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Verfuehrung auf Italienisch

Verfuehrung auf Italienisch

Titel: Verfuehrung auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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nicht mehr lange hier sein. Immerhin muss ich ..."
    "Sie müssen sich Ihren Lebensunterhalt verdienen?" beendete Guido Bartaldi den Satz für sie. "Und trotzdem lehnen Sie eine Stelle ab, wenn sie Ihnen angeboten wird? Seltsam."
    "Ich bin erwachsen, Signore, und treffe meine eigenen Entscheidungen", bemerkte sie beißend. Dann wurde ihr Ton umgänglicher. "Aber richten Sie Paola bitte aus, dass sie jederzeit willkommen ist, mich hier zu besuchen." Sie griff nach ihrem Handtuch. "Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen. Ich bin sicher, meine Patentante wird gern ein wenig mit Ihnen plaudern, bevor Sie sich verabschieden."
    "Ich denke, sie genießt die Aufmerksamkeit meines Onkels im Moment sehr viel mehr als die meinige." Er klang doch tatsächlich amüsiert. "Er wollte Sie eigentlich kennen lernen, aber ich sehe, Sie sind nicht in der Stimmung dazu."
    Er kam zu ihr und schaute auf sie hinunter. "Ich habe Sie verärgert", meinte er leise. "Und verschreckt. Das wollte ich nicht." Er nahm ihre Hand, und sie wehrte sich nicht, als er sie an seine Lippen führte. "Arrivederci, Chiara."
    Seine Stimme war leise, tief - liebkosend. Die Sonne schien Clare in ein Netz aus feinen goldenen Sommerfäden einzuspinnen. Stumm starrte sie in Guidos Gesicht, gebannt vom Zauber des Moments. Und dann brach der Bann.
    "Falls Sie Ihre Meinung doch noch ändern sollten", meinte der Marchese in geschäftsmäßigem Ton, "lassen Sie es mich wissen." Enttäuschung. Ja, maßlose Enttäuschung, das war der Stich, der sie scharf wie ein Messer durchzuckte. Doch anstatt aufzuschreien, lächelte sie ihn an, mit Augen, aus denen Pfeile schossen. "Eher wird die Hölle zufrieren, bevor ich meine Meinung ändere." Und damit wandte sie sich um, stieg zur Terrasse hinauf und verschwand im Haus.

5. KAPITEL
    Clare hatte den salonegemieden und war direkt in ihr Zimmer gegangen. Sie zog den Bikini aus und stellte sich unter die Dusche. Sie nahm sich Zeit und hielt das Gesicht lange in den heißen Strahl, wie um alle Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. Als sie sich mit dem großen Badelaken abtrocknete, erhaschte sie einen Blick auf ihre Gestalt im Spiegel und betrachtete sich eine Weile, so als sähe sie dort eine völlig fremde Person.
    Sie ging in den Raum zurück, zog eine dunkelgrüne Seidenkombination aus dreiviertellanger Hose und passendem Top mit dünnen Trägern über. Gerade kämmte sie sich das feuchte Haar, als sie Stimmen unter ihrem Fenster hörte und einen vorsichtigen Blick nach unten riskierte. Guido Bartaldi und ein älterer Mann, groß, grauhaarig und sehr gediegen, gingen auf die wartende Limousine zu und stiegen ein. Sie seufzte erleichtert. Sie hatte befürchtet, Violetta könnte die beiden zum Mittagessen einladen. Schließlich konnte sie unmöglich schon wieder Unpässlichkeit vortäuschen. Sie schlüpfte in flache Sandalen und ging nach unten.
    Ihre Patentante stand an die großen Flügeltüren zur Terrasse gelehnt und starrte gedankenverloren hinaus in den Garten. Als Clare sie ansprach, zuckte sie zusammen.
    "Ah, Carissima." Ein leicht vorwurfsvoller Unterton schwang in der Begrüßung mit. "Wo warst du nur? Ich hätte dich so gern dem Conte di Mantelli vorgestellt."
    "Entschuldige." Clare hauchte ihrer Patin einen Kuss auf die Wange. "Mir war im Garten so heiß geworden, dass ich mein Zimmer aufgesucht habe, um mich abzukühlen." Sie sah sich mit unschuldigen Augen um. "Sind deine Gäste schon gegangen?"
    "Ja." Violetta warf ihr einen Seitenblick zu. "Aber ich bin nicht so dumm, dass ich mir einbilde, sie seien meinetwegen gekommen." Sie machte eine Pause, bevor sie fortfuhr. "Wie ich verstanden habe, hat der Marchese dir einen Vorschlag unterbreitet?"
    "Ja." Clare blieb bewundernswert ruhig. "Er möchte mich als Gesellschafterin für seine zukünftige Braut einstellen."
    "Ja, das sagte mir sein Onkel, der Conte." Violetta seufzte. "Das Mädchen Paola scheint allen große Sorge zu bereiten. Sie braucht auf jeden Fall jemanden als Gesellschafter, der simpaticoist und gleichzeitig vernünftig."
    Wieder sah sie Clare aufmerksam an. "Ich sagte dem Conte, du seist genau die Richtige."
    "Weiß der Conte auch, dass sein Neffe mich noch vor achtundvierzig Stunden hat verhaften lassen?"
    Violetta winkte ab. "Das war doch alles nur ein schreckliches Missverständnis."
    "Schrecklich für mich", stimmte Clare zu. "Man hätte mich ausweisen können. Ich hätte nie wieder hier arbeiten dürfen."
    "Aber das ist doch jetzt alles

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