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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sitzen konnte. Nicht in näherer Zukunft.
    Einmal abgesehen von den kleineren Beschwerden - das Zwicken und das wunde Gefühl, was sie zunächst ignoriert hatte, das sich aber nach und nach immer bemerkbarer gemacht hatte -, wenn sich durch einen Ausritt ihr Zustand nicht so rasch besserte wie ohne, dann würde sie lieber auf den Ausflug verzichten als auf die nächste Lektion in der kommenden Nacht.
    Die Möglichkeit, mehr herauszufinden - etwas, wozu sie fest entschlossen war.
    Die anderen einigten sich, über die alte Römerstraße nach Süden zu den Badbury Ringwällen zu reiten, eine Wehranlage aus der Eisenzeit. Sie schob ein Stück Fisch mit der Gabel über den Teller und überlegte, welche Entschuldigung sie Vorbringen könnte.
    »Ich möchte meinem Gespann etwas Auslauf geben.« Simon sagte das zu James. »Sie sind ganz unruhig vor lauter Untätigkeit; und nach den letzten Monaten ist Müßiggang so gar nicht nach ihrem Geschmack.« Er sah zu Portia, fing ihren Blick auf. »Du könntest bei mir mitfahren, wenn du magst.«
    Sie sah ihn etwas verwundert an, dann fiel ihr ein - was er schon erkannt hatte -, dass niemand hier außer Lady O., die nicht im Raum war, von ihrer Leidenschaft fürs Reiten wusste. Niemand würde sich wundern, wenn sie sich stattdessen für die Kutsche entschied.
    »Danke.« Sie setzte sich anders hin, begriff, dass er wenigstens ahnte, wie es um sie stand ... und senkte rasch den Kopf, ehe sie errötete. »Ich würde gerne in der Kutsche sitzen und mir die Landschaft ansehen.«
    Sie musste nicht aufschauen, um zu wissen, dass seine Lippen zuckten. Einen Moment später spürte sie, wie er den Blick von ihr abwandte und etwas zu James bemerkte.
    Eine Viertelstunde danach standen sie alle in der Halle zusammen, brachen zu den Ställen auf. Pferd und Sättel auszusuchen dauerte ein wenig; Portia tröstete unterdessen die kleine kastanienbraune Stute, während Simons Braune angespannt wurden.
    Er kam, um sie zu holen, eine Braue fragend gehoben. »Fertig?«
    Sie sah ihm in die Augen, las dort seine Besorgnis und lächelte beruhigend, reichte ihm ihre Hand. »Ja.«
    Er führte sie nach draußen, wo der sportliche Zweispänner wartete, half ihr hinein und stieg dann hinter ihr ein.
    »Wir sehen euch auf der Römerstraße«, rief er James zu, der noch bei den Pferden für die jungen Damen stand. James winkte ihnen. Der Bursche, der die Braunen an den Köpfen hielt, ließ sie los und sprang zur Seite. Mit einem Schnalzen seiner Peitsche trieb Simon sein Gespann an und fuhr die Auffahrt hinab.
    Sie sprachen nicht; das mussten sie nicht. Sie blickte sich neugierig um, wollte gerne etwas Neues von der Landschaft sehen. Nachdem sie die hohen Bäume von Cranborne Chase hinter sich gelassen hatten, säumten gelegentliche Buchenwäldchen die Straße, die das sanft wellige Heideland durchzog. Simon gestattete es seinen Pferden am Anfang, die Beine zu strecken, dann zügelte er sie zu einem leichten Trab. Die anderen, die querfeldein ritten, holten sie kurz vor dem Ziel ein; von da an ritten sie in einem Konvoi um die Kutsche herum, plauderten angeregt und scherzten.
    Über ihnen erstrahlte der Morgenhimmel in ungetrübtem Blau, die Sonne schien warm, und eine leise Brise, frisch, aber nicht kalt, wehte. Die Ausflugsgesellschaft hatte ihren Spaß, erkundete die drei ringförmigen Abwehrwälle um die alte Festung. Alle waren so erleichtert, der gespannten Stimmung auf Glossup Hall entkommen zu sein, dass sie sich bemühten, nett und charmant zu sein - sogar Oswald und Swanston.
    Die ganze Zeit über war sich Portia bewusst, dass Simon sie nicht aus den Augen ließ - auf sie aufpasste. Sie war solche Auf-merksamkeit von ihm gewöhnt; bislang hatte es sie vor allem gereizt, ärgerlich gemacht. Heute jedoch ... während sie mit Lucy und Winifred umherschlenderte, ihr Gesicht der leichten Brise vom fernen Meer entgegenhob, spürte sie, auch wenn sie nicht neben ihm stand, seinen Blick und fühlte sich zu ihrer Überraschung dabei ... behütet. Umsorgt. Geliebt.
    Es war anders, wie er sie jetzt anschaute.
    Fasziniert blieb sie stehen, ließ die anderen vorausgehen und drehte sich dann um, dorthin, wo er stand und Charlie und James zuhörte, die unterschiedlicher Meinung waren. Über dem grünen Gras zwischen den beiden Wällen trafen sich Portias und Simons Blicke; er nahm die Hände aus den Taschen und kam zu ihr.
    Forschend blickte er ihr ins Gesicht. Neben ihr angekommen, stellte er sich so vor sie, dass

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