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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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Fergussons im Moment etwas erreichen zu können schien, folgte Tristan der Aufforderung und schaute hinunter auf seinen Teller, während die Tür sich hinter ihm schloss.
    Zumindest war sein Essen heiß und unbestritten das köstlichste Mahl, das er je verzehrt hatte. Das Fleisch war so zart und wohlschmeckend, dass er zweimal laut genießerisch seufzte. Hölle, ihre Kochkünste allein machten Isobel zu einem Preis, der es wert war, dafür zu sterben.
    Er hielt beim Kauen inne und erinnerte sich, dass er nicht der einzige Mann war, der so dachte.
    Die Tür in seinem Rücken öffnete sich. Als er sich umwandte, sah er John hinter sich stehen, eine Schale mit Essen in den Händen. Tristan lächelte ihn an. John lächelte ebenso strahlend zurück.
    »Darf ich mit Euch essen?«, fragte der Junge und kam bereits zu ihm.
    »Wenn deine Schwester nichts dagegen hat.«
    John zuckte mit den schmalen Schultern. »Sie war nicht sehr glücklich darüber, aber ich glaube nicht, dass es fair ist, Euch hier draußen ganz allein sitzen zu lassen.«
    Tristan nickte und bot ihm den freien Platz neben sich an. »Du tust also, was richtig ist, trotz dem, was die anderen denken, ja?«
    »Manchmal ist das schwer«, gab John mit einem Seufzen zu und hockte sich in den Schneidersitz.
    »So sicher wie die Hölle ist es das«, stimmte Tristan ihm zu und aß weiter. »Das ist es aber auch, was es zu einer so bewundernswerten Eigenschaft macht.« Er zwinkerte dem Jungen zu. »Auch Mitgefühl ist etwas Bewundernswertes. Du hast mir geholfen, als ich das Gleichgewicht verloren habe, oben im Zimmer. Ich danke dir dafür.«
    John strahlte. »Cam hat auch geholfen.«
    »Aye, das hat er.«
    Eine ganze Weile aßen sie schweigend. Dann, nachdem Tristan seinen Blick über das Land und die weiten Felder jenseits des Hügel hatte gleiten lassen, sagte er zu dem Jungen: »Lass mich deine Hände sehen!«
    Wie er vermutet hatte, waren sie schwielig von den Fingern bis zu den Handflächen. Die kleine Familie kümmerte sich um alles selbst. Niemand wurde ausgespart. »Ich werde dir helfen, deine Pflichten zu erfüllen, sobald ich wieder ohne Hilfe gehen kann. Betrachte es als Rückzahlung dafür, dass du mir geholfen hast!«
    »Danke.« John grinste und widmete sich wieder seinem Essen.
    »Ich verstehe, warum Andrew Kennedy deine Schwester für eine hervorragende Köchin hält. Gefällt er ihr?«
    »Das muss er. Sie sind verlobt.«
    Tristan ließ den Löffel in die Schüssel fallen und starrte den Jungen an. »Isobel ist verlobt? Davon hat sie mir nichts gesagt.«
    John sah ihn aus großen Augen an. »Sollte sie das denn?«
    Verdammt. Ja, das sollte sie! Warum wurde von ihm erwartet, dass er es herausfand, ob die Frau, die er streicheln und berühren und küssen wollte, verheiratet war – oder so gut wie verheiratet? Und noch mal verdammt, er hatte sie gefragt! Sie hatte ihn angelogen. Warum?
    »Wie ist er, dieser Andrew Kennedy?«
    »Er ist ganz nett.« Blind für Tristans wachsenden Zorn, löffelte John weiter das Essen in seinen Mund. »Er ist ein bisschen umständlich, und er trinkt eine Menge Whisky.«
    Warum zur Hölle wollte sie so einen heiraten? Hatte sie ihn geküsst? Wie oft? Warum weckte der Gedanke daran in ihm den Wunsch, jemandem einen Schlag über den Schädel zu geben? Tristan stellte seine Schüssel ab, stand auf und sah sich um. Er fühlte sich plötzlich gefangen, als wäre eine Käfigtür irgendwo in ihm zugeschlagen worden. Er kratzte an den Hornissenstichen auf seiner Brust, die wie die Hölle zu brennen anfingen. Nein, sie war nicht wie die anderen, sie war nicht dazu bereit, für eine Nacht der Leidenschaft ihren Ehemann wegzuwerfen, ihren Ruf. Isobel war absolut loyal ihrer Familie gegenüber. Außerdem hatte sie kein Interesse an einem unzüchtigen Stelldichein mit ihm. Hölle, aber sie hatte es geschafft, dass ihm seit zwei Tagen das Kinn schmerzte, so sehr wollte er sie küssen.
    »Ich brauche einen kleinen Spaziergang«, erklärte er und bückte sich nach seinem Stock.
    »Verlauft Euch nicht!«, rief John ihm nach, als Tristan sich auf den Weg zu der Stelle vor der Baumreihe machte, an der er niedergeschossen worden war.
    Isobel konnte nicht verlobt sein. Er strich sich mit der Hand durchs Haar, während er das Gras unter seinen Füßen platt trat. Warum konnte das nicht sein? Sie gehörte nicht zu ihm. Sie hasste ihn. Warum hätte sie ihm erzählen sollen, dass sie einen anderen liebte? Sie waren Feinde, das hatte sie ihm

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