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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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deinen Geruch wittern, der nach mir ruft. Ich bin wie eine große Dschungelkatze oder ein Wolf. Ich nehme mir, was mir zusteht, und behalte es. Deine Angst spielt da kaum eine Rolle.«
    »Kommt dieser Spruch bei den Frauen, mit denen du ausgehst, gut an?«
    »Da ich nur mit dir ausgehe, wirst du diese Frage beantworten müssen.« Er richtete sich mit einer einzigen fließenden Bewegung seiner Muskeln unvermittelt auf.
    »Nein, bei mir kommt er nicht gut an. Ich will, dass du gehst.« Denn wenn er blieb, wenn er noch länger da stand und sie auf diese Art anschaute, würde sie in Flammen aufgehen. Sie war sich ihrer körperlichen Reaktion auf ihn nur zu bewusst. Aber sie musste sich darüber im Klaren sein, ob sie ihm glaubte und ihm vertraute, bevor sie noch weiter gingen.
    Er schüttelte den Kopf. »Du denkst daran, mich loszuwerden. Du hast keine Ahnung, welche Macht ich besitze und was ich alles tun würde, um dich zu behalten.«
    »Und du hast keine Ahnung, dass es ein Gesetz gegen Belästigung gibt«, gab sie zurück. »Aber du hast recht, ich habe tatsächlich keine Ahnung von deiner Macht. Woher soll ich wissen, ob das alles wirklich passiert?«
    »Du glaubst, alles wäre eine Täuschung?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Du bist hergekommen, um Paul und Ginny zu holen. Auf einmal sind beide in Gefahr, und meine ganze Welt steht Kopf. Und – Überraschung, Überraschung! – als perfekte Lösung bietet sich an, die beiden nach Brasilien mitzunehmen. Ist doch sehr praktisch, oder? Ich werde das nicht einfach hinnehmen, ohne gründlich darüber nachzudenken. So bin ich nun mal. Damit musst du leben.« Ihre Augen funkelten ihn herausfordernd, fast kriegerisch an. Sie brauchte Ben, sie musste mit ihm sprechen.
    »Ich schlage vor, du hörst auf, an diesen Mann zu denken.« Seine Stimme war leise und sehr sanft, fast ein Schnurren, aber trotzdem regte sich tief in ihrem Inneren Angst und breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.
    »Ben ist mein Freund. Wenn du dich aus meinem Kopf herausgehalten hättest, wüsstest du nicht, dass ich gerade an ihn denke!« Seine Augen fixierten sie, ohne auch nur ein einziges Mal zu blinzeln. Er hypnotisierte sie, wie eine Kobra ihre Beute hypnotisiert. Colby behauptete sich, weil sie keine andere Wahl hatte. Sie würde sich nicht von ihm vereinnahmen lassen.
    »Und was, glaubst du, wird passieren, wenn ich weg bin? Du hast in den letzten Tagen ohne mich die Hölle durchgemacht und willst dir diese Tortur noch einmal antun? Hättest du es ohne die Hilfe meines Bruders geschafft?«
    Sie zuckte merklich zusammen. »Na schön, Rafael. Nein, ich hätte es nicht geschafft, und das sagt mir etwas sehr Wichtiges. Es ist nicht normal, ein paar Tage nicht zu überstehen, ohne jemanden zu sehen. Oder ihn in seinem Kopf zu spüren. Da steckst du nämlich, in meinem Kopf, und ich kriege dich nicht raus. Das ist nicht richtig.«
    »Woher willst du wissen, was richtig ist? Du bestehst darauf, unsere Beziehung rein körperlich zu belassen. Du siehst nicht in mein Bewusstsein, um herauszufinden, wer und was ich bin. Du willst es nicht wissen.«
    Sein Ton war milde, doch sie wand sich innerlich angesichts der Art und Weise, wie er sie ansah. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ganz allein im Haus waren und dass Rafael es so arrangiert hatte. »Du machst unsere Beziehung körperlich, Rafael -durch die Art, wie du mich ansiehst und mich berührst. Du bist ein sehr körperbetonter Mann und lässt ein Nein nicht als Antwort gelten, jedenfalls nicht, wenn du mich willst.«
    »Jetzt verstehen wir einander«, sagte er.
    »Nein, tun wir nicht!«, brach es aus ihr hervor. Sie lief rastlos hin und her und baute sich dann vor ihm auf. »Du tust so ruhig und gelassen, als wäre alles ganz normal, Rafael. Du hast versucht, mich zu töten. Okay, sagen wir einfach mal, wir lassen beiseite, dass du einem Mann das Herz aus der Brust gerissen und einen Feuerball vom Himmel geholt hast, und beschränken uns nur auf die Tatsache, dass du mich beinahe umgebracht hättest. Ich konnte es in deinen Augen sehen. Und Juan hättest du auch umbringen können.«
    Rafael hielt ihrem Blick unbewegt stand. »Das ist wahr.« »Du hast mir gesagt, dass du deiner Gefährtin des Lebens nie etwas antun könntest. Wenn ich das wirklich bin – wie konnte das passieren? Entweder du strafst dich mit deinen eigenen Worten Lügen oder du hast irgendetwas gründlich missverstanden.« Er hatte sie zu Tode erschreckt. Wenn sie daran

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