Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführ mich nur aus Liebe

Verführ mich nur aus Liebe

Titel: Verführ mich nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
Vom Netzwerk:
ausschmücken. Möchtest du wirklich im Mittelpunkt von Gerüchten über nächtliche Orgien in der Villa Rosa stehen, Elena? Willst du dafür verantwortlich sein, dass der Ruf der Damianos nachhaltig geschädigt wird?“
    „Nein, natürlich nicht.“
    Angelo zuckte die breiten Schultern. „Das lässt sich leicht vermeiden. Es wird eine schlichte Trauungszeremonie geben, und danach geht das Leben fast wie gewohnt weiter … Abgesehen davon, dass du in mein Haus in Vostranto ziehst.“
    Als sie hörbar einatmete, erklärte er rasch: „Die Villa ist groß genug, sodass wir uns aus dem Weg gehen können. In der Woche bleibe ich sowieso in meinem Apartment hier in Rom. Du brauchst meine Gesellschaft also kaum häufiger zu ertragen als bisher.“ Er lächelte spöttisch. „Und die Nächte kannst du mit meinem Segen auch allein verbringen. Nach einer angemessenen Zeit – ungefähr nach ein, zwei Jahren – leiten wir dann die Annullierung ein. Danach bist du wieder frei … und reich.“
    Als sie immer noch zögerte, sagte er beschwörend: „Elena, bitte denk daran: Wir beide und ein paar andere haben so viel zu verlieren, wenn du mich zurückweist. Wenn es eine andere Lösung gäbe, würde ich sie wahrnehmen. Das kannst du mir glauben.“
    Ellie starrte lange schweigend vor sich hin. Schließlich erwiderte sie heiser: „Du versprichst mir … Du gibst mir dein Wort, dass du mich nicht anrührst. Dass du nicht …“ Verlegen brach sie ab.
    „Keine Sorge. Ich garantiere dir, dass du nichts zu befürchten hast“, gab er zurück. „Ich denke, unser erstes Zusammentreffen hat uns in dieser Hinsicht beiden genügt.“
    „Ja.“ Sie versuchte, die Erinnerung an den kurzen Moment in seinen Armen und an den darauf folgenden Albtraum zu verdrängen. Seine bereitwillige Zusicherung hätte sie eigentlich beruhigen sollen. Dennoch …
    Lass mich dir genauso offen sagen, dass ich dich auch nicht als Ehefrau will.
    Trotz aller Vernunft – diese Worte versetzten ihr einen Stich. Denn damit hatte er angedeutet, dass Ellie als Frau einem erwarteten Standard nicht gerecht wurde.
    „Also darf ich dem Principe mitteilen, dass du meinen Heiratsantrag angenommen hast?“
    Sie blickte ihn an und spürte die Unsicherheit in sich. „Wenn es keine andere Möglichkeit gibt … ja.“
    Spöttisch zog er die Brauen hoch. „Du bist wirklich zu gnädig.“
    „Wenn du dir eine begeisterte Antwort erhofft hast, hättest du eine willigere signorina fragen sollen“, erwiderte sie schlicht.
    „Im Gegenteil, Elena“, widersprach er sanft. „Du passt sehr gut in mein Konzept.“
    Als Angelo ihre Hand an seine Lippen führen wollte, entzog sie sie ihm schnell. „Deine Annäherungsversuche solltest du besser auf die Gelegenheiten beschränken, wenn wir Publikum haben.“
    Angelo verneigte sich betont höflich. „Ganz wie du wünschst, signorina.“
    Doch sie war sich sicher, ein zorniges Aufblitzen in seinen dunklen Augen bemerkt zu haben. Sie schrieb es zwar als typisch männliche Reaktion und gekränkten Stolz ab. Trotzdem beunruhigte es sie.
    Zwei Wochen später fand die Hochzeit im kleinen Kreis in der Privatkapelle des Palazzo statt. In einem war Ellie standhaft geblieben: Sie hatte sich geweigert, ein weißes Brautkleid samt Schleppe und Schleier zu tragen. Stattdessen hatte sie sich für ein schmal geschnittenes, hochgeschlossenen Kleid aus rauchblauer Seide entschieden.
    Signora Luccino reagierte mit missbilligenden Blicken darauf. Dann erfuhr sie auch noch, dass es keine Hochzeitsreise geben würde, weil der Bräutigam unter so großem Arbeitsdruck stand. Sie konnte sich nicht zurückhalten und sagte zu ihrem Neffen: „Du erstaunst mich, Angelo. Ich hätte gedacht, deine junge Frau wäre dir wichtiger als das Geschäft.“
    „Du machst dir unnötig Sorgen, Zia Dorotea“, erwiderte er ungerührt. „Die Villa in Vostranto bietet uns so viel Ruhe und Abgeschiedenheit, wie wir uns nur wünschen können. Ist es nicht so, carissima ?“, wandte er sich lächelnd an Ellie.
    Insgeheim wünschte sich Ellie bloß, dass das ganze Theater endlich vorbei wäre.
    Der einzige Lichtblick an diesem für sie so schrecklichen Tag war die Abwesenheit von Silvia. Wie es hieß, begleitete ihre Cousine Ernesto zu einer Konferenz in Basel. Das war jetzt jedoch nur ein schwacher Trost. In diesem Moment stand Ellie vor dem kunstvoll vergoldeten Altar und sprach die Worte, die sie in den Augen aller zu Angelo Manzinis Frau machten.
    Ellie war selbst

Weitere Kostenlose Bücher