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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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homini lupus - der Mensch ist des Menschen Wolf.«
    »Die Königin würde eine Ehe Lady Catherines mit einem Schotten niemals billigen. Seht Euch lieber anderswo um, Patrick. Ihr habt Spencer Park gesehen. Catherines Besitz ist für Ihre Majestät viel zu wertvoll, als dass ihn einem anderen als einem englischen Edelmann überlassen würde.«
    »Spencer Park habe ich allerdings gesehen. Aber Elizabeth wird nicht ewig regieren, Robert.«
    Überzeugt, dass Hepburn über die Gabe des zweiten Gesichtes verfügte, bedachte Carey ihn mit einem langen, nachdenklichen Blick. »Mir ist klar, dass ihre Jahre gezählt sind.«
    »Ihre Monate sind gezählt, Robert.«
    »Patrick«, Carey räusperte sich verlegen, da er ihn nur ungern um einen Gefallen bat, »ließe es sich vielleicht einrichten, dass wir zusammen zu König James gehen? Er wird womöglich außer sich sein, weil ich seinen Brief Cecil und nicht Elizabeth übergeben habe. Daher wäre es mir lieb, Euch als Begleiter dabeizuhaben, wenn ich mich in die Höhle des Lö w en von Schottland wage.«
    »Natürlich. Wieder einmal mit vereinten Kräften zwei gegen einen?«
    »So ist es! Da morgen die Hochzeit stattfindet, kann ich nicht fort, aber übermorgen können Liz und ich aufbrechen. Ich mache Station in Bewcastle, um meine Leute zu entlohnen, und treffe am zweiten Juni in Edinburgh ein.«
    »Wenn wir gleich nach der Trauung die Segel setzen, müsste die Hepburn Rose morgen Abend den Hafen von Leith erreichen. Am Tag darauf werde ich Lady Catherine den Händen des reizbaren Earl of Winton übergeben und kann am zweiten Juni in Edinburgh sein. Wo Cannongate und Highstreet sich treffen, liegt das Castle Rock, eine empfehlenswerte Schänke.«
    »Danke, Patrick. Die Zuversicht, die Ihr ausstrahlt, färbt unweigerlich auf mich ab.«
    Meine Zuversicht wird sich in nichts auflösen, wenn Jamie von mir verlangt, ihm Elizabeths Todeszeitpunkt exakt vorauszusagen. Ach was, Hepburn, vielleicht wird dir in den nächsten achtundvierzig Stunden eine Offenbarung zuteil. Wenn nicht, musst du den König mit irgendeinem mystischen Hokuspokus abspeisen!

Hewlett-Packard
    10
     
    Catherine Spencer war völlig hingerissen, als sie miterlebte, wie Liz Widdrington und Robert Carey den heiligen Bund der Ehe schlössen. Das hellgrüne Brautkleid aus Samt, eine Kreation aus London, zierten gestickte weiße Tudor-Rosen, die Ärmelschlitze waren mit weißem Satin unterlegt. Liz hatte zu Ehren ihres neuen Gemahls die Farben der Tudors, Grün und Weiß, gewählt.
    George Carey, Kommandeur der English East March, war von der Grenzfestung Bewcastle in aller Herrgottsfrühe herbeigeeilt, um für seinen Bruder als Trauzeuge zu fungieren. George, Cats Onkel, war mit ihrer Tante Beth verheiratet, und als Catherine die beiden Brüder vor dem Altar stehen sah, fragte sie sich unwillkürlich, ob die Ehen der beiden reine Liebesehen waren. Robert schien Liz trotz seiner Bemerkung über seine Ehe mit einer Frau mit großem Haus zu lieben, doch bezweifelte sie, dass ihre Tante Beth George liebte, da sie den Großteil des Jahres getrennt lebten. Es stand zu vermuten, dass sie George geheiratet hatte, weil er Lord Hunsdons Erbe war und sie eines schönen Tages Lady Hunsdon sein würde.
    Als das Paar das Ehegelöbnis sprach, schweiften ihre Gedanken zu ihrer eigenen Mutter ab. Sie wusste, dass Isobel nur geheiratet hatte, um Schottland zu entfliehen. Und dann hatte sie den Dienst am Königshof benutzt, um ihrem Mann zu entkommen. Cats Gedanken wanderten weiter zu Arbella Stuart, und ein Schaudern überlief sie. Wie grässlich, wenn man seines Reichtums wegen geheiratet wurde. Catherine schloss die Augen und gelobte in aller Unschuld vor Gott, dass sie nur aus Liebe heiraten wollte.
    Während die Blicke aller Anwesenden der Braut galten, wurde Patrick Hepburns Aufmerksamkeit völlig von Lady
    Catherines ätherischer Schönheit in Anspruch genommen. Sie trug hellrosa Samt, Oberteil und Ärmel waren mit Schneeflocken bestickt, und in ihre dunklen Locken hatte sie Perlenschnüre geflochten. Sie war so erlesen, dass er sich spöttisch fragte, was sie wohl dächte, wenn sie ihrem Großvater begegnete. Obwohl Earl des Reiches, war Geordie Seton kein feiner Edelmann, sondern ein grober, derber Schotte, der gern fluchte und eifrig dem Whisky zusprach. Patrick war neugierig, wie Cat damit zurechtkommen würde.
    »Da Elizabeth und Robert in den heiligen Ehestand treten wollen und dies vor Gott und dieser Gemeinde

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