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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Styles
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Bauch tanzen, und ihr wurde heiß. „Tatsächlich?“
    Er nickte. „Jetzt ist er weg.“
    Wie angewurzelt blieb sie stehen und starrte auf seinen Zeigefinger. Sicher würde Brett sie gleich küssen. Wartend fuhr sie mit der Zunge über ihre Lippen, doch er hob lediglich die Augenbraue. „Die Karriole wartet auf uns.“
    „Dann werde ich mir jetzt besser mein Gesicht gründlich waschen und darauf achten, die Farbe ganz zu beseitigen.“
    „Oh, der Fleck sah ganz reizend aus.“
    „Ich möchte Ihnen bei unserer Ausfahrt keine Schande bereiten.“
    „Das ist auch gar nicht möglich.“
    „Dennoch muss ich mir etwas Angemesseneres anziehen.“ Diana hasste den gehetzten Klang ihrer Stimme. Sie wusste indes, hätte sie erst ihr züchtigstes Reitkleid an, würde sie sich weniger aus dem Gleichgewicht gebracht fühlen, die Fassung leichter bewahren können. Fünf Jahre hatte sie damit verbracht, aus ihren Fehlern zu lernen, sich immer wieder die Lektion ins Gedächtnis rufend, die man ihr erteilt hatte. Sie hatte ihre Lehren daraus gezogen und weigerte sich, diese außer Acht zu lassen. Den gleichen Fehler würde sie nicht noch einmal begehen. Brett Farnham war gefährlich, das durfte sie nicht vergessen.
    „Lassen Sie sich Zeit“, rief er ihr nach, während sie aus dem Sommerhaus eilte. „Ich bin ein geduldiger Mann.“
    Zu dem Zeitpunkt, da sie die Satterwaites verließen, gab Brett bereitwillig zu, dass Diana die Zügel ebenso gut führen konnte wie ein geübter Kutscher. Mrs. Satterwaite hatte sich von ihrem Unfall erholt und gefragt, ob Lord Coltonby wirklich ihren Jimmy einstellen wollte. Nachdem er dies bestätigt hatte, rief sie aus: „Gott segne Sie, Euer Lordschaft!“ und betete für sein Wohlergehen, was er lächelnd zur Kenntnis nahm. Der Tag entwickelte sich weit angenehmer, als er es für möglich gehalten hätte.
    Unter halb geschlossenen Lidern betrachtete er Diana, den konzentrierten, aber glücklichen Ausdruck in ihrem Gesicht wahrnehmend. Statt des mit Farbe bespritzten Kleides trug sie nun einen hochgeschlossenes Reitdress, der sie ihm nur noch reizvoller erscheinen ließ, gleichwohl er ihre Figur verhüllen sollte. Doch nachdem er sie in seinen Armen gehalten hatte, ahnte er, was sich unter dem Stoff verbarg. Es kribbelte ihn in den Fingern, sie zu berühren, ihre geheimen Wünsche zu entdecken, indes erinnerte sie ihn an eines seiner Pferde, das von seinem früheren Besitzer schwer misshandelt worden war und deshalb nur schwer Vertrauen fasste. Aus diesem Grund würde er sehr sanft und vorsichtig vorgehen müssen, um sie in die Richtung zu lenken, die er einzuschlagen gedachte. Letztendlich würde er ihr Vertrauen gewinnen. Aber jeder Schritt zu größerer Intimität musste von ihr kommen. Wenn er sich auch nur den leisesten Anschein gab, mehr von ihr zu wollen, würde sie zurückschrecken, so wie gestern.
    „Lässt Ihr Bruder Sie kutschieren?“, fragte er, um seine Gedanken von ihren wohlgeformten Kurven abzulenken.
    „Simon hält Pferde nicht zum Vergnügen, er betrachtet sie lediglich als Transportmittel. Ständig murrt er über die Kosten. Würden Pferde Kohle fressen, könnten wir einen Batzen Geld sparen, so sagt er.“
    „Für mich gehören Pferde zum Leben dazu. Sie bereiten mir Vergnügen.“
    „Das überrascht mich nicht.“ Sie lachte fröhlich. „Sie scheinen gut mit ihnen umgehen zu können. Ich wäre wohl der Verzweiflung nahe gewesen, bis ich Jester aus diesem Schlammloch bekommen hätte.“
    „Ist die Scheckenstute Ihr einziges Pferd?“ Brett achtete sorgsam darauf, seiner Stimme einen beiläufigen Ton zu geben, doch suchte er in ihrem Gesicht aufmerksam nach einem Anzeichen von Zurückhaltung. Sie würde ihn vielleicht nicht mehr in die Stadt begleiten, aber sie würde zum Ball gehen. Und dann würde er Simon Clare die Lektion erteilen, die er verdiente. Das Beste daran war indes, dass er die Zeit in der Gesellschaft von dessen Schwester weitaus mehr genoss, als er erwartet hätte. Miss Diana steckte voller Überraschungen.
    „Simon hat noch ein Gespann für die Kutsche, und ich habe eine Fuchsstute für Ausritte. Robert reitet noch auf Ponys. Er wünscht sich schon seit einer Weile ein Pferd. Ich hoffe, ich kann Simon davon überzeugen, dass sein Sohn alt genug dafür ist.“
    „Wie alt ist Ihr Neffe?“
    „Neun.“
    „Da ist die Zeit zweifellos reif für ein Pferd. Was denkt sich Ihr Bruder bloß?“
    „Meine Schwägerin ist vom Pferd gestürzt. Sie hat ein

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