Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
Vom Netzwerk:
erkannte er bereits, dass dies eine unangenehme Überraschung sein würde.
    „Wer denn?”
    „Celias Anwalt.”
    Graham und Celia waren seit zwei Jahren geschieden. Er schickte ihr jeden Monat Geld, aber darauf beschränkte sich ihr Kontakt auch. Graham hielt es so für das Beste.
    Er und Jake kamen sehr gut ohne sie zurecht.
    Ärgerlich setzte er sich hin und fragte seine Mutter: „Was will sie denn jetzt schon wieder?”
    Lily warf einen raschen Blick ins Wohnzimmer. Jake saß noch immer wie hypnotisiert vor dem Fernseher. Normalerweise hätte sie ihm deswegen eine Szene gemacht, aber im Moment war es ihr ganz recht.
    Sie zögerte einen Moment lang, ehe sie mit der schlimmen Nachricht herausrückte.
    „Sie will Jake.”

4. KAPITEL
    Graham starrte seine Mutter fassungslos an. Er weigerte sich zu glauben, was er gerade gehört hatte. Nein, das war unmöglich! Der Gedanke, dass jemand ihm seinen Jungen wegnehmen wollte, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    „Jake? Was soll das heißen, sie will Jake?”
    Weder der Ton noch der Gesichtsausdruck seiner Mutter veränderten sich. Aber Graham spürte, dass sie mit ihm fühlte und litt. Er sah es an kleinen Gesten - an der Art, wie sie ihren Kopf neigte, an ihrer starren Haltung. Sie nickte düster.
    „Du hast es doch gehört, Graham. Celia will das Sorgerecht für Jake.”
    Graham sprang auf, der Stuhl fiel polternd nach hinten. „Hat ihr Anwalt eine Telefonnummer hinterlassen?”
    „Ja, natürlich.” Ihr Sohn hielt bereits den Hörer in der Hand. „Er hat gesagt, er wäre nur noch bis fünf im Büro.”
    Er wusste, es war bereits weit nach fünf und zögerte, ob er es nicht trotzdem versuchen sollte. Schließlich knallte er wütend den Hörer auf die Gabel. Nein, er musste jetzt vor allem ruhig bleiben. Es wäre Jake nicht damit gedient, wenn er die Nerven verlieren würde. Morgen war auch noch Zeit, mit dem Anwalt zu sprechen.
    Aber er sah sehr grimmig aus, als er den Stuhl wieder aufhob und sich hinsetzte. „Das ist vollkommen ausgeschlossen. Sie kann ihn nicht haben.”
    Lily wusste, wieviel der Junge ihm bedeutete. Ihr ging es nicht anders, obwohl sie das, nie zugegeben hätte.
    „Wir könnten mit ihm ja auch wieder zurück ins Reservat gehen”, schlug sie vor.
    Das hatte sie schon einmal gemacht, damals, als feststand, dass ihre Ehe nicht funktionieren würde. Es war zwar gegen ihren Stolz gegangen, aber sie hatte keinen anderen Ausweg gesehen. Schließlich hatte sie an ihren kleinen Sohn denken müssen.
    Sie beide brauchten den Schutz der Familie.
    Graham schüttelte den Kopf. „Nein, das ist kein Ausweg. Glaubst du etwa, sie würden uns dort nicht finden?” Es wäre der erste Platz, an dem man suchen würde.
    Lily hatte schon über alles nachgedacht, und sie wollte sich nicht so schnell geschlagen geben. Schließlich gehörten sie zu einem weitverzweigten Stamm.
    „Ich dachte an Utah.”
    Graham schüttelte erneut den Kopf. Er dachte gar nicht daran, sich zu verstecken und für den Rest seines Lebens mit Jake auf der Flucht zu sein. Sein Beruf war gefährlich genug. Um ihn zu überstehen, brauchte er ein gewisses Maß an Stabilität in der Familie.
    „Ich werde dagegen ankämpfen, Ma”, sagte er fest. „Mit meinen eigenen Mitteln.”
    Sie zuckte die Schultern. „Ganz wie du willst,”
    Graham fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Er fühlte sich plötzlich vollkommen erschöpft. Warum muss ich denn nur immer für alles kämpfen, was ich haben will, dachte er verbittert. Celia hätte er mit Vergnügen den Hals herumgedreht. Zuerst wollte sie Mutter sein, dann überlegte sie es sich wieder anders, jetzt hatte sie ihre Meinung anscheinend erneut geändert. Was war nur mit dieser Frau los? Und warum konnte sie ihn nicht endlich in Ruhe lassen?
    Er hatte Celia geheiratet, weil sie damals schwanger gewesen war. Seine Ehre war Graham sehr wichtig gewesen, und die Wunden, die Caitlin hinterlassen hatte, waren gerade erst geheilt. Deshalb hatte er auch nicht gezögert, als er Celia zur Frau genommen hatte. Aber er hatte der Geburt ihres gemeinsamen Kindes mit gemischten Gefühlen entgegengesehen.
    Und es war schließlich auch gar nicht dazu gekommen. Im fünften Monat hatte Celia eine Fehlgeburt. Der Verlauf der Schwangerschaft wurde dermaßen kompliziert, dass der Arzt ihr verbot, jemals wieder zu empfangen. Sie war so verzweifelt gewesen, dass Graham sich große Sorgen um sie gemacht hatte. Die Vorstellung, für immer ohne Kind zu sein, war

Weitere Kostenlose Bücher