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Verführ mich undercover!

Verführ mich undercover!

Titel: Verführ mich undercover! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Gedankengang sofort stoppen.
    Leise klopfte es an der Tür.
    Melissa runzelte die Stirn. Es war Sonntagabend, und die beiden jungen Frauen, die nebenan wohnten, hatten sie auf ein paar Drinks zu sich eingeladen. Obwohl sie nett zu sein schienen, hatte Melissa abgesagt. Zwischen ihren Pflichten auf der Ranch und der Zeit, die sie für den Rückflug einkalkulieren musste, blieben ihr nur noch zwei Abende, um den Artikel zu Papier zu bringen. Sie hatte einfach keine Zeit, Kontakte zu pflegen.
    Wieder klopfte es.
    Das Licht brannte, also konnte sie nicht so tun, als schliefe sie schon. Widerwillig stand sie vom Tisch auf und ging, um zu öffnen.
    „Es tut mir leid.“ Leicht genervt stieß sie die Tür. „Aber ich kann wirklich nicht …“
    „Entschuldige die Störung“, sagte Jared.
    Seine breiten Schultern füllten den Türrahmen aus. Er trug noch denselben Anzug wie auf dem Friedhof, dazu ein frisches weißes Hemd und eine dunkle, rot gestreifte Krawatte. Seine Miene wirkte besorgt.
    „Jared.“
    „Ich war spazieren und habe Licht bei dir gesehen“, erklärte er.
    Sein Anblick hätte einen Stein zum Erweichen gebracht. Melissa wusste, dass er am Nachmittag mit seinen Geschwistern den Friedhof besucht hatte, was offenbar ziemlich belastend gewesen war.
    „Wie ist es gelaufen?“ Sie trat einen Schritt zur Seite, um ihn hereinzulassen.
    „Na ja, wie erwartet.“ Seine Stimme klang ausdruckslos. „Wir vermissen Grandpa alle sehr.“
    Melissa schloss die Tür hinter ihm. „Dieses Jahr ist vermutlich das schwierigste“, sagte sie vorsichtig.
    „Ja, vermutlich.“ Er fixierte etwas mit seinem Blick. Ihren Laptop. „Du reist mit einem Computer?“
    Panisch sprang sie auf und schloss den Deckel. Hoffentlich hatte sie nicht vergessen, zu speichern! „Er ist kompakt und sehr leicht.“
    „Kann ich mir vorstellen. Habe ich deine … Arbeit unterbrochen?“
    „Ich schreibe einen Brief“, log sie. „Kann ich dir etwas anbieten? Kaffee?“ Um seine Aufmerksamkeit vom Tisch und ihrem Computer abzulenken, deutete sie auf die kleine Sitzgruppe. „Ich habe noch eine Flasche Wein …“
    „Nein, danke.“ Ernst ließ er sich in dem abgewetzten Sessel nieder.
    Melissa hockte sich mit angezogenen Beinen aufs Sofa gegenüber. „Wie geht es Stephanie?“
    „Sie schläft.“
    Melissa nickte. Sie fühlte sich der lebenslustigen und großzügigen Stephanie nah. Zwar hatte sie noch wenig Lebenserfahrung, doch sie war vernünftig und arbeitete härter als jeder andere, den Melissa kannte.
    „Ich wünschte, ich könnte ihr helfen.“
    Schweigend blickte Jared sie an. Er wirkte zurückhaltend und doch vertraut, distanziert und gleichzeitig intensiv.
    „Sag mir, was du da gerade geschrieben hast“, forderte er sie schließlich auf.
    Melissa spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. „Einen Brief“, krächzte sie.
    „An wen?“, bohrte er weiter.
    „An meinen Bruder“, log sie. Voller Angst, wie viel Jared bereits wusste, hielt sie an der unsinnigen Hoffnung auf ein Wunder fest.
    „An welchen?“
    Sie hatte Verärgerung erwartet, doch sein Blick wirkte beängstigend ruhig.
    „Adam.“ Sie schluckte. „Ich habe … ihm versprochen, dass … ähm … dass ich vorsichtig bin.“
    „Und? Bist du vorsichtig gewesen?“
    „Ja.“
    Jared fuhr sich mit beiden Händen durch sein kurzes Haar. „Verdammt, Melissa. Ich wünschte, ich müsste das nicht tun.“
    Nervös sprang sie vom Sofa auf. „Was denn?“
    „Es ist so unfair dir gegenüber.“
    Wovon redete er? Was wollte er ihr antun? Sie ertappte sich dabei, dass sie sich ganz langsam zur Tür bewegte und sich fragte, ob die Frauen nebenan noch wach waren. Würden sie sie hören, wenn sie schrie?
    „Ich wusste nicht, wohin ich sonst gehen sollte.“ Seine Stimme klang belegt.
    Melissa schwieg. „Was meinst du damit?“
    Würde er sie anschreien? Sie von seinem Grundstück werfen?
    Herrje, sie wünschte, er würde es einfach hinter sich bringen. Sollte sie versuchen, sich ihren Laptop zu schnappen?
    Er schüttelte den Kopf. „Halb so wild.“
    Halb so wild?
    Als Jared aufstand, schaffte sie es nur mit Mühe, nicht zurückzuweichen.
    „Hast du nicht gerade etwas von Wein gesagt?“, fragte er. „Melissa?“
    Sie versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren. „Bist du mir böse?“
    „Warum sollte ich? Schließlich bin ich derjenige, der in deine Privatsphäre eindringt.“ Eine Sekunde verging. „Und dir den Wein wegtrinkt.“
    „Ach ja, der Wein. Er steht

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