rochen frisch gewaschen nach Frühling. Einen Frühling, nach dem man sich sehnte und der zum Greifen nah war. Ich schätze sie auf etwa 35 Jahre, obwohl man sich bei diesen Damen oftmals täuschen konnte. Jedenfalls hatte sie nicht ganz so viel Schminke im Gesicht, wie Gretchen, bei der ich des Öfteren eine Nacht verbracht hatte. Eventuell war das auch der besondere Reiz: Sie war neu in Skagway und ich sah sie damals zum ersten Mal.
Nachdem die erwähnten Dollars gewonnen waren, wurde ich immer interessanter für sie. Sie setzte sich neben mich und stellte sich als »Lilly« vor. Auch aus der Nähe betrachtet war sie eine Schönheit und ich fragte mich, was sie in dieses Nest verschlagen hatte. Da sie kein Interesse daran hatte, dass ich mein Geld wieder verspielen würde, kam sie schnell zur Sache. Ob wir nicht die Nacht zusammen verbringen sollten um etwas Spaß zu haben? Ich war betrunken, frustriert und wie schon erwähnt, ich wollte mich vergnügen! Ich wollte diese Schönheit berühren, ihren Duft einatmen und jeden Quadratzentimeter ihres Körpers erforschen. Ich willigte also ein und wir begaben uns über die knarzenden Treppenstufen ins obere Stockwerk. Ich kannte die Zimmer hier oben und sie öffnete das Letzte im Gang. Es handelte sich um ein schönes Zimmer für die Verhältnisse in Skagway. Ein großes Bett stand an der Rückseite des Raumes, dass von mehreren Decken mit Rosenmotiv bedeckt war. Eine Badewanne befand sich auf der anderen Seite und einige orientalische Leuchter waren an der Wand befestigt. Der Duft von schwerem Parfum lag in der Luft, aber ich war zu erregt und betrunken, um es unangenehm zu finden. Lilly stand vor mir und streckte ihre Hand entgegen: »Erst das Geschäftliche!«, waren ihre Worte, die mir ein wenig Erregung stahlen, obwohl ich wusste, dass dies der übliche Ablauf war. Ich gab ihr die gewonnenen 50 Dollar, mit denen sie allem Anschein nach nicht zufrieden war. Ich erinnere mich noch genau an ihre Worte: »Schätzchen«, sie stemmte die Hände in die Hüften, was sie noch erotischer wirken ließ, »das reicht aber nicht für eine ganze Nacht! Dafür mache ich es Dir nur mit der Hand!« Diese Lilly war definitiv nicht mehr die nette Dame von vorhin, sondern ein gieriges Weib.
Aber ein unsagbar erotisches Weib und als sie die ersten Haken ihrer roten Korsage von den Schnüren befreite, wurde der Inhalt meiner Hose härter und zum bestimmenden Faktor in dieser Situation. Ich wollte sie mehr denn je, denn ihre dominante Art gefiel mir auf eine, mir noch nicht bekannte Weise. Sie gewährte mir einen tiefen Einblick in ihr Dekolleté und wurde direkt: »Du hast doch sicher mehr als die paar Dollar, oder?«
Hatte ich in der Tat, denn in meiner Hosentasche befand sich ein netter, kleiner Nugget in einem Lederbeutel. Den wollte ich ursprünglich am nächsten Tag zu Geld machen und dieses dann meiner Frau in den Osten schicken. Er war mindestens 300 Dollar wert und meine Frau benötigte das Geld für ihren und den Lebensunterhalt unserer kleinen Tochter. Aber längst hatte mein Trieb die Kontrolle übernommen und benebelt vom Alkohol, holte ich den Beutel aus der Tasche und öffnete ihn. Lilly bekam große Augen und war innerhalb einer Sekunde die Freundlichkeit in Person.
»Na siehst Du, mein Held. Da ist doch noch etwas für die liebe Lilly. Schenkst Du ihn mir? Du wirst die Nacht auch nie
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