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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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Sie betrachtete seine steinerne Miene, die dennoch sein Verlangen verriet, ebenso wie sein Blick, mit dem er sie verschlang, und seine Hände, die bebend ihre Wangen berührten, zart und flatternd wie ein Schmetterling. Ein verbotenes Verlangen. Oder war es nur ihr fieberndes Blut, das sie das wünschen ließ?
    Sie verschloss die Augen vor solch verräterischen Gedanken. Sie hatte ihre Wahl getroffen.
    Als sie sie wieder aufschlug, las sie Ärger in seinem Blick, vielleicht sogar Abneigung, doch es schien sich nicht so sehr gegen sie zu richten, sondern eher gegen sich selbst. Er stand auf, und sie fröstelte plötzlich und fühlte sich wie beraubt.
    „Inzwischen wird dir wohl warm sein“, sagte er nüchtern.
    Warm? Sie glühte. „Ja. Ich danke dir.“ Klang das nicht ebenso ruhig? Ebenso unberührt?
    „Da.“ Er reichte ihr die Röcke und das Mieder. „Das ist trocken.“ Er blickte finster, als er ihre Kniehosen entdeckte, die zu Boden gefallen waren.
    „Ich musste doch reiten“, verteidigte sie sich. „Was ist mit dir?“ Sein schwerer, wollener Kilt lag am Feuer. Der würde in Stunden noch nicht trocken sein. Und all die Zeit wäre sie diesen Verlockungen ausgesetzt. Der Gedanke ließ ihr einen Schauer über den Rücken rinnen.
    „Es gibt hier einen Vorrat an Kleidern.“ Zum Beweis hob er eines der Bündel auf und öffnete es.
    Fasziniert beobachtete sie ihn. „Wenn Sie einfach fortschauten, Lady Selina, könnten Sie sich Ihr jungfräuliches Erröten sparen.“ Da war der Spott wieder in seiner Stimme.
    Jungfräuliches Erröten! Nach ihren Küssen musste er denken, dass das nur eine Fassade war.
    Mit glühenden Wangen wandte sie sich ab und schüttelte ihre Röcke aus. Doch trotz aller guten Absichten konnte sie nicht anders als aus den Augenwinkeln zuzusehen, wie die Wolldecke von Ians Hüften zu Boden glitt.
    In den Ausläufern des Feuerscheins wirkte seine Haut wie Marmor. Das Bild seiner breiten Schultern, der straffen Lenden und kraftvollen Schenkel brannte sich ihr ein. Ihr ganzer Körper spannte sich angesichts dieser puren Schönheit.
    So groß, so männlich. Geschmeidig und von vollkommener Form. Kraftvoll und fest. So ganz im Gegensatz zu ihren eigenen weichen Rundungen und ihrem linkischen Humpeln.
    Beim Anblick seiner Erregung stöhnte sie leise auf. Hatte er es gehört? Hatte er vielleicht erraten, dass sie ihn beobachtete? Falls ja, ließ er es sich nicht anmerken. Sie schluckte schwer, denn ihr Mund war ganz trocken. Hastig senkte sie den Kopf und beschäftigte sich beiläufig mit ihren Kleidern.
    Das Feuer brannte heiß, der leichte Baumwollstoff trocknete daher schnell. Anders die Kniehosen; sie konzentrierte sich ganz darauf, sie vor die Flammen zu halten. Erst als Ian, immer noch mit bloßer Brust, sich ihr zukehrte, sah sie auf. Wieder spannte sich ihr Leib in dieser köstlichen Empfindung.
    Er nahm sein Hemd und hielt es ans Feuer. Die engen und viel zu kurzen Hosen ließen seine Schenkel sehr massiv wirken. Nicht, dass sie verglichen hätte. Aber eine Frau musste schon blind sein, um nicht zu bemerken, wie kräftig seine Beine waren und wie groß seine Füße … genau wie sein … Nein, sie zwang sich, nicht daran zu denken.
    Aber den Anblick seines Körpers würde sie nie vergessen, noch sein Bild im Profil. Prachtvoll.
    „Wenn wir dich vorm Morgengrauen nach Hause schaffen wollen, solltest du dich jetzt besser anziehen“, sagte er.
    Beim Klang seiner Stimme fuhr sie zusammen. Er hatte recht. Sie durften nicht herumtrödeln. „Dreh dich um.“
    Er zog eine Braue hoch. Zweifellos hatte sie zu barsch geklungen, doch er ging, kümmerte sich um sein Pferd, offensichtlich nicht daran interessiert, zu ihr hinüberzuspähen.
    Da hatten sie sich also geküsst. Ein Moment der Leidenschaft nach knappem Entkommen. Was auch immer zwischen ihnen geschehen war, musste dem Schock zuzuschreiben sein. Gegenseitiger Trost. Nichts sonst.
    Mit beiden Händen strich sie ihr Haar im Nacken zusammen. Es fühlte sich immer noch klamm an und stumpf vom Seewasser, doch das kümmerte sie nicht. Sie flocht es zu einem provisorischen Zopf, dann kleidete sie sich unter der Wolldecke an, nicht, weil sie seine Blicke abwehren wollte, sondern um sich vor der kalten Luft zu schützen. Als sie fertig war und sich umdrehte, schickte sich Ian an, das Pferd mit der benutzten Decke abzureiben. Sie hob ihr Schultertuch auf, das immer noch nass war, und faltete es zusammen. Eine Decke würde jetzt bessere Dienste

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