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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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hörte sie Schritte, die sich auf dem Pfad näherten.
    »Erwartet ihr jemanden?«, fragte der Agent.
    »Nicht wirklich«, antwortete Kylie, auch wenn sie eine Ahnung hatte, wer es sein könnte.
    Und sie lag richtig.
    Hayden Yates, die Kapuze wieder tief ins Gesicht gezogen, betrat den Platz. »Guten Morgen.« Er hob den Kopf und musterte den großen FRU-Agenten, der abwehrbereit dastand.
    »Kennt ihr ihn?«, fragte der Agent Kylie und Della.
    Mr Yates straffte die Schultern, als hätte er ihn beleidigt.
    »Er ist einer der neuen Lehrer«, sagte Della, aber ihr Tonfall verriet noch mehr, nämlich, dass sie ihn nicht leiden konnte. Das blieb dem Agenten nicht verborgen. Er ging auf Mr Yates zu.
    Mr Yates wich keinen Millimeter zurück. Kylie befürchtete schon, dass die beiden aneinandergeraten könnten. Doch dann wandte sich Hayden Kylie zu, als hätte er es sich anders überlegt. »Ich bin nicht auf Ärger aus, ich gehe doch nur spazieren«, erklärte er dann in einem versöhnlichen Tonfall, wieder dem Agenten zugewandt.
    Kylie fühlte etwas … Etwas war nicht richtig. Der Mann war nicht ehrlich.
    Sie konnte Hannahs Warnung wieder hören. Und als ich neulich in Shadow Falls war, hab ich gespürt, dass er in der Nähe war. Ich hab ihn gespürt, und ich wusste es. Ich wusste, dass ich wegen ihm nach Shadow Falls gekommen bin.
    Konnte Hayden Yates der Mörder von Hannah sein? Hatte er sich nur auf den Job beworben, um an Holiday ranzukommen? Es schien unwahrscheinlich, aber Kylie war nicht bereit, das Risiko einzugehen. Sobald Burnett wieder da war, wollte sie ihm von ihren Bedenken erzählen.

    Kylie wartete am Eingang des Büros, bis Mr Warren sein Gespräch mit Holiday beendet hatte. Ihre Geduld wurde nicht lang auf die Probe gestellt, denn schon nach ein paar Minuten kam Holiday in Begleitung des Lehrers aus dem Zimmer. Mr Warren nickte Kylie höflich zu und murmelte »Guten Morgen«.
    »Morgen.« Kylie hatte wieder das Gefühl, dass er genauso schüchtern und unsicher war wie sie selbst. Vielleicht sogar noch mehr. Irgendwie erinnerte er sie an Helen. Und trotzdem hatte er sich dazu entschlossen, Lehrer zu sein. Seine Leidenschaft für Geschichte hatte ihn zweifellos auf diesen Pfad gebracht, und dafür bewunderte ihn Kylie.
    Sobald er weg war, fiel Kylie der Campleiterin um den Hals.
    Sie verharrten länger in der Umarmung als sonst.
    »Ist alles okay bei dir?«, fragte Kylie dann.
    »Es dauert bestimmt noch ein bisschen, aber dann wird wieder alles okay sein«, erwiderte Holiday.
    Kylie hörte, wie Mr Warren draußen mit dem Agenten sprach. »Ist das sein erstes Jahr als Lehrer?« Sie nickte in Richtung des Fensters.
    »Wie kommst du darauf?« Holiday seufzte. »Er wurde mir von einem Bekannten eines Freundes empfohlen. Wenn man unter vier Augen mit ihm spricht, ist er gar nicht so schlimm. Ich hoffe, ihr macht ihn nicht gleich total fertig.«
    Kylie grinste. »Perry wäre dafür ein guter Kandidat.«
    Holiday runzelte die Stirn. »Versprich mir, dass du das verhindern wirst. Er scheint echt nett zu sein, und ich glaube, er ist ein hervorragender Lehrer. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du ihn ein bisschen unter deine Fittiche nehmen könntest.«
    Kylie kicherte. »Das macht Perry bestimmt auch gern.«
    Holiday lächelte schwach und etwas gezwungen. Sie schaute hoch zur Wanduhr. »Du bist aber ganz schön früh auf.«
    »Konnte nicht schlafen«, meinte Kylie.
    »Ist Hannah bei dir gewesen?« Holiday klang traurig, und Kylie wurde das Herz schwer.
    »Nein, tut mir leid.« Und nach einer Pause: »Riech ich da etwa Kaffee?«
    »Ja, ich … normalerweise trinke ich gar keinen, aber heute Morgen hab ich mir gedacht, könnte ich einen gebrauchen. Nimm dir ruhig ’ne Tasse, und dann will ich die ganze Geschichte hören, wie die Vampir-Verwandlung vor sich gegangen ist.«
    O Mist , dachte Kylie, als sie sich eine Tasse Kaffee nahm. Entweder musste sie jetzt reinen Tisch machen oder anfangen, ein Lügengerüst aufzubauen. Sie könnte sich bestimmt eine Geschichte ausdenken, die Holiday ihr abnahm – eine Geschichte, in der nicht vorkam, dass sie sich nachts aus dem Camp geschlichen hatte, um ihren Großvater zu treffen. Aber Holiday anzulügen, fühlte sich so falsch an.

    »Du hast was gemacht?« Holiday stellte energisch ihren Kaffee auf dem Schreibtisch ab, als Kylie mit ihren Erzählungen begonnen hatte. »Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du als Protector keine Möglichkeit hast, dich selbst zu

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