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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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doch sein Blick wanderte wie von selbst zum obersten Knopf des Pyjamaoberteils. Seit wann war rosa Flanell der erotischste Stoff der Weit? Nein, halt! Er ballte die Hände zu Fäusten und wich zur Tür zurück. Auf keinen Fall durfte er sich Chantal nackt vorstellen, nicht einmal, wenn er ihr in seiner Fantasie die Brust mit Mentholbalsam einrieb. Erst an der Tür blieb er stehen.
    Um ganz sicher zu gehen, hielt er sich am Türgriff fest, ehe er Chantal wieder ansah. Sie starrte ihn fassungslos an, und darum bemühte er sich um einen besonders ruhigen Ton, obwohl er selbst alles andere als ruhig war. „Mach dir heiße Zitrone, nimm deine Tabletten, und leg dich ins Bett. Und steh erst wieder auf, wenn du dich besser fühlst.”
    „Aber ich muss …”
    „Zur Arbeit? Wirklich?” Also hatte er sie doch richtig eingeschätzt, und das ärgerte ihn erneut. „Du bist krank geworden, weil dir die Arbeit viel zu wichtig ist. Sei vorsichtig, sonst landest du noch im Krankenhaus.”
    „So krank bin ich wirklich nicht. Ich habe kaum …”
    „Was ist mit nächstem Samstag? Schaffst du es zur Hochzeit, oder bereitest du Julia noch eine Sorge mehr?”
    Chantal presste die sonst so verlockend geschwungenen Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und schwieg, und Quade war plötzlich sehr zufrieden. Zum zweiten Mal hatte er das letzte Wort.
    Damit es auch so blieb, öffnete er die Tür und drehte sich schwungvoll wieder um. „Ruf bitte gleich deine Schwester an und beruhige sie!” befahl er noch.

7. KAPITEL
    Sie sollte ihre Schwester beruhigen? Chantal war nach Quades Aufbruch eher in der Stimmung, ihre Schwester zu erwürgen!
    Sie beschränkte sich darauf, ein paar Zitronen auszupressen, und dabei schimpfte sie ständig über lästige Schwestern und noch viel lästigere Nachbarn. Was fiel dem Kerl ein, bei ihr einfach so hereinzuplatzen und sich aufzuspielen! Da machte es keinen Unterschied, wie toll er in seiner engen Jeans aussah.
    Während sie das Bild weit von sich wies, betrachtete sie den Zitronensaft im Glasbehälter. Sie hatte zu viel ausgepresst. Gut, dann würde sie eben entsprechend mehr Honig nehmen.
    Glaubte der Kerl, er müsste sie an die mit Julias Hochzeit verbundenen Verpflichtungen erinnern? Natürlich ging sie nicht zur Arbeit, wenn sie krank war. Sie war weder dumm noch eine Märtyrerin und schon gar kein Kind, auch wenn ihr Geschmack in Sachen Musik und Pyjamas eher auf das Gegenteil hindeutete.
    Andererseits — Quade hatte sich nicht an ihrem Pyjama gestört.
    Vielleicht hatte sie ihn auch falsch verstanden. Während sie heißes Wasser zum Zitronensaft gab, überlegte sie weiter. Vielleicht hatte er ihr den Pyjama ausziehen wollen, weil sie darin scheußlich aussah. Genau das war der Grund, weshalb sie Julia am liebsten erwürgt hätte. Wie konnte ihre Schwester Quade ohne Vorwarnung herschicken! Dadurch war es ihr nicht möglich gewesen, sich etwas Vernünftiges anzuziehen und sich ein bisschen zurechtzumachen.
    Sie lehnte sich an die Theke, kostete die magische Medizin seiner Mutter und hätte sie beinahe wieder ausgespuckt. Igitt! Es schmeckte scheußlich. Trotzdem fand sie es schrecklich süß von Quade, ihr die Zutaten zu bringen, auch wenn er ihr danach nicht weiter geholfen hatte.
    Warum war er nicht geblieben? Weil er sich dann nicht hätte zurückhalten können?
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, der aber nichts mit ihrer Erkältung zu tun hatte, sondern mit sinnlichen Erinnerungen. Cameron Quade, ein heiß begehrter und hinreißender Mann, wollte sie, Chantal Goodwin, die sonst alle Männer abschreckte.
    Die Vorstellung war berauschend, baute ihr Selbstbewusstsein auf und war vermutlich auch das beste Mittel gegen Erkältungen. Entweder das, oder es lag doch an der heißen Zitrone, die sie tapfer getrunken hatte. Jedenfalls fühlte sie sich am nächsten Morgen beim Erwachen schon wesentlich besser. Ihr Hals kratzte nicht mehr, ihr Kopf schmerzte nicht, doch nach einem Blick aus dem Fenster beschloss sie, an einem so grauen Tag kein Risiko einzugehen. Sie konnte auch daheim arbeiten.
    Das dachte sie wenigstens. In den nächsten achtundvierzig Stunden teilte sie die Zeit jedoch gleichermaßen zwischen Aktenstudium und dem Starren aufs Telefon auf.
    Das Telefon klingelte insgesamt sechs Mal. Zwei Anrufe hatten einen beruflichen Anlass, vier kamen von Julia. Die Enttäuschung drückte Chantal nieder wie die tief hängenden Regenwolken.
    Sie war überzeugt gewesen, Quade würde nach ihr

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