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Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Costa
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sind, auch wenn es mich hin und wieder ein wenig verletzt! Menschen, die nicht mit sich spielen lassen, gefallen mir, und um ehrlich zu sein: Frauen, die einem Mann zu Füßen liegen finde ich schrecklich langweilig.“ Dann war er plötzlich wieder ernst. „Aber Sie haben durchaus Recht, wenn Sie misstrauisch sind. Bei den Forcellis sind Intrigen an der Tagesordnung. Sie sind normal, sie gehören zu ihrem Leben wie Essen oder Trinken, verstehen sie?“
    „Nein, tut mir leid, das verstehe ich nicht!“ Christiane sah ihn böse an. „Wenn ihre Tante ihr Enkelkind achtet und liebt, wie kann sie dagegen deren Mutter intrigieren?“
    „Ach!“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Meine Tante ist zu bedauern. Im Grunde ist sie eine liebenswürdige Frau, aber sie hat das einzige Kind verloren, und an der Seite eines Mannes, der etwas von einem Granitfels hat, ist sie verkümmert, einsam, ohne Hoffnung und würde für dieses Kind sogar ihre eigene Seele an den Teufel verkaufen. Und was Marcello betrifft, er ist der ältere Bruder meines Vaters und wurde schon als Kind darauf getrimmt, einmal Oberhaupt eines Familienklans zu sein. Er war acht Jahre alt, als mein Großvater vor seinen Augen seinen Lieblingshund erschoss, nur um ihm klar zu machen, dass er sein Herz niemals an etwas hängen darf.“
    „Wie schrecklich!“ Christiane starrte Raffaele an. „Wie kann man einem Kind so etwas antun?“
    „Mein Großvater hat es vermutlich gut gemeint.“
    Christiane lachte hart. „Ja, vermutlich! Und Ihr Vater, war er auch so ein Patriarch?“
    „Er war der Jüngste von drei Brüdern, bei ihm wurden nicht mehr diese Maßstäbe angelegt.“
    Raffaele schwieg eine Weile, dann sagte er plötzlich: „Meine Eltern starben, als ich 14 war. Sie kamen bei einem Brand ums Leben. Es war zur Schulzeit, meine beiden Schwestern und ich waren nicht zu Hause, sondern im Internat.“
    Christiane sah Raffaele mitleidsvoll an, aber jetzt war er es, der aus dem Fenster starrte.
    „Von da an waren Marcello und Maria für uns zuständig“, fuhr er fort. „Sie sind so etwas wie Zieheltern für mich. Ich bin ihnen auch durchaus dankbar, dass sie sich unserer angenommen haben, aber es gibt Grenzen. Was ich Ihnen sagen möchte, Christiane, seien Sie vorsichtig! Mein Onkel wird vor nichts zurückschrecken, um Milena an sich zu reißen! Das Kind ist die rechtmäßige Erbin, daran kann nicht einmal er etwas ändern, denn Tommaso hat bei einem Anwalt ein Schreiben hinterlegt, in dem er sich zu Milena bekannte. Wenn dem aber so ist, wenn sie denn schon Alleinerbin sein wird, wird Onkel Marcello auch nicht eher sterben, als bis er sicher sein kann, dass sie alles in seinem Sinne weiterführt.“
    „Aber wir wollen dieses Erbe nicht!“
    Raffaele schüttelte den Kopf. „Sie wollen es nicht, das Kind ist noch zu klein, das alles zu begreifen. Können Sie denn wirklich für Milena entscheiden? Woher nähmen Sie das Recht dazu? Dann wären Sie ja keinen Deut besser als Onkel Marcello!“
    Christiane biss die Zähne zusammen. „Das hat mir meine Mutter auch schon gesagt!“, zischte sie. „Aber die Fakten sind doch anders: Wenn es nur darum ginge, ein Erbe anzunehmen, könnte man es ja einfach ruhen lassen, bis Milena volljährig ist. Doch es geht um mehr! Man will nicht nur geben, nein, man will auch nehmen, und zwar das ganze Kind! Möglichst ohne die Mutter, die lästigerweise dazu gehört! Ein unangenehmes Anhängsel, zu dumm aber auch!“
    Raffaele legte seine Hand auf ihren Arm. Er atmete tief durch, dann sagte er: „Regen Sie sich nicht so auf. Wer hitzig ist, behält keinen klaren Kopf. Niemand kann ihnen Milena nehmen. Und ich bin ja auch noch da, vertrauen Sie mir.“
    „Ihnen?“ Christiane schüttelte seine Hand ab. „Ausgerechnet? Wo Sie doch dafür sorgen sollen, dass sich die zickige Deutsche wohl fühlt auf Sizilien? Notfalls mit allen Mitteln? Deutsche Frauen sind schließlich nicht gerade zimperlich, was die Liebe betrifft!“
    Raffaele runzelte die Stirn. „Ah“, sagte er dann, „Sie haben gelauscht.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber offensichtlich nicht lange genug, denn sonst hätten Sie meine Antwort auf dieses unselige Ansinnen gehört.“
    „Die da gewesen wäre?“
    „Nein! Ich habe ein ganz klares Nein gesagt. Solche Intrigen sind nicht meine Sache. Eigentlich sollten Sie mich so weit schon kennen.“
    „Wo offensichtlich noch nicht einmal Ihr Onkel Sie soweit kennt?“
    „Mein Onkel lebt in einer anderen

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