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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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will ich mich nie wieder fühlen.«
    Das war der eine Teil der Wahrheit. Der andere Teil war der himmlische Duft nach gebratenem Geflügel und frisch gebackenem Brot, der das Haus erfüllte und Tristan in Versuchung führte, das Risiko des Probierens einzugehen.
    Isobel war dabei, ein Büschel Kräuter zu hacken, und blies eine bronzefarbene Locke von ihrer Wange. »Euer Essen ist gleich fertig. Patrick, warum zeigst du Mr. MacGregor nicht den Stall, damit er sieht, dass sein Pferd nicht Teil dessen war, was er im Zimmer auf dem Fußboden hinterlassen hat.«
    Die Spitze dieser Bemerkung schien ebenso stark Tristans Haut zu durchdringen wie die Dutzend Stiche, die die Hornissen hinterlassen hatten. Er lächelte und erinnerte sich an einen der Gründe, aus denen er in die Küche gekommen war.
    »Ich werde nicht gehen, Miss Fergusson; ich will Euch im Auge behalten.«
    Das Hackmesser verfehlte ihre Fingerspitzen um Haaresbreite. Ihr Blick richtete sich auf Patrick.
    »Vergebt mir, wenn ich Euch nicht genug traue, um Euch allein mit meinem Essen zu lassen.«
    Sie stieß einen fast hörbaren Seufzer der Erleichterung aus und zuckte dann mit den Schultern. »Wie ich Euch bereits in Whitehall gesagt habe, werdet Ihr mein Vertrauen nie gewinnen.«
    »Aye, ich erinnere mich«, entgegnete Tristan und trug seinen Teil dazu bei, Patrick davon zu überzeugen, dass Isobel ihre Sippe während des Aufenthaltes in England nicht verraten hatte. »Und inzwischen verstehe ich auch den Hass zwischen uns besser.«
    Sie hörte mit dem Kräuterhacken auf und sah ihn an. Er nahm ein kleines Glas von einem der vielen Regale, die sich an den Wänden entlangzogen, und zog den Stopfen heraus.
    »Ihr gebt also zu, dass Ihr mich hasst? Dass Ihr uns hasst?«, fügte sie rasch hinzu, als ihr einfiel, dass sie nicht allein waren.
    Tristan schaute von dem Glas hoch, an dessen Inhalt er geschnuppert hatte, und antwortete mit einem höflichen Lächeln. »Es ist so, wie Ihr es mir in England gesagt habt: Wir sind Feinde. Ich wünschte, es wäre nicht so, aber Ihr habt mir geholfen, das zu akzeptieren.«
    »Gut. Ich bin immer froh, wenn ich helfen kann.« Sie sah nicht aus, als wäre sie in diesem Fall froh darüber. Genau genommen, sah sie so aus, als wollte sie mit dem Messer nach ihm werfen.
    Sie beide wandten sich zu Patrick um, als er auf dem Flur hin und her zu gehen begann. »Wo ist Cam? Ich habe nicht die Zeit, hier müßig herumzustehen, während ihr beide über eine alte Sache streitet. Ich muss noch das Heu wenden. Lachlan!«, rief er in das angrenzende Zimmer. »Hol Cam her, damit er unseren Gast bewacht.« Er sah Tristan bedauernd an. »Vergebt mir, wenn ich Euch nicht vertraue – ungefesselt und mit meiner Schwester allein im Haus.«
    »Natürlich.« Tristan akzeptierte die Kontrolle mit einer leichten Verbeugung und einem raschen Blick auf die reizende Rundung von Isobels Po, als sie zum Dreifuß hinüberging. Patrick wäre ein Narr, würde er irgendeinem Mann so weit vertrauen, dass er ihn mit ihr allein ließ. Tristan schaute wieder zu Isobels ältestem Bruder, von dem er bereits wusste, dass er kein Narr war. Und was die anderen anging, so standen die Chancen für sie auch nicht schlecht.
    »Ihr habt viele Kräuter.«
    »Wie bitte?« Patrick drehte sich kurz zu ihm um. Als er bemerkte, wem Tristans Bemerkung gegolten hatte, wandte er sich wieder zur Tür, um auf Cameron zu warten.
    »Ihr seid eine Heilerin«, sprach Tristan weiter, wobei er keinen Blick von Isobel ließ, bis sie mit ihrer Arbeit fertig war.
    »Ich dachte, das wäre bereits offensichtlich.« Sie sah ihn prüfend an. Dabei trocknete sie sich die Hände an ihrer Schürze ab. »Ihr steht und seid wohlauf, oder nicht?«
    »Das bin ich«, stimmte er zu, streckte die Arme aus und schaute mit einem Grinsen an sich herunter. »Ihr habt meinen Dank, dass Ihr mich so gut zusammengeflickt habt.«
    Sie sah aus, als wollte sie erröten, aber das Aufblitzen von Feuer in ihren Augen entpuppte sich als Zorn und keineswegs als ein koketter Trick, um ihn zu bezaubern. »Ich hatte keine Wahl. Ich konnte nicht zulassen, dass ein MacGregor auf unserem Land stirbt.«
    Tristan sollte über ihre Entschlossenheit gekränkt sein, ihn zurückzuweisen, doch er konnte nicht umhin, sich zu fragen, ob sie auch spürte, dass die Luft um sie beide zu knistern schien. Es machte, dass seine Haut sich rau anfühlte und das Blut ihm heiß durch die Adern floss.
    Er musste sie für sich einnehmen.
    Cameron

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