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Verführung erster Klasse, oder: Heißt dein Butler wirklich James?

Verführung erster Klasse, oder: Heißt dein Butler wirklich James?

Titel: Verführung erster Klasse, oder: Heißt dein Butler wirklich James? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francisca Dwaine
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Minuten auszuknocken.
    So ganz mochte Ted diese Anwendung zwar nicht, aber immerhin beschäftigten sie sich allein.
    James starrte ihn immer noch an und es war merkwürdig, den sonst ruhigen Butler so aus der Fassung zu sehen. »Aber ... wie haben Sie das gemacht? Ich habe alles versucht, sie ruhigzustellen!«
    »Einfach mit ihnen geredet«, sagte Ted und deutete auf das Tablett. »Ist das Tee?«
    Die Frage nach gutem englischen Tee schien James die Fassung wiederzugeben. Er sammelte sich merklich, der gleichgültige Ausdruck erschien wieder auf seinem Gesicht und er sagte: »Natürlich, Sir. Der Hausherr bat mich darum, zu servieren. Er erwartete allerdings, dass Sie sich im Salon befinden?«
    »Oh, ja. Ich hab die Geister gehört und bin hierher gegangen.«
    »Verstehe, Sir«, sagte James und sein Blick fiel auf die Scherben, die Ted zusammengesammelt und in eine Ecke gelegt hatte. »Der Hausherr lässt zudem ausrichten, dass sein Gespräch ihn noch etwas aufhalten würde.«
    »Worum geht es denn?«
    Ein Blick auf James‘ Gesicht sagte Ted, dass er diese Information nicht erhalten würde.
    »Der werte Herr wird bald bei Ihnen sein«, sagte James, stellte das Tablett auf einen Tisch in der Ecke des Raumes und ging zur Tür.
    Ein Waldgeist probierte in dem Moment den Schlag aus, den Ted ihnen gezeigt hatte, und der Ball traf genau James Hinterkopf. Für einen Moment blieb James stehen. Er ballte die Fäuste, sein Köper schüttelte sich, doch dann atmete er tief ein und verließ würdevoll den Raum.
    Die Waldgeister rollten sich in der Luft vor Lachen, als die Tür zufiel.
     
    ***
     
    Zephirs Telefonat schien ungewöhnlich lange zu dauern. Immer wieder schaute Ted auf die Uhr und ihm wurde mehr als zuvor bewusst, dass er sich langsam an Zephirs Gegenwart gewöhnte. Es fehlte irgendwie etwas, wenn er ihn nicht sehen konnte. War das nicht ungewöhnlich, wo sie sich doch nur so kurze Zeit kannten?
    Ein Ball sauste neben seinem Ohr vorbei und der Waldgeist, den er herausgefordert hatte, kicherte mit seiner grollenden Stimme.
    »Das war nur Glück«, sagte Ted der Kreatur. »Ihr habt längst nicht alles gesehen, was ich kann!«
    Staunend sahen sie Ted an, als er zum Schlag ausholte. Eigentlich war er alles andere als ein Ass im Tischtennis, aber solange er sie beeindrucken konnte ...
    Nach ungefähr zwanzig Minuten ließ Ted die Geister zunächst allein weiterspielen und ging zurück auf den Flur. Er konnte Zephirs Stimme vom Ende des Ganges aus dem Arbeitszimmer hören. Sie klang aufgeregt und energisch, als ob er sich mit jemandem streiten würde. Ted dachte sich, dass es vermutlich etwas mit seiner Arbeit zu tun haben musste. Sicherlich mussten auch Sirenen irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen, oder?
    Er drehte sich gerade um, um nach James zu suchen, als Zephirs Stimme verstarb und die Tür des Arbeitszimmers aufging. Zephir kam heraus, sein silbernes Haar etwas verzaust und die Wangen gerötet.
    »Oh, da bist du ja«, sagte er zu Ted, als er aufblickte, und lächelte leicht. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.«
    »Macht nichts. War bestimmt wichtig, oder?« Ted trat auf ihn zu. »War es wegen deiner Arbeit?«
    »Ah, nein, ich habe keinen Beruf in dem Sinne ... nun, zumindest nicht direkt.«
    Das ließ Ted aufhorchen. »Wie meinst du das?«
    »Ich helfe meinem Vater normalerweise, aber auch nur, wenn es um etwas sehr Wichtiges geht.«
    »Aber ... musst du denn kein Geld verdienen?«
    Zephir schüttelte den Kopf. »Meine Familie kümmert sich um viele unserer Gebiete, beschützt und verwaltet sie. Dafür bekommen wir vom Staat, was wir brauchen. Sie wollen einfach in Ruhe gelassen werden, weißt du?«
    Ted nickte. »Und das Gespräch? Du klangst aufgeregt.«
    »Das hast du gehört? Nur ein kleines Missverständnis, nichts Besonderes. Aber wir sollten uns nicht mit solchen Kleinigkeiten aufhalten.« Zephir legte eine Hand auf Teds Schulter und ein süßer Geruch wehte Ted entgegen. »Du hast bestimmt Hunger«, sagte Zephir leise.
    Ted atmete den Geruch tief ein und nahm kaum war, was Zephir da sagte. Wie von einer fremden Macht gesteuert legte er seine Hand auf die, die auf seiner Schulter lag.
    Zephir schaute ihn an, die goldenen Augen weiteten sich leicht, als er an Ted herantrat, der sich gegen die Wand lehnte.
    »Was ist mit dir?«, flüsterte Zephir. »Du scheinst irgendwie anders zu sein.«
    Das fragte Ted sich insgeheim auch. Es war, als wäre die Sehnsucht, die er soeben im Hobbyraum

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