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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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wartete auf Alexa. Schon fast Mitternacht. Wo blieb sie nur?
    Die Nacht war warm, ein lauer Wind wehte. Besucher zogen in Scharen übers Gelände. Junge Frauen in luftigen Kleidern, hautengen Leggins und knappen Röcken. Meist in Gruppen oder wenigstens zu zweit. Jungs in Röhrenjeans, mit gestylten Haaren und coolem, manchmal taxierendem Blick.
    Der Bacon war salzig. Alois arbeitete sich zur Theke vor und holte sich ein alkoholfreies Bier. Dabei erntete er einen kritisch musternden Blick des Verkäufers. Klar, in diese Umgebung passte er nicht. Man sah ihm den Bullen an. Keine Ahnung, woran das lag. Es war einfach so. Und deshalb hatte er sich Unterstützung bei Ulrich Schweizer organisiert. Der leitete das Rauschgifteinsatzkommando, kurz REK genannt, und hatte Alois zugesagt, jemanden unter seinen Leuten zu suchen, dem man den Polizisten nicht anmerkte und einen Kauf abnahm. Das gehörte zum Geschäft dieser Truppe. Wenig später hatte Schweizer zurückgerufen. »Ich habe jemanden für deinen Einsatz. Alexa Ziegler ist bereit, Überstunden zu machen.« Handynummer und Beschreibung waren gefolgt. Zweiundzwanzig, eins dreiundsechzig, fünfzig Kilo, rote Kurzhaarfrisur.
    Alois verließ den Imbisswagen und tauchte in den Schatten eines Containers. Von hier hatte er den Zugang zum Gelände der Kultfabrik im Blick. Er lehnte sich ans warme Metall und hielt Ausschau nach einem roten Schopf.
    Das Alibi des Landlords stand. Hoffentlich stimmte auch sein Tipp mit Anike. Phillip hatte allerdings kein Alibi. Er behauptete, in der Nacht, als Daniel erschossen wurde, nicht Party gemacht zu haben, sondern daheim gewesen zu sein. Keine dreihundert Meter vom Tatort entfernt. Mama bestätigte das. Was sonst? Glauben musste man das nicht.
    Ein Piepsen erklang. Alois zog das Handy aus der Halterung. Evi hatte eine SMS geschickt. Simon geht es gut. Er wünscht dir gn 8 . Ich auch. BB.
    Es war lieb von ihr und vor allem gut für seine Nerven, dass sie ihn auf dem Laufenden hielt. Er seufzte. Die Evi. Was sollte er tun? Es war total lächerlich. Als Bub, gut, da war er abergläubisch gewesen, hatte echt gedacht, dass einem vom Wichsen die Hände abfaulten, dass Gott die Sünder strafte, dass der Himmipapa mit ihm schimpfte, wenn es donnerte und blitzte. Die Uroma hatte all das immer behauptet. Die Uroma. Sie war eine fromme Frau gewesen. Und total bigott. Egal wo ein Kreuz hing, ob in der Kirche, im Herrgottswinkel oder am Feldweg, Uroma hatte ihre sabbernden Lippen darauf gepresst, und ihn hatte es jedes Mal geschüttelt, wenn er das sah. Ständig hatte sie ihm Angst vor diesem rachsüchtigen Gott gemacht. Und wichsen hatte sie natürlich nicht gesagt.
    Vielleicht sollte er es einfach mal aussprechen, um dann darüber lachen zu können. Es war so absurd: Ich habe Angst, dass Gott es mir heimzahlt und Simon sterben lässt, wenn ich mich nicht an den Deal halte und Evi nicht heirate.
    Sollte er sich nicht besser nach diesem Konfuzius richten? Es gibt im Schicksal des Menschen keine Hintertüren für Glück und Unglück. Wenn das so war, dann war der Deal nichts anderes als eine Hintertür, durch die er nicht gehen konnte, weil es die eigentlich nicht gab. Es half nichts. Was geschah, sollte geschehen, war unbeeinflussbar, einfach Schicksal. War das so?
    »Herr Fünfanger?«
    Alois fuhr hoch und steckte das Handy weg. Der Rotschopf stand vor ihm. Nettes Lächeln. Knuffige Figur. Alexa war ganz nach seinem Geschmack. »Sag einfach Alois zu mir.«
    »Geht in Ordnung. Alexa.«
    Alois riskierte einen kurzen Scannerblick. Sandaletten mit mörderischem Keilabsatz und Riemchen am Knöchel. Klasse Beine; obwohl Alexa ziemlich klein war, waren sie lang, dafür der Oberkörper ein wenig zu kurz. Stretchmini, aber hallo! Neongrünes T-Shirt, hauteng, schmale Lippen, graue Augen, die seinem Blick standhielten. »Und, wie fällt das Urteil aus? Für geeignet befunden?«
    »Passt. Die Polizistin nimmt dir niemand ab.«
    Sie lächelte wieder. So ein leicht schiefes Lächeln, das er sofort mochte. »Das ist der Plan. Es geht also um einen verdeckten Ankauf. Mit wem haben wir es zu tun?«
    Alois erklärte ihr die Sache mit den Weißen Mitsubishi und berichtete vom Tipp des Landlords, dass Bram sie produzierte und Anike sie für ihn verhökerte.
    »Du willst also an die Käufer ran.«
    »So werden wir den finden, der Daniel erschossen hat.«
    »Und ich soll jetzt shoppen gehen, und du nimmst dabei Anike hoch.« Ihre Augenbrauen schlugen Wellen.
    »So sieht

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