Verfuehrt, Verlobt - Verraten
wieder wurde ihr Blick magisch von ihm angezogen. Dieser neue Aspekt an dem Mann, den sie liebte, war faszinierend.
„Ich werde nur im Weg sein“, murmelte sie irgendwann, und er hob den Kopf und sah mit einem verführerischen Lächeln zu ihr hin.
„Das hoffe ich doch. Vor allem nachts, in meinem Bett. Dann sollst du dich mir auf jeden Fall in den Weg stellen.“
Sie kamen spät in Mailand an. Die Sitzungen waren für den nächsten Morgen angesetzt. Caroline freute sich schon auf die Zeit, die sie für sich haben würde, wenn Giancarlo arbeitete. Sie wollte die Stadt ausgiebig besichtigen und hatte sich vorab mit Reiseführern und Broschüren eingedeckt. Vorerst jedoch, als sie in die wartende Limousine stiegen, die sie vom Bahnhof abholte, war sie neugierig zu sehen, wo Giancarlo lebte.
Nach der Ruhe und Abgeschiedenheit in dem Haus an der Küste war die Großstadthektik Mailands ein Anschlag auf die Sinne, der allerdings nicht lange dauerte. Giancarlos Apartment lag in einer ruhigen Wohngegend mit wunderschönen Villen aus dem achtzehnten Jahrhundert in engen Gassen. Caroline brauchte keinen Immobilienmakler, der ihr sagte, dass sie sich hier in einem der nobelsten Außenviertel der Stadt befanden.
Sie staunte mit großen Augen, als Giancarlo sie durch den Innenhof einer altehrwürdigen Villa und hinauf in sein Penthouse führte, das sich über die oberen beiden Etagen erstreckte. Hier in dieser vor Leben schäumenden Stadt glich das Apartment einer ruhigen Oase mit schimmernd polierten dunklen Holzböden, schweren Vorhängen, antikem Mobiliar und farbenfrohen kostbaren Teppichen.
Fasziniert blieb Caroline in dem riesigen Wohnraum stehen, in den Giancarlo sie geschoben hatte. „Das ist unglaublich“, hauchte sie überwältigt und drehte sich einmal um die eigene Achse.
Einmal mehr wurde ihr die gewaltige Kluft bewusst, die zwischen ihnen klaffte. Ja, sie waren ein Liebespaar, und ja, Giancarlo begehrte sie und konnte die Finger nicht von ihr lassen, aber sie stammten definitiv aus verschiedenen Welten. Das gesamte Haus ihrer Eltern hätte in diese Wohnung gepasst.
„Freut mich, dass es dir gefällt.“ Er stellte sich hinter sie und schlang von hinten die Arme um sie, barg sein Gesicht in ihrem Haar und atmete tief ihren Duft ein. Sie trug ein dünnes Sommerkleid mit Spaghettiträgern, die er ihr sacht von den Schultern strich. Einen BH trug sie nicht, und das gefiel ihm außerordentlich. Die Idee, sie in feinen Dessous zu sehen, hatte er längst aufgegeben. Ginge es nach ihm, würde sie überhaupt nichts anhaben.
„Führ mich herum.“ Sie schloss die kleinen Perlknöpfe, die er aufgezogen hatte, und befand sich damit doch auf verlorenem Posten, denn schon nestelten seine Finger wieder daran.
„Ich habe Hunger – auf dich. Schließlich war es eine lange und anstrengende Fahrt, und es ergab sich keine einzige Gelegenheit, dich zu berühren.“
Sie lachte. Es gefiel ihr sehr, wenn er solche Dinge sagte. Sie fühlte sich dann als begehrenswerte Frau, schwach und matt und gleichzeitig stark und mächtig.
„Wieso ist dir Sex eigentlich so wichtig?“ Sie schnappte nach Luft, als er ihre Brüste umfasste und die aufgerichteten Spitzen reizte.
„Und wieso schneidest du ständig solch bedeutungsschwere Themen an, wenn Reden das Letzte ist, was ich gerade im Sinn habe?“ Er lachte leise. „Ich müsste eigentlich an den Berichten weiterarbeiten, aber ich weiß schon jetzt, dass ich mich nicht werde konzentrieren können. Möchtest du gern mein Schlafzimmer sehen?“
„Ich möchte die ganze Wohnung sehen, Giancarlo“, beharrte sie, auch wenn sie vor Verlangen weiche Knie hatte.
Er seufzte schwer und gab sie frei. Längst hatte er es aufgegeben, herausfinden zu wollen, weshalb sie diese Wirkung auf ihn hatte. Er wusste nur, dass er, sobald er in ihrer Nähe war, die Finger nicht von ihr lassen konnte. Selbst wenn sie nicht in seiner Nähe war, drehten sich seine Gedanken ständig um sie. Deshalb hatte er sie auch gebeten, mit nach Mailand zu kommen, er konnte sich nicht vorstellen, sie nicht haben zu können, wenn er sie haben wollte. Noch immer konnte er nicht fassen, wie viel Zeit er sich freigenommen hatte. Vielleicht verlangte sein Körper ja nach Jahren ununterbrochener Arbeit endlich sein Recht.
„Na schön.“ Fasziniert beobachtete er, wie sie die kleinen Perlknöpfe an ihrem Kleid zum x-ten Mal wieder schloss. Leider. „Eine Führung durch die Wohnung.“
Er schien es eilig zu
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