Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
Vom Netzwerk:
und gegen den eisernen Griff seiner Hände an ihren Armen ausrichten konnte.
    Das war die einzige Andeutung von Gewalt, die nötig war, um ihren Widerstand zu brechen, denn seine Lippen beherrschten die Kunst der Verführung, die ihr so neu war, und sie schmolz unter seinen Liebkosungen. Jetzt übernahm er die Führung, zögerte jede intime Berührung endlos hinaus, bereitete ihr damit süße Qualen, bis sie in einem Meer der Verzückung zu ertrinken drohte. Mit Händen und Lippen erforschte er ihren Körper, fand heraus, welche Liebkosung ihr kehlige Lustschreie entlockte, bis sie es nicht länger ertrug und ihn anflehte, sie erneut zu nehmen.
    Allzu früh näherten sie sich dem brausenden Inferno, das sie beide mit erschreckender Macht überwältigte, als sie sich nach wenigen heftigen Stößen gemeinsam entluden. Sie verschmolzen miteinander, aneinander geklammert wie zwei Ertrinkende in der Flut ihrer Verzückung, ließen sich treiben, eingesponnen in einem Seidenkokon, bis Ebony in tiefen Schlaf sank, ohne dass noch ein Wort gesprochen worden wäre.
    Er stand an der schmalen Fensteröffnung, lauschte dem ersten Hahnenschrei und zog die kühle würzige Morgenluft tief ein. Der See lag wie ein dunkler Spiegel in der Ferne, den ein winziges Boot zerschnitt, dahinter zeichnete sich ein schmaler rosiger Streifen im Osten ab, ein Schlechtwetterbote. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf, atmete tief und langsam und spürte den kühlen Hauch an seiner nackten Brust. Seine Gedanken stahlen sich zu der schlafenden Frau im Bett hinter ihm, statt sich auf den anbrechenden Tag vorzubereiten. Wer hätte diese Kette von Zufällen ahnen können? Der alte Mann außer Gefecht gesetzt, seine Kumpane, die redselig über seine unsauberen Geschäfte redeten wie die Waschweiber, der Neffe, der sich um Kopf und Kragen redete, und zwei bildschöne Frauen, beide ungebunden.
    Langsam drehte er sich um und betrachtete die schlanke Gestalt unter den Pelzdecken. Was für eine atemberaubende Frau. Schön, temperamentvoll, charakterfest, kratzbürstig, aufrichtig, klug, empfindsam und stolz. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis sie ihre Schuldgefühle überwunden hatte und sich eingestehen konnte, dass sie ihn begehrte? Ja, sie begehrte ihn, ob ihr das bewusst war oder nicht, und zwar von Anfang an, sonst hätte sie ihm dieses Angebot niemals gemacht.
    Allerdings musste er sich eingestehen, dass es ihm mittlerweile nicht nur darum ging, sein Verlangen nach ihr zu stillen, sie zu nötigen, ihr Versprechen einzulösen und danach weiterzuziehen, wie er es mit so vielen Frauen getan hatte. Bei ihr war alles anders, einzigartig. Sie war ein kostbares Juwel, das er behalten wollte. Er stützte die Ellbogen auf den Mauervorsprung, legte das Kinn in die Hände, zufrieden mit sich, die letzten Nächte gewartet zu haben. Sie zu bedrängen, wäre ein Fehler gewesen, damit hätte er nichts erreicht. Selbst jetzt musste er sich noch auf einiges gefasst machen, denn sie würde immer noch vorgeben, es sei nicht geschehen, oder falls sie es eingestehen könnte, würde sie behaupten, es sei gegen ihren Willen passiert. Das wäre freilich eine Lüge. Er war noch keiner Frau begegnet, die williger gewesen wäre als sie, feuriger und zugleich weniger erfahren. Was immer ihr verstorbener Ehemann sie gelehrt hatte, die Kunst der Liebe zählte nicht dazu. Sie war zwar ein Naturtalent, das aber erst in dieser Nacht geweckt worden war, als sie ihm nicht nur bestätigt hatte, dass sie ihn begehrte, sondern auch den Beweis erbracht hatte, dass sie zu feuriger Leidenschaft fähig war. Sie hatte mehr verlangt. Nach dem ersten Mal hatte sie ihn um mehr angefleht. Sein Lächeln wurde breiter, denn ihm war es nicht anders ergangen.
    Eine weitere ermutigende Erkenntnis bestand darin, dass beide Frauen ihm und Hugh den ganzen Abend finstere Blicke zugeworfen hatten, als die Frau des Rechtsgelehrten ihnen eindeutige Avancen gemacht und schamlos mit ihnen kokettiert hatte. Lady Ebony hatte sich zu einer Bemerkung über die Dame hinreißen lassen, mit der sie ihre Eifersucht preisgab, die ihr vermutlich gar nicht bewusst war. Das hatte ihn erheitert. Die liederliche Ehefrau des Gelehrten würde heute vermutlich weniger aufdringlich sein, da die beiden Freunde sie nach Hughs Rückkehr in die Halle in Moffats Söllergemach begleitet hatten, wo ein junger Ritter nur darauf wartete, ihr zu Diensten zu sein, so lange sie es wünschte, und danach war sie vermutlich völlig

Weitere Kostenlose Bücher