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Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Costa
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selbst auf.
    Christiane ertastete den Knopf und betätigte ihn. Gleichzeitig mit dem Aufschwingen der Tür ging auch Licht an. Sie folgte einem Gang nach rechts und stand plötzlich in einer großräumigen Küche, deren Wände ganz und gar mit wertvollen antiken, von Hand bemalten Kacheln gefliest war. Ehrfurchtsvoll sah sie sich um. Ein riesiger Herd befand sich in der Mitte des Raumes, ringsherum standen Tische und Schränke, und alles blitzte und war so sauber, dass man bedenkenlos vom Boden hätte essen können.
    Doch im nächsten Moment rief Christiane sich zur Räson. Sie würde sich keinesfalls von solchen Äußerlichkeiten imponieren lassen! Das Geld, mit dem eine Familie Forell Palazzos gebaut und Reichtümer angescheffelt hatte, kam letztlich von den kleinen Leuten, die auf den Feldern des Großgrundbesitzers für einen Hungerlohn schuften mussten oder auf den Schiffen der Familie ihr Leben riskierten.
    Sie entdeckte den Kühlschrank, öffnete ihn, fand Milch und im Schrank daneben ein Glas, goss sich ein und schloss den Kühlschrank wieder. Dann nahm sie das Glas und verließ die Küche.
    Als sie am Rosa Salon vorbeikam bemerkte sie, dass die Tür einen Spalt breit offen stand und hörte leise Geräusche. 'Alice!' schoss es ihr durch den Kopf. 'Bestimmt sucht sie nach dem Tagebuch!' Leise ging sie hin, schob die Tür noch etwas weiter auf und erschrak, denn nicht Alice war da, sondern Maria Forell. Sie saß an dem kleinen Sekretär, der in der Ecke stand und starrte auf einen Brief. Als sie sich aufrichtete, sah Christiane Spuren von Tränen auf ihren Wangen, und zum ersten Mal fiel ihr auf, wie schlecht sie aussah. Das blasse Gesicht, die blutleeren Lippen, und unter den Augen zeigten sich schwarze Ringe. Eine Welle von Mitleid erfasste sie. Wie schrecklich einsam musste diese Frau sein! Sie hatte ihren Sohn verloren und einen Mann an ihrer Seite, der einen vor Kälte erschauern ließ. Kein Wunder, dass sie sich an Milena klammerte, wie eine Ertrinkende an den rettenden Strohhalm. Aber bei allem Verständnis - das Kind war ihre, Christianes Tochter! Jahrelang hatte sich niemand um sie beide gekümmert! Und wenn auch; man konnte nicht einfach hergehen und alles an sich reißen. Dieser Egoismus, diese Selbstgerechtigkeit waren einfach abscheulich und zum Kotzen! Entschlossen wandte sie sich ab und ging hinauf in ihr Zimmer.
    Es hatte geklingelt. „Das wird Raffaele sein. Alice, führen Sie ihn in den Salon.“ Maria Forell küsste Milena. „Viel Spaß, mein Vögelchen!“ Sie sah Christiane an und lächelte. „Und ihnen auch einen wunderschönen Tag.“
    „Danke.“ Christiane nahm Milena und ging mit ihr in den rosa Salon.
    Raffaele stand am Fenster, sah hinaus. Christianes Blick fiel auf seinen schlanken, braunen Nacken, die dunklen Haare, die breiten Schultern, und ein leises Herzklopfen machte sich bemerkbar. Doch im nächsten Moment versteifte sie sich auch schon wieder: Unsinn! Du bist sentimental! Du siehst Tommaso vor dir, und dieser Mensch dort, der würde dich doch kaltlächelnd seinem Onkel zum Fraß vorwerfen!
    Als hätte er ihren plötzlichen Hass gespürt, drehte er sich um und sah sie einige Sekunden lang unverblümt an. „Guten Morgen, Signora Rosmann. Ich hoffe, Sie haben sich schon ein wenig eingelebt?“
    Sie starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Wozu sollte ich mich einleben? Zwei Wochen sind schnell vergangen!“
    „Warum sind Sie nur immer so aggressiv! Wir möchten dass Sie sich wohl fühlen bei uns, das kann doch nicht verkehrt sein?“ Er lächelte, doch Christianes Gesicht blieb starr und kühl. Raffaele zuckte die Schultern. „Nun gut - haben Sie Pläne für heute?“
    „Keine Pläne.“ Sie legte sich die Jacke ihres hellblauen Twinsets über die Schultern. „Ich überlasse mich ganz Ihrer Führung.“ Jetzt war sie es, die lächelte, aber es war ein zynisches Lächeln.
    „Vielleicht die Mami nicht, aber ich habe Pläne!“ Milena ließ Christianes Hand los und lief zu Raffaele. „Ich möchte nämlich den Vulkan sehen!“
    „Ah, den Mongibello!“ Er fuhr ihr lachend durchs Haar.
    „Was ist das, ein Mongibello?“ fragte sie verwundert.
    „So nennen wir Sizilianer den Ätna. Na gut, wir fahren hin!“
    „Ui, Klasse!“ Milena umarmte ihn stürmisch und ließ sich von ihm auf die Arme nehmen.
    Auf dem Weg zum Wagen erzählte er der Kleinen, dass manche den Ätna auch den feuerspeienden Drachen nannten.
    „Du meinst, da kommen richtige Flammen oben

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