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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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18
    Evi meldete sich nicht. Alois parkte seinen Mini vor dem VW-Autohaus in Unterhaching und checkte nochmals sein Handy. Keine SMS. Nichts auf der Mailbox. Im Krankenhaus musste Evi ihr Handy ausschalten. Sie war unerreichbar, und das machte ihm Angst. Was dauerte da so lange? Er fühlte sich wie abgeschnitten von dem Menschen, den er am meisten liebte, seinem Sohn. Die Vorstellung, dass Simon Schmerzen hatte und hohes Fieber und sich vor den Ärzten fürchtete, die ihn abtasteten, piekten, vielleicht an Infusionen anschlossen, in den Kernspin schoben oder welche Prozeduren auch immer Simon über sich ergehen lassen musste, bis sie dann herausfanden, was ihm fehlte, diese Vorstellung versetzte ihn beinahe in Panik.
    Komm mal wieder runter, befahl er sich. Selbst wenn es eine Hirnhautentzündung sein sollte, dann ist es eine durch den Mumpsvirus verursachte, und dagegen gibt es Medikamente. Gefährlicher wäre eine bakterielle Meningitis. Das hat dir der Arzt doch erklärt. Schlimmstenfalls muss Simon ein paar Tage im Krankenhaus bleiben und Tabletten schlucken. Sein Gehirn wird nicht geschädigt werden. Er wird nicht sterben. Krieg dich wieder ein. Mach deinen Job und überlasse das Feld nicht Kirsten.
    Sie war bei der Obduktion tatsächlich umgekippt. Das hatte ihn dann doch überrascht. Und auch wieder nicht. Die Sache mit ihrem Mann saß ihr offenbar noch in den Knochen. Er verstand schon, weshalb sie das nicht an die große Glocke hängte. Dennoch war es naiv von ihr, anzunehmen, dass sich so etwas unter den Kollegen nicht herumsprach.
    Er steckte das Handy ein und stieg aus. Daniels Chef war gestern nicht da gewesen. Der Werkstattleiter Michael Obermüller. Mit dem wollte Alois jetzt sprechen. Er wollte nichts übersehen, was Kirsten später aufpicken und ihm unter die Nase reiben konnte. So wie heute Morgen die Sache mit der Kneipe und dem Geld. So etwas würde ihm nicht noch einmal passieren.
    Durch die Glastür trat er in den Verkaufsraum, in dem die neusten, auf Hochglanz polierten Modelle präsentiert wurden. Am Empfang saß Charlotte Bergmann und telefonierte. Ein echtes Sahneschnittchen. Mit ihr hatte er sich gestern schon unterhalten. Blonde Locken, ein Mund, der jeden Mann auf verwegene Gedanken brachte, ebenso wie ihre Figur. Hügel, Täler, sanfte Kurven. Eine Landschaft, durch die er gerne mal streifen würde.
    Sie warf ihm ein Lächeln zu, während sie mit einem Kunden einen Termin für eine Probefahrt vereinbarte, was sich als schwierig erwies. Schließlich legte sie die Hand auf die Muschel. »Sie wollen zu Mike, oder? Er ist in der Werkstatt.« Mit dem Kuli in der Hand wies sie auf eine Verbindungstür.
    Mit ein wenig Bedauern betrat Alois Obermüllers Reich. Vielleicht würde sich ja später eine Gelegenheit für einen kleinen Flirt ergeben.
    Es roch nach Öl und Schmiere. Aus einem Radio auf der Werkbank dröhnten die Verkehrsmeldungen von Bayern 3. An allen Hebebühnen wurde gearbeitet. Benno und Kevin schraubten an einem Passat. Ein muskulöser Kerl in blauer Latzhose und weißem T-Shirt beugte sich in den Motorraum eines Touran. Das musste Michael Obermüller sein. Alois klopfte ihm auf die Schulter. Obermüllers Kopf schnellte hoch. »Mann, haben Sie mich erschreckt.« Ein abschätzender Blick von Kopf bis Fuß folgte. »Hier dürfen nur Mitarbeiter rein.«
    Alois zog seinen Ausweis hervor. »Kripo München. Es geht um Daniel Ohlsberg.«
    An einem Lappen wischte Obermüller sich die Hände ab. »Schlimme Geschichte, das mit dem Daniel. Gehen wir raus, da kann ich rauchen.« Mit dem Kinn wies Obermüller in den Hof. Alois folgte ihm.
    Im Schatten des Nachbargebäudes setzten sie sich auf die Betoneinfassung der Böschung. Obermüller zog Zigaretten und Zippo hervor, zündete sich eine Marlboro an und nahm einen tiefen Zug. »Wirklich schlimm. Der Daniel war ein guter Junge. Er war fleißig und zuverlässig. Er hat zugehört und getan, was man ihm sagte. Und er hat so gut wie nie gefehlt. Blaumachen, das war bei ihm nicht drin. Egal wie spät es am Vorabend geworden war. Der ist sogar nach dem Betriebsfest am nächsten Morgen pünktlich auf der Matte gestanden. Mit so einem Kater.« Obermüller hob seine mächtigen Pranken in einem halben Meter Abstand zum Schädel. »Wenn Sie mich fragen, wer ihn einfach abgeknallt hat … Ich habe keine Ahnung.

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