Verfuehrung Auf Hoher See
Angst vor mir, dass sie es nicht wagte, mir die Wahrheit zu sagen. Ich bin sogar so weit gegangen, das Testament deines Großvaters und deinen großherzigen Einsatz für Anna auszunutzen, um dich wieder ins Bett zu bekommen.“
„Wenn du etwas erreichen willst, bist du rücksichtslos“, musste Selina ihm recht geben. Sein Geständnis tat ihr gut, dennoch konnte sie nicht glauben, dass aus dem knallharten Macho wie durch ein Wunder ein bittender Liebender geworden war.
„Ich weiß. Das liegt in meiner Natur. Aber ich gebe mir Mühe, mich zu ändern.“
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Ich bin nun mal so und kann nichts gegen meine Gefühle für dich tun.“ Er zog sie enger an sich. „Ich liebe dich, aber mir fehlen die Worte, um dich davon zu überzeugen. Bisher musste ich es nicht einmal versuchen.“
In seinen Armen fühlte sie sich wunderbar geborgen.
„Was ich wirklich für dich empfinde, kann ich gar nicht ausdrücken. Als ich am letzten Tag im Büro erfuhr, dass du mich gar nicht betrogen hast, wollte ich dich wieder heiraten, weil mir endlich klar wurde, wie sehr ich dich liebe.“
Fünfmal hatte Rion von Liebe gesprochen, und Selina begann, ihm zu glauben. „Das brauchst du mir nicht zu beteuern.“ Liebevoll strich sie ihm übers Gesicht. Die Schatten unter seinen Augen, die müden Linien in seinem Gesicht sagten ihr, dass er entweder krank war … oder sie tatsächlich liebte.
„Oh doch, Selina. Ich schwankte zwischen Hoffnung und Höllenqualen. Als du mir meinen Umgang vorgehalten und mir erzählt hast, dass du dein Geld dem Kinderzentrum gespendet hattest, schämte ich mich wie noch nie in meinem Leben. Deine Abschiedsworte machten mir klar, dass du mich mit Bratchet auf eine Stufe stellst. Da musste ich dich gehen lassen.“
„Hm …“ Sein trauriger Ton rührte Selina. „Du magst arrogant sein und dich manchmal – na ja, meistens –- wie ein rücksichtsloser Tycoon aufführen, aber mit dem Verbrecher Bratchet würde ich dich nie vergleichen.“
„Danke.“ Er küsste sie zärtlich. „Das hat Dimitri mir vor einer Woche auch gesagt, als er seine Eltern in Athen besuchte. Ihm verdanke ich es, dass ich hier bin. Nachdem wir einige Gläser getrunken hatten, habe ich mich ihm anvertraut und ihm von uns erzählt. Da meinte er, ich sei ein Feigling. Wenn ich dich liebe, müsse ich um dich kämpfen. Er habe dich in Rio mit Antonio Soares aus dem Flughafen kommen sehen, als er sich beeilen musste, um seine Maschine nach Griechenland zu erwischen. Außerdem habe er in einem Magazin ein Foto von dir und Soares in China entdeckt. Ich dürfe also keine Zeit mehr verlieren. Komme ich zu spät, Selina? Oder gibt es noch Hoffnung?“
Unschlüssig sah sie ihn an. „Antonio ist ein netter Mann.“
„Ich kenne ihn. Er hat Dimitri und mich auf einigen Tauchexpeditionen begleitet, und ich mochte ihn … Aber nicht so sehr, dass ich dich ihm überlassen würde.“
„Antonio ist nur ein Freund, nicht mehr. Du warst mein Liebhaber.“
„Das warst gefällt mir nicht.“
Sollte sie es wagen, Rion die Wahrheit zu sagen? Sie hatte nichts zu verlieren. „Als du die Kreuzfahrt verlängern wolltest, war ich drauf und dran, Ja zu sagen.“
Sofort verkrampfte er sich. „So? Warum hast du es dann nicht …?“
Der Ausdruck in seinen Augen ließ ihr Herz schneller schlagen. „In der Nacht war mir bewusst geworden, dass ich dich immer noch liebe … aber auch, dass es für unsere Beziehung keine Hoffnung mehr gibt. Da hielt ich es für sinnlos, die Kreuzfahrt zu verlängern. Außerdem befürchtete ich, mir könnte die Wahrheit über Bratchet herausrutschen und du würdest ihn warnen. Na ja … dann habe ich dich ja doch eingeweiht.“
„Du liebst mich, Selina? Nach allem, was ich dir angetan habe?“ Rion atmete tief durch. „Wenn du mir noch eine Chance gibst und mich heiratest, werde ich bis an mein Lebensende alles tun, um deine Liebe und dein Vertrauen wiederzugewinnen, das schwöre ich dir.“ Er küsste sie fast ehrfürchtig und löste sich dann von ihr.
Schweigend versuchte Selina, in seinen Zügen zu lesen. Der Ausdruck in seinen Augen sagte ihr, wie sehr Rion sie liebte. Zum ersten Mal zeigte er ihr, wie verletzlich auch er war.
Dennoch war sie vorsichtig. „Bist du dir sicher, dass wir …?“
„Noch nie war ich mir einer Sache so sicher. Wenn du mir immer noch nicht glaubst …“ Leidenschaftlich zog er sie an sich und sank mit ihr aufs Bett. „… muss ich dir beweisen,
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