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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Kommunikation, während sein Mund über ihre Haut glitt und sein heilender Speichel sie von den schmerzenden Verbrennungen befreite. Dann drehte er sie zu sich herum und küsste ihre Lider, wobei er sich Zeit ließ, um ganz sicherzugehen, dass er sie wirklich geheilt hatte.
    Einen Moment schmiegte sich Colby an die Kraft und Geborgenheit, die sein Körper ausstrahlte. Seine Stimme murmelte Worte in einer fremden Sprache; es war nicht Portugiesisch, sondern eine Sprache, die viel älter zu sein schien. Die Worte klangen schön und beruhigend. Colby konnte sie eher in ihrem Kopf als mit ihren Ohren hören. »Warum habe ich mich heute in der Sonne verbrannt?« Er wusste es. Ihr Bewusstsein war mit seinem verbunden, und sie konnte Schatten und ein Echo seiner Gedanken und Erinnerungen auffangen. Nichts davon ergab einen Sinn. Ich lebe auf einer Ranch. Ich kann nicht verhindern, dass ich an die Sonne komme.
    Der Truck fuhr in den Hof, dicht gefolgt von Ben in seinem Jeep. Er brauchte einen Wagen mit Allradantrieb, um zu jeder noch so abgelegenen Ranch zu gelangen. Colby löste sich von Rafaels warmem Körper und richtete sich auf, um ihre Besucher zu begrüßen. Rafaels Lachen strich über die feinen Härchen in ihrem Nacken. Dann zog er sie wieder an sich und presste seinen Mund auf ihren, sodass sie einen Moment lang mit ihm zu verschmelzen schien. Er ließ sich Zeit, sie ausgiebig zu küssen, während seine Hände kleine Flammen auf ihrer Haut tanzen ließen. Ihr dichtes Haar lag in seiner Hand, als er ihren Mund eroberte. Langsam hob er den Kopf und starrte sie aus seinen Augen mit einer dunklen Intensität an, die wie ein Blitz durch ihren Körper schoss.
    Colby blinzelte mehrmals und versuchte, wieder zur Besinnung zu kommen, bevor sie ihm einen bösen Blick zuwarf und die Stufen der Veranda hinunterlief. Er bewegte sich mühelos mit ihr und legte seine Hand besitzergreifend auf ihren Rücken. Seine Handfläche brannte wie Feuer, und zwischen ihren Oberschenkeln pochte ihr Körper vor Verlangen nach ihm. Colby wusste genau, was er mit seinem Verhalten bezweckte. Er erhob vor allen Anwesenden Anspruch auf sie. Und er gab ihr zu verstehen, dass sie nichts dagegen tun konnte.
    Joclyn beobachtete sie interessiert. Sean grinste unverhohlen, aber Ben, der gerade die Tür seines Jeeps zuknallte, schien wie vom Donner gerührt. Colby merkte ihm deutlich an, wie fassungslos er war, während sie sich mit Joclyn und ihrer kleinen Tochter unterhielt. Rafael war ihr keine Hilfe. Er sprach unbefangen mit Sean über das Feuer und tat so, als gehörte er dazu. Er schien jede Gelegenheit zu nutzen, sie zu berühren, indem er über ihr Haar strich oder seine Finger über ihren Nacken gleiten ließ, bis sie befürchtete, Ben würde jemanden erschießen.
    Rafael einen vernichtenden Blick zuzuwerfen und ein Stück von ihm wegzurücken schien nicht sehr hilfreich zu sein. Colby konnte im Geist sein spöttisches Lachen hören. Sie war gezwungen, ihn zur Kenntnis zu nehmen, obwohl sie entschlossen war, ihm nicht in die Falle zu tappen. Hörst du endlich auf! Sie kniff warnend die Augen zusammen.
    Rafael sah sie mit gespielter Unschuldsmiene an. Ich mache doch gar nichts.
    Colby wandte ihre Aufmerksamkeit Tanya, Joclyns Tochter, zu, während Ginny angelaufen kam und ihre Schwester hilfesuchend an der Hand nahm. Rafael legte mit einem ermutigenden Lächeln seine Hand auf Ginnys Schulter, und die Kleine, die seinem Charme anscheinend völlig erlegen war, strahlte ihn dankbar an.
    Gleich schmeiße ich dir etwas an den Kopf! Colby versuchte, nicht über die Situation zu lachen, doch zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl, wirklich zu jemandem zu gehören, ein Teil von ihm zu sein. Obwohl ihr Verstand sie ausdrücklich vor diesem Mann warnte, genoss sie Rafaels Aufmerksamkeit. Es war eine völlig neue Erfahrung für sie.
    »Mein Terminplan ist ziemlich gedrängt, Colby«, knurrte Ben und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Vielleicht kannst du genug Zeit erübrigen, um mir zu erzählen, was hier eigentlich vorgeht.« Er klang vorwurfsvoll.
    Rafael legte sofort seinen Arm um Ginnys Schultern. Sie sah aus, als wäre sie den Tränen nahe. »Nur zu, Colby, kläre den Sheriff auf. Ginny und ich kommen schon klar, stimmt's, Ginny?« Seine Stimme war leise und vertraulich, schien sie alle miteinander zu verbinden, als wären sie eine Familie, und drückte aus, dass er volles Vertrauen zu Ginny hatte. »Mich kennst du ja schon,

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