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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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reichte.
    Der Blick des Alten hatte etwas Mildes, Gütiges, das Torn irgendwie bekannt vorkam. Plötzlich glaubte er sich zu erinnern, diesen Mann bereits gesehen zu haben. Zum ersten Mal an jenem Tag, als er im Krankenhaus aus tiefer Bewusstlosigkeit erwacht war.
    Das zweite Mal kurz bevor er seine Reise durch die Zeit angetreten hatte …
    »Hallo«, sagte der Alte nur.
    »Wer – wer sind Sie?«
    »Ein Freund«, entgegnete der alte Mann – und irgendwie wusste Torn, dass er die Wahrheit sprach.
    »Was ist passiert?«, fragte Torn verzweifelt.
    »Das Ende der Welt, mein Sohn«, gab der Alte mit Bitterkeit in der Stimme zurück. »Die Mächte der Finsternis haben den letzten Sieg davon getragen.«
    »Also ist es wahr«, flüsterte Torn schaudernd.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte der Alte leise. »Es wird schwer für dich sein, das zu verkraften – aber es gibt jemanden, der für all das verantwortlich ist. Jemand, der der Schlüssel dazu war, dieses schreckliche Ende der Menschheit heraufzubeschwören.«
    »Wer?«, fragte Torn, obwohl er die Antwort mehr fürchtete als alles andere.
    »Du«, antwortete der Alte und bestätigte damit Torns schlimmste Befürchtungen. »Du warst es, Isaac Torn …«
    »Neeeein!«, schrie Torn verzweifelt aus – und in diesem Moment riss der hauchdünne Faden, der seinen Verstand bislang noch vor dem Absturz bewahrt hatte.
    Er wollte sterben.
    Jetzt.
    Sofort.
    Er atmete tief durch, schloss die Augen, sein Daumen spannte sich am Abzug der Pistole, die er wieder auf sich gerichtet hatte.
    Dann kam die Dunkelheit …

 

4. Kapitel
    Schwärze umgab ihn.
    Torn brauchte eine Weile, um zu erkennen, dass er die Augen offen hatte.
    Er war völlig orientierungslos, hatte das Gefühl, im leeren Raum zu schweben. Erst als er einen Schritt nach vorn machte, wurde ihm klar, dass er mit beiden Beinen fest auf dem Boden stand.
    Er blickte an sich herunter, aber er konnte sich selbst nicht sehen. Er bewegte seine Arme, schwenkte die Hände vor seinen Augen, doch die Schwärze um ihn war undurchdringlich.
    Was war geschehen? Hatte er sein Augenlicht verloren?
    Wie um seine Befürchtung zu entkräften, erglühte neben ihm plötzlich sanftes, weiches Licht, und aus diesem Licht trat ihm unvermittelt der alte Mann mit der Kutte entgegen.
    »Sie!«, sagte Torn heiser. »Ich kenne Sie …«
    »Ich habe dich beobachtet«, bestätigte der Alte mit mildem Lächeln.
    »Eine lange Zeit …«
    »Wo bin ich?« Torn blickte sich in der undurchdringlichen Schwärze um, stellte fest, dass das fahle Leuchten, das die Gestalt des Alten umgab, kein Licht spendete. Er konnte sich selbst noch immer nicht sehen, und ihm wurde es unheimlich zumute.
    »Bin ich … tot?«, erkundigte er sich vorsichtig.
    »Nein«, gab der Alte kopfschüttelnd zurück. »Nichts, was lebt, ist tot.«
    »Aber wo bin ich? Und wer sind Sie?« Der Alte antwortete nicht, sondern lächelte nur, amüsierte sich offenbar über Torns Unwissenheit.
    »Sind Sie … Gott?«, fragte Isaac naiv. Das Lächeln des Alten wurde breiter. »Manchen mag das so erscheinen, aber ich kann dir versichern, mein junger Freund, dass es Wesenheiten gibt, die älter und noch viel mächtiger sind als die Lu'cen. Sie sind die ordnende Macht, die das Universum geschaffen haben, die Gegner des Chaos.«
    Torn begriff kein Wort von dem, was der Alte sagte. »Also kein Gott«, resümierte er das einzige, was er halbwegs mitbekommen hatte. »Aber wer sind Sie dann? Und was für ein seltsamer Ort ist das hier?«
    Der Alte machte eine beiläufige Handbewegung, und von einer unsichtbaren Lichtquelle erhellt, wurden die Wände des Raumes sichtbar, in dem sie sich befanden – massige Wände aus glatten, dunklen Steinquadern, die beinahe fugenlos aufeinander saßen. Torn erkannte, dass der Raum quadratisch war.
    »Verdammt«, stieß er hervor. »Was für ein fauler Zauber ist das? Ich bin hier und bin es doch nicht!«
    »Hm«, machte der alte Mann nur.
    »Verzeih bitte, daran hatte ich nicht gedacht. Du bist noch zu sehr in deiner Welt verhaftet, um zu begreifen, was geschehen ist. Einen Augenblick …«
    Wieder machte der Alte eine Handbewegung – und urplötzlich hatte Torn seinen Körper wieder. Verblüfft blickte er an sich herab, stellte fest, dass er nichts am Leibe trug. Dennoch empfand er weder Scham noch Kälte, denn er hatte das Gefühl, als gehöre sein Körper nicht wirklich ihm.
    »Wer sind Sie?«, verlangte er erneut zu wissen.
    »Mein Name ist Aeternos«, gab der

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