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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Mitsubishi. Er ließ ihn in der Hosentasche verschwinden. Die erste Etappe war prima gelaufen. »Wenn Anike sich bei dir meldet oder Bram, dann rufst du mich an. Klar? Du ziehst das nicht allein durch.«
    Sie hob die Schultern. »Aber sicher.« Wieder zeigte sie ihr schiefes Lächeln.

69
    Kurz vor Mitternacht wurden Phillip und Christian entlassen. Dühnfort fehlte die Voraussetzung, um einen Haftbefehl beantragen zu können: der dringende Verdacht. Gegen keinen der beiden hatten sie etwas in der Hand.
    Müde und hungrig betrat er kurz vor halb eins seine Wohnung. In Flur, Küche und Wohnzimmer brannte Licht. Gina lag auf dem Sofa. Sie musste auf ihn gewartet haben und war dabei eingeschlafen. Nun blinzelte sie, als er eintrat. Es tat ihm leid, dass er sie geweckt hatte. Sich reckend stand sie auf. »Du schon da. Wie spät ist es denn?«
    Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss. »Spät.« Ihr Körper war vom Schlaf ganz warm. »Komm, ab ins Bett.«
    Gähnend hielt sie die Hand vor den Mund. »Nö. Jetzt bin ich erst mal wieder wach. Ich leiste dir noch ein wenig Gesellschaft.«
    Sie wusste, dass er noch nicht zu Bett gehen konnte. Wenn er nicht zur Ruhe kam und mit dem Tag abschloss, würde ein steter Fluss von Bildern und Satzfetzen durch sein Hirn ziehen und ihn am Einschlafen hindern. Außerdem hatte er noch nicht zu Abend gegessen. Er hatte Hunger und war durstig.
    In der Küche trank er ein Glas Wasser und sah in den Kühlschrank. Dort stand ein Salatteller für ihn bereit, mit Thunfisch, Ei und Oliven. »Das sieht lecker aus.«
    »Ciabatta ist leider alle. Soll ich dir ein Baguette auftauen?«
    »Danke. Der Salat reicht mir.« Er trug den Teller auf den Balkon und setzte sich an den kleinen Tisch. Gina folgte ihm mit zwei Wassergläsern und einem Glas Wein für ihn. Pinot Grigio. Genau richtig temperiert. Das Glas beschlug schon. Sie war einfach wunderbar. So empfangen zu werden, war er nicht gewohnt. Und er wollte sich auch nie daran gewöhnen, wollte immer spüren, dass es etwas Besonderes war, sie an seiner Seite zu haben.
    Es war kühler geworden. Vom Friedhof stieg der zarte Duft von Jasmin nach oben. Von weit her klang das leise Brausen des nächtlichen Verkehrs. Gina zündete die Kerze im Windlicht an. Ihr zunächst flackernder Schein beruhigte sich rasch. Der Salat war genau das, was er jetzt brauchte, nicht zu schwer, um danach schlafen zu können, und erfrischend kühl. Er fragte, wie ihr Tag gewesen sei.
    »Ich habe ihn hauptsächlich mit Laufen und Warten verbracht. Buchholz hat die Asservate im Tankstellenmord noch immer nicht auf DNA untersucht. So langsam habe ich die Vermutung, dass es ein Kastensystem bei uns gibt, und wir von den Altfällen sind die Aussätzigen ganz unten in der Hierarchie.«
    Dühnfort schmunzelte. Er kannte Ginas Hang zu Übertreibungen, wenn sie frustriert war. »Ganz so schlimm wird es nicht sein.«
    »Doch. Jedenfalls beinahe. Unsere Toten sind ja schon lange verblichen. Da ist es nicht mehr eilig, den Täter dingfest zu machen. Das kann ruhig ein paar Wochen länger dauern. Kommt ja nicht drauf an. Ist ja nicht so wichtig.« Sie seufzte. »Egal, was ich will, ob von der Rechtsmedizin, der KTU, den Hütern der Asservate oder gar von der Staatsanwaltschaft, es wird gemächlich, um nicht zu sagen schleppend bearbeitet. Und das liegt nicht daran, dass viele Mitarbeiter in Urlaub sind. Unsere Fälle haben halt nicht erste Priorität. Immer haben die aktuellen Vorrang. Es ist einfach frustrierend. Und dann sind auch noch etliche der Zeugen von damals verreist. Es geht einfach nichts voran. Ich warte, ich trete auf der Stelle, und das macht mich wahnsinnig. Ich bin mir sicher, dass die Kollegen damals den Falschen vor Gericht hatten. Nicht Axel Schulz ist der Tankstellenmörder, sondern sein Kumpel, dieser Bäumer mit dem Zoofachgeschäft. Es spricht viel dafür. Nicht nur seine Ex belastet ihn. Inzwischen habe ich den ehemaligen Teilhaber des Ladens aufgetrieben. Der will Bäumer und Schulz bei einem Gespräch belauscht haben, in dem es um den Überfall ging. Demnach hat Bäumer ihn geplant, und ich warte und warte und warte auf die DNA-Analyse, mit der ich beweisen kann, dass Bäumer unser Mann ist. Vorausgesetzt, es gibt Täter-DNA am Klebeband. Und die muss es geben.« Sie griff nach seinem Weinglas, trank einen großen Schluck und stellte es seufzend ab. »Und bei dir so?«
    »Ähnlich unerfreulich. Wir sind wieder ganz am Anfang angelangt. Wir wissen jetzt, dass

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