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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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Appetitzügler. Falls er lange genug in der Gegend blieb, würde sie vielleicht sogar die zusätzlichen Pfunde verlieren, die sie im Winter angesetzt hatte.
    Als es an der Tür klingelte, hatte Chantal sich gerade im Moor von Hampshire verirrt, und ein unheimlicher Fremder, auf düstere Weise gut aussehend und sehr anziehend, war hinter ihr her. Beim ersten Klingeln schloss sie die Augen. Das zweite Klingeln riss sie endgültig aus der angenehmen Stimmung.
    Chantal murmelte eine Verwünschung, und diesmal hielt sie sich nicht damenhaft zurück.
    Während ihr Besucher noch sechs Mal klingelte, zog sie ernsthaft in Betracht, ihn zu ignorieren. Allerdings war ihr Wagen in der offenen Garage deutlich zu sehen. Ein Blick auf die Uhr - an einem Sonntagabend um acht konnte es eigentlich nur jemand aus der Familie sein. Da alle anderen in Sydney waren, blieb bloß Julia, und die durfte sie nicht draußen in der Kälte stehen lassen.
    Es bedeutete aber nicht, dass sie ihre Schwester mit offenen Armen empfangen musste.
    Vielleicht half es, wenn sie Julia beschrieb, wie es wäre, wenn die glückliche Braut an ihrem Ehrentag mit einer roten Nase herumlief und das Ehegelöbnis nur heiser krächzend hervorbrachte.
    Dieser Einfall machte ihr Mut. Sie stand zu rasch auf und musste sich am Kaminsims abstützen, so schwindelig wurde ihr. Das offene Buch unter einen Arm geklemmt, stieg sie vorsichtig über die Kissen hinweg. Im Moment konnte sie nicht Quade die Schuld daran geben, dass sie wackelig auf den Beinen war.
    Einige Sekunden später dachte sie schon anders. Die schmalen, hohen Glaseinsätze zu beiden Seiten der Haustür waren geriffelt, wodurch sie keinen klaren Durchblick erlaubten.
    Trotzdem konnte Chantal die Gestalt mit den breiten Schultern und den langen Beinen unmöglich für Julia halten.
    Plötzlich bekam Chantal Herzklopfen, und ihr fiel ein, dass sie für Besucher nicht passend gekleidet war. Hatte sie sich nach dem Baden überhaupt das Haar gebürstet? Am liebsten hätte sie gewartet, bis Quade wieder ging. Was er mit Sicherheit nicht tun würde, denn er war kein Mann, der schnell aufgab. Und als wollte er bestätigen, dass sie völlig Recht hatte, drückte er den Klingelknopf und ließ ihn nicht mehr los.
    Chantal war bestimmt daheim. Quade glaubte sogar, leise Musik durch die geschlossene Tür zu hören.
    Warum öffnete Chantal nicht?
    Er hatte sein warmes Kaminfeuer aufgegeben und würde vermutlich einen alten Film von Clint Eastwood verpassen. Nach Julias besorgtem Anruf war ihm gar nichts anderes übrig geblieben. Sogar nach zehn Jahren Arbeit in der Haifischbranche besaß er noch ein Gewissen.
    Seine Mutter hätte bestimmt darüber gelächelt, hätte sie es erfahren.
    Jetzt bemerkte er hinter den geriffelten Glasscheiben eine Bewegung. „Höchste Zeit”, murmelte er, als die Tür aufschwang.
    Als Erstes bemerkte er Chantals verdrossene Miene, als Zweites die verschränkten Arme und als Drittes den rosa Flanellpyjama.
    Ein rosa Flanellpyjama? Nein, es war keine optische Täuschung. Sie trug einen rosa Flanellpyjama, auf dem fröhliche Schäfchen über Wiesen hüpften. Das mit der Musik stimmte. Romantische Klänge kamen aus dem Wohnzimmer, das vom flackernden Kaminfeuer erhellt wurde. Chantals Wangen waren gerötet, das Haar war zerzaust. Allein schon bei ihrem Anblick verflog seine üble Laune.
    „Du lebst”, stellte er fest, machte aber ein finsteres Gesicht, weil er, so verrückt das auch war, an seiner üblen Laune festhalten wollte.
    „Bestand daran vielleicht ein Zweifel?”
    „Deine Schwester hat mich angerufen. Sie hat sich Sorgen gemacht, weil sie keine Verbindung bekommt.”
    „Ich habe den Stecker herausgezogen, weil ich nicht gestört werden will”, erklärte Chantal.
    Darüber ging Quade bewusst hinweg und trat ein. Er störte sich nicht einmal an ihrem Seufzer, während er hinter sich die Tür schloss. „Danke. Hättest du mich noch länger draußen stehen lassen, wären mir die Finger abgefroren.” Erst als sie seine Mitbringsel betrachtete, fiel ihm auf, wie glasig ihre Augen wirkten.
    „Du hast Zitronen für mich?” fragte sie.
    „Und Rum.” Er zeigte ihr die halb volle Flasche vom besten Rum seines Vaters mitgebracht. „Ach ja, und ich habe an deine CD gedacht.”
    „Danke”, erwiderte sie eine Spur sanfter. „Vermutlich hat Julia dich informiert, dass ich eine Erkältung bekomme.”
    „Ja. Sie wollte selbst herkommen und dich bemuttern, aber Zane wurde zu einem Notfall

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