Verflixt, diese Flirts
Derek – amüsiert euch schön. Ich will ein bisschen mit meinem Schatz allein sein.«
Noch bevor ich etwas sagen konnte, zog sie mit Tyler in Richtung Haus ab. Ich sah ihnen nach und hoffte verzweifelt, dass sie sich nicht in eines der Schlafzimmer verzogen, um bis zum Letzten zu gehen. Auch wenn ich ihr am liebsten auf den Fersen geblieben wäre, hielt ich es nicht unbedingt für eine gute Idee, ihnen zu folgen. Das wäre wirklich das Letzte.
»Mach dir keine Sorgen«, sagte Derek zu mir. Seine Stimme klang warm und tröstend. »Im Haus wimmelt es von Leuten.«
Ich sah auf und blickte ihm wieder in die Augen. »Woher weißt du, was ich denke?«
»Es steht dir ins Gesicht geschrieben.« Er schenkte mir ein schiefes Lächeln. »Ich kann dir ansehen, dass du dir wegen Andy Sorgen machst. Aber sie ist zu intelligent, um eine Dummheit zu machen.«
Ich schluckte schwer. Wenn er meine Gedanken so leicht durchschauen konnte, was konnte er mir dann noch alles vom Gesicht ablesen? Wusste er etwa, wie sehr ich in ihn verliebt war?
Ich spürte, wie mir das Blut den Hals hinaufkroch und meine Wangen anfingen zu glühen. Ich war froh über die zunehmende Dämmerung und hoffte, die Dunkelheit würde meine Verlegenheit kaschieren.
Dereks »Butler« kam zurück und drückte ihm einen Becher in die Hand. »Hier«, sagte er grinsend und bleckte dabei seine langen Schneidezähne. »Hey, willste ein paar Bälle werfen? Jennys Bruder hat vor der Garage ein Basketballnetz aufgespannt.«
»Danke, aber …«, sagte Derek und wurde von Jenny unterbrochen, die sich regelrecht zwischen uns warf.
»Derek, hier ist dein …« Als sie den Becher in seiner Hand sah, verstummte sie und zog die Mundwinkel nach unten. »Ach, du hast ja schon einen Drink.« Sie hielt inne. »Willst du dann vielleicht unsere Küche sehen? Ich kann dir zeigen, wo sie ist.« Sie verschlang Derek förmlich mit den Augen und strich sich lächelnd mit dem Finger über die Unterlippe. »Ich zeig dir auch gern das ganze Haus.«
» Oder wir könnten ein paar Bälle werfen«, sagte der Junge und sah Jenny wütend an.
Sie antwortete mit einem erbosten Blick. Dann wandten sich beide erwartungsvoll Derek zu.
Er hustete und verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. »Also, eigentlich müsste ich mal auf die Toilette. Wo …«
»Komm, ich zeig dir, wo sie ist«, erbot sich Jenny prompt und packte ihn am Arm. »Folge mir.«
Erneut regte sich in mir die Eifersucht; diesmal verspürte ich einen Stich in der Magengrube. Ich seufzte. Es wurde mir allmählich zu viel, mit ansehen zu müssen, wie Derek von allen angeschmachtet wurde. Ich musste von hier verschwinden, bevor ich irgendwas Bescheuertes machte.
»Also, dann viel Spaß noch. Ich geh jetzt.« Ich sah auf meine Uhr. »Ich muss heute eh früh zu Hause sein, sonst reißt mir meine Mutter den Kopf ab.«
Derek nickte, aber er wirkte nicht sonderlich glücklich. Ich hoffte, es war, weil ich schon ging. »Mach’s gut.«
Jenny zerrte an seinem Arm und zog ihn in Richtung Haus.
Gut, ich war auch nicht glücklich. Ich hatte es so satt zu sehen, wie andere um ihn herumscharwenzelten. Und ich hatte ja kein Recht, etwas dagegen einzuwenden.
Schließlich war ich nur eine gute Freundin.
»Bis dann«, sagte ich und ging durchs Haus zum Auto, nachdem ich mich von Maya und Scott verabschiedet hatte. Auch wenn ich Derek liebte, wollte ich nicht eines seiner Groupies sein.
Wenigstens hatte ich einen würdevollen Abgang gemacht. Es war ein schwacher Trost.
14
I ch verbrachte den halben Sonntag damit, mir übermäßig Sorgen um Andy zu machen. Ich versuchte mehrmals, sie auf dem Handy zu erreichen, aber sie nahm nicht ab. Zweifellos war sie zu beschäftigt, um mich zurückzurufen. Ich wollte mir lieber nicht vorstellen, was Tyler und sie gerade miteinander trieben.
Tyler war zwar ganz in Ordnung, aber jetzt, nachdem ich ihn in den vergangenen zwei Wochen besser kennengelernt hatte, mochte ich ihn nicht mehr so gern wie am Anfang (im Gegensatz zu Mayas Freund Scott, der mir mit der Zeit immer sympathischer geworden war, vor allem, da Maya und er sich so gut verstanden). Und vor allem gefiel mir die Seite von Andy nicht, die Tyler in ihr zum Vorschein brachte.
Tyler war viel zu unreif für Andy, und sein Klammern machte Andy auch zu einem Klammeraffen. Nicht unbedingt das, was ich mir für meine beste Freundin vorgestellt hatte. Gut, wenn Andy ihn wirklich liebte, dann würde ich ihre Wahl unterstützen, aber
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