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Verflixtes Blau!

Verflixtes Blau!

Titel: Verflixtes Blau! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Poloch stecken bleiben!«, ließ ein gigantischer Feuerstrahl den Himmel aufleuchten, gefolgt von einer Explosion wie von einem Dutzend Blitze, die gleichzeitig einschlugen. Die Druckwelle fegte übers Land, knickte den Wald im Umkreis einer Meile, kippte sogar Zwei Grunzers Baumstumpf um und rollte den Zwerg ins Freie.
    Er war vorübergehend taub, sodass er weder die flüchtenden Tiere hörte noch das Knarren der Bäume, die sich wieder aufrichten wollten. Benommen hielt er auf ein Licht zu, das er in der Ferne sah, denn sein verwirrtes Hirn sagte ihm, in der Nähe dieses Feuers würde er Schutz finden.
    Während der Rauch noch über den toten Wald strich, folgte er dem Licht, bis er zu einem gewaltigen Krater kam. Der Erdwall am Rand war noch warm von dem, was vom Himmel gefallen war, tief in die Erde eingegraben, wo nun dieses Ding von der Größe eines Mammuts lag und mattblau leuchtete.
    Zwei Grunzer fürchtete sich schrecklich, doch als er auf allen vieren vom Kraterrand zurückwich, berührte seine Hand einen glatten, kühlen Stein, nicht größer als seine Faust. Er nahm ihn und steckte ihn in seinen Farbenbeutel, dann hinkte er zurück in den Schutz des hohlen Baumes und sammelte auf dem Weg dorthin ein paar meteoritengeschädigte Eichhörnchen auf, die er frühstücken konnte.
    Als der Morgen graute, kletterte er aus seinem Baum und sah sich den glatten Stein zum ersten Mal genauer an. Das Ding war von einem leuchtenden Blau, wie er es noch nie gesehen hatte, schmeckte jedoch nach gerösteten Faultierhoden, was nicht gerade seine Leibspeise war, also schlug er das Ding an einen schwarzen Fels, der aus dem Waldboden ragte, und der blaue Stein brach entzwei, wobei ein wenig blaues Pulver entstand, das im Sonnenschein auffällig leuchtete. Er steckte den Stein zurück in seinen Beutel und machte Feuer, um die Eichhörnchen zu grillen.
    Die Druckwelle des Meteoriteneinschlags hatte eine Erdspalte zum Vorschein gebracht, die Zwei Grunzer anfangs nur auf der Suche nach Essbarem erkundete, doch als er hineinkroch, stellte er fest, dass sie in eine große Höhle führte, die verhältnismäßig trocken war. Da infolge der himmlischen Verheerungen ausreichend Nahrung und Brennmaterial vorhanden war, konnte sich Zwei Grunzer in dieser Höhle häuslich einrichten und das Feuer brennen lassen, denn er musste nur ins Freie kriechen und das abgeknickte Holz einsammeln. Bald schon schmückte er die Wände seiner Höhle mit Bildern von Geistertieren, malte die Geschichte des Himmelsfeuers, das die Geistertiere geschickt hatten, um seine Mutter zu rächen und für ihn zu sorgen. Um das Feuer am Himmel darzustellen, zerstampfte er den blauen Stein zu Pulver und verrieb dieses mit Urin zu einer Paste, dann malte er das Flammeninferno blau und weiß auf die Höhlenwände, überdimensional, um dessen Macht zu verdeutlichen. Er malte, bis alles Blau verbraucht war, dann schlief er im schützenden Schein des Himmelsfeuers, das zu pulsieren begonnen hatte.
    In der dritten Nacht begann das Bild zu verblassen, und Zwei Grunzer sang und tanzte, um aus dem Dunkel ein Traumbild wachzurufen, doch es kam nichts. Das Bild pulsierte und verblasste.
    Da kam sie.
    Er kannte sie als Zwei Handvoll und ein Oh-là-là, doch sie war nicht mehr dieselbe, als sie durch den schmalen Eingang in die Höhle kroch und sich erhob. Sie hatte keine Angst vor ihm. Sie ekelte sich nicht vor ihm. Sie betrachtete ihn sogar mit einem Glitzern in den Augen, das er bisher nur in den Sternen einsamer Winternächte gesehen hatte. Sie streifte die Felle ab, mit denen sie bekleidet war. Dann stand sie nackt an seinem Feuer, und er sah sie an, wie ihre Haut ein lebhaftes, pulveriges Blau anzunehmen schien. Sie verdrehte die Augen, sank zu Boden und krümmte sich in Krämpfen.
    Er hinkte zu ihr und versuchte, sie festzuhalten, weil er fürchtete, sie könnte sich am Stein der Feuerstelle verletzen, doch er hatte plötzlich blaues Pulver an den Händen, und selbst als er das Pigment an seinen Fellen abwischte, am Boden der Höhle, an der Wand, trat doch immer mehr Farbe aus ihrer Haut.
    Nach einer Weile beruhigte sie sich und schlief friedlich ein. Er berührte sie, und als sie sich nicht wehrte, was er eigentlich erwartet hatte, berührte er sie andernorts. Er berührte sie, bis er erschöpft und gänzlich blau war. Als er schließlich von ihr herunterrollte und zur Höhlenwand aufblickte, sah er, dass sein Bild vom Himmelsfeuer nicht mehr da war. Er hörte, dass sich

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