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Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Costa
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Zitronenlimonade, Wasser und Rotwein und setzte sich einen Moment zu ihren Gästen an den Tisch.
    „Sie müssen wissen, Signora Rosmann, Raffaele ist für mich fast wie ein Sohn. Er und unser Rino waren zusammen im Internat. Eine Klosterschule für Sängerknaben. Sie hätten die beiden mal singen hören sollen, wie die Nachtigallen! Nachdem seine Eltern nicht mehr lebten, hat Raffaele manchmal seine Ferien hier verbracht. Und dann hat er unsere Familie vor dem Schlimmsten bewahrt.“
    „Lass doch, Marietta“, sagte er und legte seine Hand auf ihre.
    „Ach ja, das will er immer nicht hören, wenn man erzählt, wie gut er ist, unser Raffaele! Aber ich kann ihm gar nicht genug danken! Er hat für uns dieses Haus gekauft, nachdem der Ätna unseres bei seinem Ausbruch 2001 zerstört hatte, ohne ihn würden wir jetzt auf Straße sitzen. Wo gibt es das denn heute noch, dass jemand so selbstlos hilft?“ Sie drehte sich zu Milena um. „Wir haben auch Ziegen, soll ich sie dir zeigen?“
    Christiane übersetzte, worauf Milena rief: „O ja! Das wäre toll!“
    Die beiden gingen hinters Haus. Christian sah ihnen nach, dann wandte sie sich unvermittelt zu Raffaele um. „Knabenchor und Engelsherz? Sie überraschen mich immer wieder aufs Neue!“ Der Zynismus in ihren Worten war nicht zu überhören.
    „Ich weiß nicht, womit ich es verdient habe, dass Sie so schlecht von mir denken. Möglicherweise nehmen Sie mir auch nur übel, dass ich aussehe wie Tommaso. Dabei war es doch umgekehrt, ich bin der ältere, er kam nach und sah aus wie ich!“ Er lachte, dann sagte er ernst: „Dass wir uns glichen wie ein Ei dem anderen, darüber haben wir uns schon als Jungen geärgert. Schließlich will jeder gerne einmalig sein, vor allem im Teenageralter!“
    „Konnten Sie Tommaso nicht leiden?“
    „Es war eher anders herum; er konnte mich nicht leiden, weil sein Vater mich ihm immer als Vorbild hinstellte. Aber was konnte ich schließlich dafür? Es war nicht meine Sache, und Tommaso hätte sich eben wehren müssen.“
    „Bei einem Vater wie Marcello Forell? Langsam glaube ich auch, dass das unmöglich war!“
    Raffaele schüttelte den Kopf. „Nichts ist unmöglich, und vor allem ist Marcello Forell nicht Gott!“
    „Vielleicht nicht Marcello Forell, aber sein Geld! Wie heißt es doch so schön: Geld regiert die Welt! Sind sie etwa gefeit dagegen? Ach, ich vergaß, Sie haben ja ein Engelsherz!“ Um ihren Mund zuckte ein abschätzendes Lächeln. Sie stand auf: „Ich geh mich frisch machen!“ und verschwand im Haus.
    Zum Abschied wurden sie alle von Signora Tagliarini umarmt. „Wie schön, dass du da warst Raffaele, komm möglichst bald wieder.“ Sie wandte sich an Christiane. „Haben Sie eine schöne Zeit auf Sizilien, Signora Rosmann - und du, mein Kind, komm dem Feuerspeienden Drachen nicht zu nahe, damit er dich nicht verschlingt!“
    „Meinen Sie, das würde er tun?“, fragte Milena, nachdem Raffaele übersetzt hatte.
    „Nein, das tut er nur mit ganz besonders bösen Kindern, und du bist doch ein liebes kleines Mäuschen!“
    Bis Giarre fuhren sie schweigend, nur das Kind plapperte neugierig und aufgeregt vor sich hin. Als sie in der Bahn saßen, war Milena plötzlich so müde, dass sie in Christines Arm einschlief.
    „Geld ist mir nicht wichtig“, sagte Raffaele plötzlich.
    Christiane sah ihn perplex an. Sie brauchte eine Weile, bis sie begriff, dass er an ihr Gespräch von vorhin anknüpfte. „Nein? Und was ist Ihnen dann wichtig?“
    „Zuneigung, Vertrauen, Verantwortungsbewusstsein und Loyalität. Oberflächlichkeiten sind mir verhasst.“
    „Das sagen ausgerechnet Sie?“ Steile Falten zeigten sich auf ihrer Stirn.
    „Ich verstehe nicht, wie Sie das meinen?“ Er sah sie lange und nachdenklich an. Als sie nichts sagte, versuchte er sich selbst eine Antwort auf ihre ständigen Anspielungen zu geben. „Weil ich meiner Tante und meinem Onkel den Gefallen tat, Sie vom Flughafen abzuholen und Sie heute über die Insel zu fahren, glauben Sie, ich sei in all ihre Intrigen und Pläne verstrickt?“
    Christiane starrte aus dem Fenster und antwortete nicht.
    „Ich habe Sie abgeholt, weil die Forcellis nicht Auto fahren können und der Chauffeur mit einem gebrochenen Arm nicht zur Verfügung steht. Ich fahre Sie heute zum Ätna, weil man mich darum gebeten hat, und weil ich neugierig auf Sie bin, und Sie gerne näher kennen lernen möchte.“ Er lachte. „In gewisser Weise mag ich es, dass Sie so kratzbürstig

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